seelachsStumme Freude herrscht in den Tiefen von Nordsee und Atlantik. Dank der Initiative einer britischen Supermarktkette  kann ein wegen seines anstößigen Namens zuvor geächteter Meeresbewohner sich endlich wieder unter Menschen blicken lassen. Das könnte einige andere Arten vor der Ausrottung bewahren.

Wir gebildeten Kontinentaleuropäer sprechen von ihm stets nur als Pollachius virens, aber weil das für Engländer zu schwierig ist, verkürzte man den Namen dort zu „Pollack“. Gemeint ist der oft auch fälschlich „Seelachs“ gerufene Billigfisch (oben links im Bild). Lange Jahre, während die Briten noch die Herrscher der Weltmeere waren, gab es auch keine Probleme mit der sprachlichen Vereinfachung. Erst nachdem England den zweiten Weltkrieg mit Pauken und Trompeten verloren hatte, und die deutsche Siegermacht dem Verlierer eine gründliche Umerziehung zur politischen Korrektheit verordnet hatte, begannen die Schwierigkeiten.

Immer häufiger bildeten sich in England lange Warteschlangen, die für ihre disziplinierte Ordnung bald weltbekannt wurden. Allerdings immer nur vor Fischbuden. Soziologen fanden schließlich heraus: Stets stand an der Spitze einer solchen Schlange ein dressierter Inselaffe, der mit hochrotem Kopf herum druckste, weil er fies davor war, das böse Wörtchen auszusprechen: „Pollack“.

Denn das ist nicht nur, wie im Deutschen auch, eine politisch unkorrekte umgangssprachliche Bezeichnung für Mitbürger polnischer Herkunft, sondern zu allem Unglück auch noch verdächtig ähnlich klingend, wie die Bezeichnung der Working Class für Hoden. Und in den Verdacht, diese zu verspeisen, wollte kein Brite mehr kommen, seit man durch den Sieg über die spanische Armada die urban legend von der kraftfördernden Wirkung des Verzehrs von Stierhoden endgültig widerlegt hatte.

All das ist nun endlich Vergangenheit. Die britische Supermarktkette Sainsbury hat den Seelachs  umbenannt. Ab sofort heißt das Grätentier „Colin“, was nach gründlicher Prüfung durch Experten keinen Angriffspunkt für politisch korrekte Bedenkenträger mehr bieten soll. Aufatmen können besonders die Verwandten des Umgetauften, die durch die britische Genierlichkeit beinahe ausgerottet worden wären. Weil sich die Engländer schämten, Pollack zu ordern, mussten mit fortschreitender Dressur stattdessen immer häufiger Kabeljau und Schellfisch ein unfreiwilliges Bad in der Pfefferminzsauce nehmen. (Quelle: Yahoo News)

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39 KOMMENTARE

  1. sorry, aber schnaaaaaaaaarch….

    das ist weitaus besser 😉 Zipperts Lexikon – Gewaltspielverbot
    von Hans Zippert

    Gewaltspielverbot, das, eines der großen unausgesprochenen Verbote unserer Zeit und Thema von 129 Talkshows der vergangenen sechs Monate.

    Beim Gewaltspielverbot handelt es sich um das Verbot von Spielen, in denen Gewalt ausgeübt wird oder in denen man nur mit Gewalt zum Ziel kommt. Im Visier der Gewaltspielverbieter sind Spiele wie Counter-Strike oder Schach, wo wehrlose Bauern oder Pferde geschlagen werden. Ebenfalls auf der Liste der bedrohten Spiele steht Tischtennis, weil der Amokschütze von Winnenden begeisterter Tischtennisspieler war. Mensch-ärgere-dich-nicht, wo Figuren ständig geschlagen und herausgeworfen werden. Schärfer beobachtet wird auch die Skat-Szene, die sich mit bestimmt nicht ungefährlichen Stichen beschäftigt. Zeitweilig verboten, aber inzwischen wieder erlaubt ist das Gewaltspiel Spitz-pass-auf, wo ein Mitspieler ständig mit einem Becher zuschlägt. Diskutiert wurde über ein Becherbenutzungsverbot an Schulen, zumindest aber über die Einführung von Becherdetektoren sowie Becherpräventionskursen. Eltern wurden aufgefordert, ihre Becher in abschließbaren Schränken zu lagern und den Schlüssel gut zu verstecken. Familienministerin von der Leyen forderte ein sofortiges Verbot der Gewaltspiele ISAF und OEF (Operation Enduring Freedom), die beide auf unübersichtlichen Spielfeldern in Afghanistan gespielt werden und viele Todesopfer gefordert haben. Diskutiert wird auch, ob es sich beim Islam um ein als Religion getarntes Gewaltspiel handelt, da viele Selbstmordattentäter sich bei ihren Taten auf die Islamspielanleitung „Koran“ berufen. Manche Experten gehen sogar noch weiter und fordern ein sofortiges Verbot der Evolution, dem ihrer Meinung nach schrecklichsten Gewaltspiel, das im Laufe der Erdgeschichte Millionen von Lebewesen ausgerottet hat.

