Schadenfreude ist die schönste Freude, oder ‚An ihren Taten sollt ihr sie erkennen‘! Am 3. Mai, 2010, startete Gabor Steingart, Chefredakteur des Handelsblatts, eine Aktion „Ich kaufe griechische Staatsanleihen“. Steingart, selber ein linksgrünes SPIEGEL-Gewächs, machte den Anfang in einer hübschen Fotogalerie, die man heute noch anklicken kann! Darunter als bekannteste Euro-Pfeife Hans Eichel (SPD), der die betrügerischen Griechen mit in die EU hereingewunken hatte (PI berichtete bereits im März). „Ich kaufe zum ersten Mal in meinem Leben Staatsanleihen – und zwar griechische“, sagt der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel.

Hören wir aber zunächst die politkorrekte Sülze vom Cheflinken des Handelsblatts, Gabor Steingart:

Liebe Leserinnen und Leser,
in die Diskussion über die griechische Schuldentragödie hat sich ein überheblicher, zuweilen sogar ein nationalistischer Ton eingeschlichen. Rationalität wurde vielerorts durch Ressentiment ersetzt. Viele sagen Griechenland und zielen in Wahrheit auf Europa. Ein Ausscheiden der elf Millionen Griechen aus der Währungsunion, wie selbst von Politikern der deutschen Regierungsparteien ins Spiel gebracht, würde den Anfang vom Ende der heutigen Union bedeuten. Auch andere Staaten im Süden Europas könnten in Schwierigkeiten geraten, das Fundament des Europäische Hauses wäre erschüttert, der Gemeinsame Markt in Frage gestellt. Eine solche Entwicklung liegt nicht im politischen und wirtschaftlichen Interesse Deutschlands. Das Handelsblatt als größte Wirtschafts- und Finanzzeitung im Euro-Raum will in dieser aufgewühlten Debatte eine Stimme der Vernunft sein. Auch wir üben Kritik an der griechischen Schuldenpolitik, aber mit Besonnenheit. Auch wir verlangen nach einer Reform der Europäischen Union, aber innerhalb des geltenden Vertragswerks von Lissabon. Wir wissen: Die europäische Einigung ist der beste Teil unserer deutschen Geschichte. Die Vision einer Wirtschafts- und Währungsunion ist größer als die aktuellen Probleme in Griechenland. Mit dem beschlossenen Sparprogramm hat die Regierung in Athen ein Zeichen gesetzt, das Respekt verdient. Die Griechen sind Sünder, aber sie sind reuige Sünder. Das am Wochenende beschlossene Hilfspaket der Staatengemeinschaft trägt dem Rechnung. Doch Staaten allein können Griechenland nicht retten. Die Stabilisierung der Lage kann nur gelingen, wenn sich das Land am freien Kapitalmarkt finanzieren kann. Gefragt ist ein Beitrag der großen Banken. Gefragt ist aber auch ein Europa der Bürger, das den Griechen einen Vorschuss gewährt – einen Vorschuss vor allem an Vertrauen. Darauf zielt unsere Aktion „Ich kaufe griechische Staatsanleihen“. Es geht um ein Zeichen der Mitverantwortung, auch unter Inkaufnahme eines nicht bestreitbaren finanziellen Risikos. Am Freitag habe ich daher für 5.000 Euro griechische Staatsanleihen geordert.
Gabor Steingart, Chefredakteur des Handelsblatt

Das typische Gewäsch eines EU-Anbeters! Das war, um es nochmals zu sagen, vor zwei Jahren. Griechenland hat seither nichts gespart, weiter beschissen, und Steingart hat 70% Verlust gemacht. Das hindert ihn und die anderen Rattenfänger aber nicht daran, weiterzumachen mit dem Unsinn. Auf Platz 4 äußerte sich damals eine Koryphäe namens Gustav Horn:

„Ich habe griechische Anleihen gekauft, weil ich als Bürger eines europäischen Staates das Schicksal unserer Währung nicht in den Händen von Spekulanten lassen kann. Die Idee eines gemeinsamen Europas basiert auf der gemeinsamen Verantwortung und der Solidarität aller seiner Bürger.“ Gustav Horn, wissenschaftlicher Direktor des Institutes für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK)

Horn, Horn, Horn? War da nicht was? In der Tat. Derselbe Gustav Horn gehört zu denen, die eben gestern, natürlich im Handelsblatt, den 170 warnenden Wirtschaftsprofessoren Panikmache und Nationalismus vorwarfen:

In einer solchen Situation kann es nicht die Aufgabe von Ökonomen sein, mit Behauptungen, fragwürdigen Argumenten und in einer von nationalen Klischees geprägten Sprache die Öffentlichkeit durch einen Aufruf weiter zu verunsichern.

