1963, als meine Eltern noch sechs Tage in der Woche „ein Wirtschaftswunder nach dem anderen produzierten“ und meine Mutter täglich Vollzeit in einer Näherei arbeitete, lebte ich bei meinen Großeltern in einem anderen Ort, so daß mein Kinderzimmer in der neuen elterlichen Wohnung ungenutzt blieb. Bei einem sonntäglichen Besuch in der Stadt fiel meinem Großvater damals ein junger Mann auf, dem die Tränen aus den Augen liefen.

(Von U2)

Auf seine Frage „Warum weinst du denn Kollege?“ erzählte dieser vom Heimweh zu seiner Frau, die nicht mit ihm in den Arbeiterbaracken des Stahlwerkes wohnen durfte und daß er keine Wohnung finde, um sie zu sich holen zu können.

Da meine Familie keine fremdenfeindlichen Vorbehalte kannte – waren sie doch nach dem Krieg selbst als „Rucksackdeutsche“ aus den deutschen Ostgebieten in die Stadt gekommen und hatten das schäbige, enge Leben in Notunterkünften, im Stall beim Bauern und in Barackensiedlungen kennengelernt – und da meine Eltern die Miete für das sonst ja leerstehende Kinderzimmer gut gebrauchen konnten, durfte Stavros (so hieß „unser Grieche“) für einige Monate als Untermieter in der elterlichen Wohnung leben und konnte so seine junge Frau endlich nachkommen lassen.

Ich erinnere mich heute noch an den kleinen dunkellockigen Mann mit seinen strahlendweißen Zähnen, seine scheue Frau im Hintergrund und dem scheußlich salzigen Fisch, von dem er mich lachend kosten ließ.

1964 machte ich im Kindergarten erste unangenehmere Multikulti-Erfahrungen: dort wütete in meiner Gruppe ein dunkelhäutiger Junge namens „Spiro“, der morgens mit metallenen Cowboy-Spielzeugpistolen im Halfter von seinem Vater abgegeben wurde, mit denen er dann tagsüber – um sich schlagend auf anderer Kinder Köpfe – gern sein schwer beherrschbares Temperament auslebte.

Die Kindergärtnerinnen standen dem Phänomen Spiro etwas fassungslos gegenüber; nicht nur blieb er gegenüber ihren Ermahnungen unbeeindruckt, auch sein Vater hatte kein Verständnis für ihre Klagen – schließlich war er nur ein Kind und die seien nun mal eben „ein wenig wild“.

1968, als ich eingeschult wurde, gab es in meiner Klasse nur einen „Mitschüler mit Migrationshintergrund“ – damals noch schlicht und unergreifend als „Ausländer“ bezeichnet: Orhan, ein gutaussehnder intelligenter Junge mit einer exotisch-schönen Hautfarbe und einem strahlendweißen Lächeln.

Er zeigte ein freundliches, etwas zurückhaltendes Auftreten und wechselte mit mir nach der vierten Klasse auf das Gymnasium (einige Jahre später ebenso seine kleine Schwester Serhan, die dort zur besten Freundin meiner Cousine Sandra wurde).

1972 zeigte mein Vater stolz ein Foto aus seiner Arbeit im Kraftwerk der Stahlhütte her, auf dem er mit einem „Neger“ als Arbeitskollegen an der Werkbank stand.

Ich war damals mächtig stolz auf ihn in seiner „kosmopolitischen“ Arbeitsstätte und beneidete ihn sehr, denn ich hatte damals noch nie einen schwarzen Menschen „live“ sehen können – die gab es in unserer Stadt einfach nicht.

Während meiner gesamten Schulzeit von 1968-1979 begegneten mir in insgesamt sieben Schulen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein nur etwa ein Dutzend Ausländerkinder, die ich im Schulbetrieb überhaupt bewusst wahrnahm – und mit denen ich mich durchweg gern anfreundete.

Meinem griechischen Schulkameraden Thomas gab ich in seinem elterlichen Hinterhof Tae Kwon Do-Training – während sein kleiner Bruder Elevtherios bewundernd zu unseren Füßen saß und später – unserem Vorbild nacheifernd – selbst eifriger Kampfsportler wurde (noch später sogar ein recht erfolgreicher Kampfsportler – und noch später Zuhälter und später… erschossen).

Über den Kampfsport lernte ich damals viele Ausländer kennen: Italiener, Jugoslawen, Spanier, Türken, Griechen – jeder hatte andere Eigenarten, doch allen war damals noch gemein, daß sie mit einer gewissen Zurückhaltung öffentlich auftraten.

Es war ihnen durchweg bewusst, daß sie GÄSTE waren und so verhielten sie sich auch – während ich (als guter Gastgeber) ihnen zu vermitteln suchte, sich doch in „meinem“ Land einfach wie zu Hause zu fühlen.