  2. Sorry, offtopic:
    Ein Ausschnitt aus dem Film Religulous von Bill Maher:
    http://www.vimeo.com/4043122

    Bill Maher ist Religionsskeptiker und davon handelt auch sein Film. in diesem Ausschnitt bekommen die Muslime ihr Fett weg 🙂

  3. Asterix würde sagen „Die spinnen, die Briten“.

    Übrigens das erste Album der britischen Punkband The Sex Pistols hieß „Never Mind The Bollocks“ und war damals durchaus provokant gemeint 😉

  4. Ich weiss nicht wieso Polak politisch unkorrekt sein sollte. Polak heisst Pole auf Polnisch, mehr nicht.

  5. Spaß muß sein!
    Aber – im Ernst – wenn man gratis gegen(für) den EU-Beitritt der Türkei auf ntv abstimmen kann, sollte man schnell hin, bevor die Türken das auch mitbekommen u. 10 Stimmen/Familie in die Schale werfen :
    http://www.n-tv.de/1133345.html

  6. Schon im Sommerloch?

    Pollock (or pollack, pronounced the same and listed first in most UK and US dictionaries) is the common name used for either of the two species of marine fish in the Pollachius genus. Both P. pollachius and P. virens are commonly referred to as pollock. Other names for P. pollachius include the Atlantic pollock, European pollock, lieu jaune, lythe, and pollock; while P. virens is sometimes known as Boston blues (separate from bluefish), coalfish (or coley) or saithe.
    (Wiki)

  7. Na toll, Colin ist die französische Bezeichnung eben dieses Fisches. Was soll´s.
    Übrigens zum Inhalt dieses Beitrages:
    Man kann auch aus jeder Schuppe eine Kontinentalscholle machen!

  8. Zitat: Denn das ist nicht nur, wie im Deutschen auch, eine politisch unkorrekte umgangssprachliche Bezeichnung für Mitbürger polnischer Herkunft,
    Politisch inkorrekt, damit kenne ich mich nicht so aus aber auf Polnisch heißt „Polak“ (Plural: Polaków) schlicht und ergreifend „Pole“, also so nennt man ein männliches Mitglied des polnischen Volkes, nicht mehr und nicht weniger.

  9. (…)

    Denn das ist nicht nur, wie im Deutschen auch, eine politisch unkorrekte umgangssprachliche Bezeichnung für Mitbürger polnischer Herkunft, sondern zu allem Unglück auch noch verdächtig ähnlich klingend, wie die Bezeichnung der Working Class für Hoden.

    (…)

    Dann müsste man im Deutschen „Eier“ eigentlich ja auch ersetzen…

  10. Zum Thanks giving gibt es bei uns immer gebratenen „Turkey“…nein keine Sorge keinen „Türken“-ich bin nicht Kanniale auch wenn Hamasvertreter was anderes behaupten – sondern „Truthahn“.

    Die Briten sollten das schnell ändern wegen eventuelle Missverständnisse…sonst landen Türken noch im Kochtopf.

    So wie wir schon die Negerküsse und Mohrenköpfe in Dickmanns umgenannt haben.
    Man will schließlich vermeiden dass Hannibal Lector einen Mohrenkopf in Sauce marchand de vin zubereitet, oder?

  11. #4 Kilian: Diese Abstimmungen interessieren unsere Volksverräter nur, wenn sie in ihrem Sinne sind. Daher sind solche Abstimmungen sinn los, der EU-Beitritt der Türkei ist schon lange beschlossene Sache und jetzt sowieso, da Rasmussen gegen den Willen Erdogangs Nato-Generalsekretär wurde. Unsere Eliten sind schon wieder ganz schön am sich verbiegen.
    Gabs da nicht mal eine Abstimmung in zdf-online über einen Moscheebau in Frankfurt? Nachdem fast 80 % gegen den Moscheebau gestimmt hatten, waren unsere Gutis entsetzt und dieses Umfrageergebnis auf einmal verschwunden und 53 % stimmten für den Moscheebau. Wenn ich mich noch recht entsinne, wurde das hier auf pi thematisiert.