Horn ist aber nicht der einzige, der weitermacht. Bert Rürup war auch bei den Pleiteanleihe-Käufern und warnte gestern ebenfalls gegen Hans Werner-Sinn! Genau den letzteren wollte das Handelsblatt vor zwei Jahren auch ins Pleite-Boot holen, der aber sagte ab. Griechische Anleihen kaufe er nicht, dafür empfehle er Urlaub in Griechenland, da habe man was davon! PI hat diese Aktion schon einmal zum Thema gemacht, diese Typen, die sich als Experten aufführen,  geben aber nie auf!

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35 KOMMENTARE

  1. Sowas gab es in den neunzigern auch mal mit manfred krug – wer kann sich noch an den schauspieler erinnern, der nach der grandiosen werbung für die deutsche telekom kein arrangement mehr bekam und viele kleinsparer ihr geld verloren?

    2007 entschuldigte er sich – half aber seiner karriere auch nicht weiter

  2. leider kann ich im Internet nichts weiter finden. Deshalb poste ich meine Frage hier.
    Sind wir denn die Einzigen die den ESM Vertrag unterschrieben haben oder alle 17 Euro- Mitgliedsstaaten. Wenn letzteres dann frag ich mich wie sich die jeweiligen Bürger der anderen Staaten verhalten. Lassen die sich das gefallen?

  3. Zu der „Geld gab ich für Schrottanleihen“-Propagandaaktion:

    Ich meine mich zu erinnern, dass manch einer von den Figuren zuerst öffentlichkeitswirksam gekauft hatte, und nach einiger Zeit den Kram wieder abgestossen hatte.
    (War es Eichel, der das in einem Interview vor einiger Zeit sagte?)

  4. wider besseren wissens werden wieder menschen ihr erspartes verlieren – die prominenten werden im zweifelsfall sicherlich eine verabredung mit ihrer hausbank treffen können – die differenz ausgleichen.

    was solls auch – ist ja eine suppe – banken werden gerettet

  5. Als im Mai 2010 der erste Bailout Griechenlands begann, wusste ich dass es der Anfang vom Ende des EURO ist:

    „Am 16. April 2010 bekräftigten die Finanzminister der Eurozone den Bail-out-Beschluss vom 11. April 2010, Griechenland finanziell beizustehen. Dies ist ein Plan zum Rechtsbruch“, schreiben die Experten in ihrer Analyse „Rechtsbruch durch Bail-out-Darlehen“.

    http://www.euractiv.de/finanzen-und-wachstum/artikel/griechenland-nothilfe-als-plan-zum-rechtsbruch-002976

  6. Respekt hätte ich vor Eichel, wenn er denn seine gesicherte Pension an seine angebliche Überzeugung hängen würde. Seine Pension ist sicher, die Rentner die viele Jahre in Rentenkassen eingezahlt und dafür geblutet haben, die werden alles verlieren.

  7. hoffentlich hat Steingarth sein gesamtes Vermögen in griechische Staatsanleihen angelegt, denn dann erqartet ihn der Totalverlust. Hoffe, die politischen Verhältnisse sind bis dahin so normalisiert, dass wir Steuerzahler dafür nicht mehr aufkommen müssen. Dann kann der gute Gabor endlich eine Tätigkeit gemäss seiner Fähigkeiten annehmen, beispielsweise den Werktätigen die Schuhe putzen oder den Kamin fegen.

  8. Und ich habe noch einen alten Aufkleber mit dem Slogan „Ich bin Energiesparer“ aus den 80gern gefunden. Der kommt gleich auf den Bulli drauf…

  9. Dieses Zitat von Gustav Horn sagt eigentlich alles. Wer noch nicht Ayn Rand’s Hauptwerk „Atlas Shrugged“ gelesen hat, jetzt im Urlaub wäre die passende Gelegenheit. Geradezu beängstigend ist die Übereinstimmung mit dem, was sich vor unseren Augen abspielt…

  10. #1 oriana1

    Lass mal die Kirche im Dorf, Signora. Krug ist ganz noral in Rente gegangen; sein Rückzug hatte nun wirklich nichts damit zu tun, dass er Werbung für faule Wertpapiere gemacht hat.

  11. Ihr seid ja gut!
    Hans Eichel sagte…..
    Richtig muß es heißen: Hans Eichel log………

  12. Gabor S. hat nichts verloren, weil er die
    Anleihen schnell weider verkauft hat.
    War eh nur der Minimalbetrag von ein Paar tausend Euro.

    Eichel hat gar keine GR-Anleihen gekauft.
    Da muss man beim Eichel schon sagen, total abgezockt, ein Politiker halt.
    Einfach mal was labern, bei 100 % Haftungsauschluss.