1979 trat Ali, ein junger Türke mit einem Lockenkopf, der fast wie eine „Afro“-Frisur aussah, mit einer ungewöhnlichen Bitte an mich heran: er hatte sich einen alten VW-Käfer gekauft und konnte diesen aus irgendwelchen „meldetechnischen Gründen“ nicht selbst und auf seinen Namen anmelden (habe heute die genauen Umstände nicht mehr in Erinnerung) – ob ich nicht den Wagen beim Straßenverkehrsamt auf meinen Namen zulassen könne.

Ich war gerade 18 geworden und hatte noch nicht einmal selbst einen Führerschein – aber gutmütig-gutgläubig-naiv war ich sofort bereit, dem Armen zu Helfen und wurde so für fast ein Jahr zum Halter seines Wagens.

In den 80ern nahm mich Sengül, die türkische Bedienung meines Lieblingsstudentencafes, mit in ihr Bett – noch heute träume ich manchmal von dieser Nacht…

Türkan, in die ich mich Ende der 90er schwer verliebte, hätte ich gern geheiratet – das wäre aber mit einem Bruch zwischen ihr und ihrer Familie einhergegangen und so hatte diese Liebe leider keine Zukunft.

Damals erst wurde mir bewusst, daß bei den deutsch-türkischen Problemen des Zusammenlebens nicht unbedingt wir Deutschen die „Rassisten“ sind.

Nach langjähriger Abwesenheit lebe ich seit etwa einem Jahr wieder in der kleinen Arbeiterstadt, in der ich vor fünfzig Jahren geboren wurde und meine Jugend und Schulzeit verbrachte.

Auch wenn in unserer Stadt inzwischen viele „nicht-mehr-Neger-genannt-werden-Dürfende“ zu sehen sind, ist der Arbeiter der immer noch köchelnden Stahlhütte i.d.R. nur schwarz vom Schmutz seiner Arbeit.

Die „Neger“, die in der Stadt zu sehen sind, machen sich dagegen nicht durch Arbeit schmutzig, sondern dafür viel lieber „Geschäfte“.

Der atmosphärische Unterschied zu meiner Jugendzeit ist beindrückend: ehemals ordentliche Straßen der Arbeitersiedlungen sind inzwischen zu NoGo-Areas geworden: schon an den überquellenden Mülltonnen, dem einfach vor dem Haus auf dem Rasen abgestellten Sperrmüll und der Vielzahl an cruisenden 3er-BMW´s ist zu erkennen, daß man/n besser einen Umweg um diese Straßen in Kauf nimmt, um nicht in die Gefahr zu geraten, auf ein laut hinterher gebrülltes „HEY ALTER – BLEIB´MA´STEHEN“ reagieren zu müssen.

Egal von welcher Rasse/Kultur/Religion Ghetto´s auch immer geprägt sind – sie sind Fremdkörper, die sich sowohl abkapseln als auch abgestoßen werden.

Da Menschen in der Fremde wohl zur „Klümpchenbildung“ mit anderen Menschen gleicher Herkunft neigen, ist eine Ghettobildung bei starker Einwanderung schwer zu vermeiden.

Wenn sich mein ehemals offenes und freundliches Interesse an den „Mitbürgern aus anderen Kulturkreisen“ mittlerweile so sehr verändert hat, daß ich mich gern mit grimmigen Vergnügen an „Prinz Eugen in Wort & Bild“ erbaue – wie wohl (un)heimlich viele meiner (im Geiste-)deutschen Brüdern – so sagt das doch eine Menge über den „Integrationsprozeß“ in den letzten 40 Jahren aus.

Wie konnte es nur dazu kommen, daß ich heute immer öfter „scheiss Kanacken“ denke und eine mörderische Wut in mir spüre – wo ich doch die türkischen Jungs und Mädchen meiner Kindheit und Jugend einst als willkommene „bunte Bereicherung“ meines „deutschen Einerleis“ erlebte?

Ich bin wütend und traurig über diese Entwicklung – doch tritt die Trauer immer mehr in den Hintergrund…

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46 KOMMENTARE

  1. Vielen Dank U2 das sie mich mit diesem Artikel gedanklich wieder ein wenig in meine Kindheit zurückgebracht haben. Bei mir war es zwar ein wenig später aber es gibt ganz klare Parallelen.

    Ich frage mich oft was da schief läuft und wieso die Politik (die vor dieser Entwicklung kaum die Augen verschließen kann) nicht endlich was unternimmt. Gewollt? Ja geht mir auch manchmal durch den Kopf.

  2. Ich sachs mal so, bis ca. 1990 war Multikulti noch etwas was man in ganz Deutschland als Bereicherung ansehen konnt. Von einigen Stadvierteln in den Groß-Städten mal abgesehen, wo man schon damals das absehbare Scheitern der Multikultiideologie und Masseneinwanderung erkennen und vorrausahnen konnte.

    Nach 1990 lief Multikulti und vor allem die Islamisierung dann komplett aus dem Ruder, und entwickelt sich mit immer höheren Tempo zu einem einzigen Desaster.

  3. Der Nukleus, der alles umstürzte und zum Einsturz brachte, war und ist der Islam. Aus freundlichen Gastarbeitern wurden SChein.Bereicherer, in Wirklichkeit aber Uns-arm-Macher und Dihadis. Bio-Deutsche sind heute Beuteopfer. Kultur ist nichts mehr wert, wird im Huri-Paradies ja auch nicht gebraucht.