  12. haben sich im Eifer des Gefechts wieder Fehler eingeschlichen: sinnlos – schreibt man zusammen und soll heißen: Erdogans

  13. Bundespopel und baden44: soll in Bagdad bleiben, wo doch der Islam so viel getan hat, um die Welt besser zu machen.

  14. Ich hatte mal ziemlichen Stress mit einer Bremerin, weil ich der festen Überzeugung war, dass Labskaus zur Gattung der Knorpelfische gehört.

  15. ich wohne in london – was es hier alles an boards und panels und institutionen gibt die sich um political correctness kümmern…die wollten sogar den weihnachtsbaum im rathaus verbieten weil christlich. im ernst. das wusste boris johnson aber zu verhindern

  16. @#10 Candide

    Oder Nüsse, Murmeln, Säcke, Kronjuwelen, Familienplanung, bitte Liste anfordern 😉

  17. Es gibt eben eine gezielte Sprachdegeneration oder -manipulation im Rahmen der gutmenschlichen Offensive.

    Neulich gelesen:

    …..Mitbürger mit Integrationspotential

    Mein Physiklehrer würde sich im Grabe umdrehen.

  18. Pollock ist das Gehänge oder die Cojones!!

    Das was den Bayern im Augenblick abgeht!!!

  19. #29: Geil, aber find ich noch zu „nett“. Die Tuerken muessten tuerkischer aussehen (weisser Kapuzenpulli, keine Haare, breite Hosen), und muessten den Moderator hinterher zusammenschlagen.

    Aber „Was hassu inner Tasche“ – „Messer“ war gut 🙂

  20. Was ist das Problem dabei, Hoden zu sagen?
    Hoden. Eier. Nüsse. Sack. Familienjuwelen.
    Ist ja kein Wunder, sind die Engländer solche Waschlappen, denen fehlen die Eier. 🙂

  21. Bullshit, wer der polnischen Sprache mächtig ist, der weiss, dass Polak die polnische Bezeichnung für Pole ist!!!

  22. ich verstehe auch nicht, wieso Pollack politisch incorrect wäre.

    Die Polen sind doch keine Muslime, die dauerbeleidigt sind.

    Außerdem heißt „polnisch“ auf Polnisch „polak“.

    Also wo ist das Problem?

  23. #31 Raucher

    Es gibt den schönen Spruch „No sex we are British!“.

    Ach ja, die Briten stehen wie wohl kein anderes Land auf Sado-Maso-Spiele („englische Erziehung“). Das erklärt vielleicht auch, warum sie sich derart den dominanten Moslems anbiedern 😉

  24. Bullshit, wer der polnischen Sprache mächtig ist, der weiss, dass Polak die polnische Bezeichnung für Pole ist!!!

    Ja eben. Das ist ja das Skurrile an dieser politisch korrekten Geschichte.

  25. #13 Karenzmann, da bist du aber reichlich spät dran. Den Zirkus gabs schon vor nem Jahr an Weihnachten. Wie die den Turkey umbenannt haben oder ob überhaupt weiss ich aber nicht.

    #20 Mistkerl: In Bayern ist das (is des)ganz einfach. Wenn man des sagen kann dann ists das und wenn man das sagt, dann ists dass.

    #34 Sveriges_fana: Das verhält sich sicher so wie bei der einen Oma und der Krankenschwester mit dem Gebet. „Mich persönlich störts ja nicht, aber es könnte ja sein, dass sich irgendwann, irgendjemand dadurch gestört fühlt“, das muss natürlich unterbunden werden bevors soweit ist.

    Wenn 5 mal am Tag der wie heisst er noch gleich, irgendwas so ähnlich wie Müllmann von seinem Brüllturm brüllt, dann haben wir das aber zu ertragen. Schliesslich könnten sich die Moslems ja beleidigt fühlen, wenn wir uns dadurch gestört fühlen.

  26. Wer ißt Pollack/Seelachs mit Pfefferminzsauce? Gekocht wird er in Essigwasser mit Loorbeerblatt, Salz und Pfeffer und die Sauce wird aus dem Fischfond, Mehlschwitze, Zitrone, Dill und vielleicht etwas Milch zubereitet.

    PI: Die Geschichte spielt in England…

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