  13. #2 schiddi (07. Jul 2012 12:50)

    leider kann ich im Internet nichts weiter finden. Deshalb poste ich meine Frage hier.
    Sind wir denn die Einzigen die den ESM Vertrag unterschrieben haben oder alle 17 Euro- Mitgliedsstaaten. Wenn letzteres dann frag ich mich wie sich die jeweiligen Bürger der anderen Staaten verhalten. Lassen die sich das gefallen?

    In Estland hat der – unabhängige – Rechtskanzler(!) selber das estnische Verfassungsgericht eingeschaltet – und zwar vor der Ratifizierung:

    http://stopesm.wordpress.com/2012/03/14/estland-will-verfassungsgericht-wegen-esm-anrufen/

    Die Entscheidung dazu wird am 12.Juli fallen – also in wenigen Tagen:

    http://www.europeonline-magazine.eu/estland-urteil-ueber-euro-rettungsschirm-esm-am-12-juli_218465.html

  14. Ich habe das Handelsblatt abonniert und diese Zeitschrift ist eine der wichtigsten für unser Anliegen. Sie ist, soweit sie es sich erlauben kann, eurokritisch eingestellt, konservativ und konservativ. Sie haben auch versucht die Freien Wähler eine Plattform zu bieten.

  15. Darauf zielt unsere Aktion “Ich kaufe griechische Staatsanleihen”. Es geht um ein Zeichen der Mitverantwortung, auch unter Inkaufnahme eines nicht bestreitbaren finanziellen Risikos.

    Welche Kompetenz mag so eine Zeitung besitzen, wenn sie von so einem Chefredakteur geprägt wird?

  16. Wenn ich mir die oben erwähnte Fotogalerie (Link zum Handelsblatt) vom Mai 2010 anschaue, und die gebetsmühlenartigen Beschwörungen der „Experten“ lese, kommt mir folgende Geschichte in den Sinn:

    Der Pfarrer steht im Pfarrgarten vor seinen Blümlein und dem Gemüsebeet – und da nichts ordentlich gedeihen will, schickt er Bittgebete gen Himmel.
    Da kommt der Bauer vorbei, betrachtet die Anpflanzungen und meint: „Herr Pfarrer, da hilft kein Beten! Da muss Mist hin (Mischd no)!!!
    —————-

    60 Jahre harte Arbeit, sparsam gewirtschaftet – und jetzt wollen uns ein paar Verwirrte uns den Lohn unserer Arbeit stehlen!! Diktatur durch die Hintertür!
    Ich kann noch gehen, und auf die Straße schaff ich’s allweil no!

    Demokratie ADE!

  17. #17 Karabiner

    Der Chefredakteur des Handelsblatts war ein Mitbegründer der Grünen.

  18. Gibt es eigentlich schon irgendwo Kriegsanleihen?
    Als Teil des nationalistischen Mobs möchte man doch auch Farbe bekennen.

  19. Besonders gut gefällt mir der Kommentar des Mitzeichners Jan Fleischhauer vom SPIEGEL:

    „Vor zehn Jahren habe ich meinen Freund Gabor Steingart mal um einen Anlagetipp gebeten: Er empfahl mir Aktien von AOL, weil die gerade mit Time Warner zusammengegangen waren. Er sagte, dass sei jetzt eine „Familienaktie“, ein wenig langweilig, aber sicher. Ich glaube, kein Großunternehmen der Welt hat jemals so schnell an Wert verloren wie AOL, ich habe also meine Erfahrungen mit Kapitalschnitten gemacht. Schlimmer kann es diesmal auch nicht kommen: 1000 Euro für Griechenland!“

    Ach, wenn es nur dabei bliebe …

  20. Ich verwette meinen ‚Zipfel‘, dass weder dieser Steingart, noch Eichel, griechische Anleihen erworben haben.

    Für so dumm halte ich die beiden nicht. Aber die beiden halten das gemeine Volk für so dumm.

    Leider haben sie damit in der Breite gesehen nicht gänzlich unrecht.

  21. Im Zusammenhang mit der Pfeife Eichel das hier:

    Ex-Minister Eichel fordert Luxus-Pension: Gericht muss entscheiden: Stehen Eichel wirklich 14 550 Euro zu? So einen Fall gab es noch nie! Ein Ex-Bundesfinanzminister klagt vor dem höchsten deutschen Verwaltungsgericht auf rd. 6350 Euro mehr Pension.

    Politische Komplett-Versager und Obernullen wie Eichel werden vom Stuerzahler bis an ihr Lebensende alimentiert – und das nicht zu knapp! Dann kann man wohl mal einen Hunderter für eine tolle griechische Staatsanleihe aus dem fenster werfen.

    Gas-Gerd Schröder, Steinerwerfer und Polizistenverprügler Fischer und all die anderen Kleindarsteller von CDU über SPD bis zu den Grünen, die uns den Euro damals mit einbrockt haben, geht`s natürlich nicht anders. Ganz einfaches Prinzip: Haften tun immer nur die blöden Stuerzahler.

  22. Tolle Aktion. Rationale Gesichtspunkte scheinen heutzutage nicht mehr ausschlaggebend für Handlungen zu sein. Es geht nur noch um hehrere Ziele, um Aktionismus, um Zeichen zu setzen. Nächste Aktion: ich wechsle meine Euros in Simbabwe-Dollar.

  23. Ich bezweifle stark, daß die „Pfeifen“ damals wirklich in nennenswertem Umfang griechische Staatsanleihen gezeichnet haben. Es war wohl eher eine Werbeaktion von Banken und Versicherungen, die offenbar keine Käufer mehr für ihre toxischen Papiere finden konnten. Und die Chefredaktion des Handelsblattes war sich wohl nicht zu schade, den Büttel bei dieser Werbeaktion zu spielen.

  24. #27 Tommmy (07. Jul 2012 14:51)

    Nächste Aktion: ich wechsle meine Euros in Simbabwe-Dollar.

    Hätte man das vor 10 Tagen gemacht, hätte man mittlerweile einen satten Gewinn erzielt.

  25. #21 Stefan Cel Mare (07. Jul 2012 14:12)

    #13 ratio2010 (07. Jul 2012 13:19)

    Malta hat den ESM wohl inzwischen ratifiziert.

    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Solche Abzeichner kann man nicht ernst nehmen.
    Malta ist ein Nehmerstaat, muss also Interesse
    am Geld der Sparer in den Niederlanden, Finnland
    Österreich und Deutschland haben. Erst wenn einer der vorgenannten Staaten aussteigt, ist das entgültige Ende dieser Technokratenwährung „EURO“ eingeläutet.

  26. Komisch Horn, den Namen hab ich doch schon mal gehört, aber hiess diese Konifere nicht Guildo und hat uns mal beim ESC beinahe zum Sieg geführt.

    #7 felixhenn; Grade Eichel, das war doch der, der seine Rente als Bürgermeister von Kassel wars wimre einklagte.

    #8 jerry2000; Vergiss es, 5000€ hat er investiert und das ganze wahrscheinlich 2 Wochen später wieder verkauft. Das passt ganz gut, wenn er woanders ein paar Gewinne gehabt hat.

  27. Der Ankauf von griechischen Staatsanleihen macht nur dann einen Sinn, wenn man eine Bank ist. Eine Privatperson geht immer leer aus.

  28. Noch jemand hat vor einem Jahr griechische Staatsanleihen gekauft: der brillante Ökonom Stefan Homburg, einer der profiliertesten Euro-Kritiker und selbstverständlich Mitunterzeichner des Manifests der 160 Ökonomen. Es war aber kein politkorrekter Symbolkauf wie bei Steingart, Eichel und Konsorten (wenn die nicht sowieso geflunkert haben), sondern eine ganz coole Sache, sozusagen ein sarkastischer Kauf:
    Homburg: In den letzten Tagen habe ich selbst einen namhaften Betrag in griechische Anleihen gesteckt. Sie laufen noch ein Jahr und bringen im Erfolgsfall 25 Prozent Rendite. Damit schlafe ich wunderbar, weil ich an die grenzenlose Dummheit der Bundesregierung glaube. Sie wird zahlen.

    SPIEGEL: Moralische Skrupel plagen Sie nicht?

    Homburg: Weil ich die Rettungsmaßnahmen unfreiwillig durch meine Steuern mitfinanziere, ist es doch in Ordnung, wenn ich auch von den Gewinnen einen Teil erhalte. Warum sollten denn ausschließlich Banken und Hedgefonds profitieren?
    http://www.spiegel.de/spiegel/a-770569.html

    Man wüßte gern, wie Homburg aus der Sache rausgekommen ist. – Homburg hat übrigens auch Sarrazins Euro-Buch präsentiert und propagiert:
    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/buchpraesentation-sarrazins-euro-lehrstunde/6660698.html

  29. @a_l_b_e_r_i_c_h

    Ihr Schnipel ist in Sicherheit.
    Gabor S. hat die von Ihm zum minimal Betrag gekauften GR-Anleihen, ganz schnell wieder vertick.
    Und Eichel hat gar keine gekauft, weil der Minibetrag von einigen tausend Euro von ihm nicht gestemmt worden konnte.
    So einfach ist das.

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