  4. Sehr schön geschriebener Beitrag. Mir gefällt das Stimmungsbild.

    Hinsichtlich der Analyse schließe ich mich den Vorschreibern an. Aber das wissen wir hier ja eh alle.

  5. #2 BePe-
    Das sehe ich genauso. Ab 1990 fing das Chaos an. Damals kamen viele arabische Asylanten in unsere Schule und haben den friedlichen Alltag für immer negativ verändert. Und auf der Straße war Klatschen und Abziehen an der Tagesordnung.

  6. Migration in Deutschland ist, allen UnkInnenrufen linksgrüner DeutschlandhaSSerInnen zum Trotz, eine Erfolgsgeschichte, in die sich Millionen Menschen aus Frankreich, USA, Italien, Polen, Russland, Ungarn, Australien, Niederlande, Brasilien, Mexiko, Argentinien, Südafrika, Indien, China, Vietman, Japan, Iran (!!), Korea, Philipinen, Thailand, Israel, Griechenland, Schweden etc.. still und heimlich integriert haben, etwa 80% aller Allochtonen.

    Aber, 1/5 sorgt permanent für sprichwörtliche „Schlag“zeilen.

    Dem geneigten linksgrünen Vollpfosten, der sich als Advocatus Migrantus geriert, sei als Aufgabe gestellt, um wen es sich handelt und welcher Ursachen es haben könnte.

    An der Aufnahmegesellschaft oder fehlender „Willkommenskultur“ scheint es bei 80% gelungener Integration nicht liegen!

  7. #9 Bio-Koelner (14. Jan 2013 17:07)

    Hoffentlich war es nicht Otfried Prußlers Räuber Hotzenplotz, dann würde der Preußlersche Rassismus zu Gewalt animieren und neben den Sarrazin-Werken auf der nächsten Berlinale verbrannt werden! 🙂

  8. Ich erkenne sehr viele Gemeinsamkeiten mit meiner Kindheit/Jugend wieder … und heute bin ich trotz ausländischer Ehefrau („assimiliert“) RÄCHTZ!

  9. Danke für diesen stimmungsvollen und vor allem ehrlichen Bericht, den ich teilweise nachvollziehen kann. Ich glaube, der Knackpunkt kam jedoch schon vor 1990, wie ein Mitkommentator schreibt, mit der Umstellung des Arbeitslosengeldes, dass man „Stempeln gehen“ nannte, auf bargeldlose Anweisung und ohne Präsenzpflicht. Mein Vater erklärte mir mal als Junge, dass das Wort „stempeln gehen“ daher käme, dass die Bezieher von Arbeitslosengeld selber zum Arbeitsamt gehen mussten, und dort zu verschiedenen Zeiten ihr „Nicht-Beschäftigt-sein“ beweisen mussten. Sie mussten eben persönlich den Scheck oder das Bargeld gegen eine Unterschrift abholen, und das innerhalb einer kurzen Frist zu verschiedenen Zeiten. So wurde Schwarzarbeit oder Urlaub verhindert.
    Da dieses Verfahren ja „diskriminierend“ war, wurde es auf die heutige Variante umgestellt.
    Mir ist allerdings bis heute nicht klar, wie aus dem Arbeitlosengeld nach längerer Bezugsdauer ein unbefristetes Sozialgeschenk werden konnte, zumindest für Menschen, die nicht unsere Staatsangehörigkeit haben. Das Grundgesetz sagt hier explizit etwas anderes aus. Damals war Arbeitslosigkeit etwas, für das sich die Betroffenen schämten, obwohl es auch damals schon jeden treffen konnte. Die Sozialschmarotzer, die seit Kriegsende immer von Stütze in städtischen Häusern lebten, gab es auch, aber die waren mit ihrer Situation zufrieden und hatten die meisten Kinder in der Straße :-).
    Auch deren Kinder, die jetzt so alt wie ich sind, haben es so , genau wie die Kinder von ihnen, nicht anders gemacht, also mindestens 3 Generationen von der Hand in den Mund, allerdings nicht schlecht, gelebt. Als die ersten „Gastarbeiter“ nicht mehr gebraucht wurden (Zechenstilllegungen, Industrieabwanderung, Rationalisierung etc.) stellten diese auf einmal fest, dass man mit den gewohnten geringen Ansprüchen ja auch prima mit der Staatsknete ohne Maloche in D auskommen kann. Das hat sich halt in den Herkunftsländern rumgesprochen….

  10. #2 BePe (14. Jan 2013 16:51)

    Nach 1990 lief Multikulti und vor allem die Islamisierung dann komplett aus dem Ruder, und entwickelt sich mit immer höheren Tempo zu einem einzigen Desaster.

    Und sie – die Islamisierung – flog selbst damals in der öffentlichen Wahrnehmung noch vollkommen unter dem Radar, weil das bestimmende Ereignis der damaligen Zeit, das alles andere verdrängte und die ganze Welt und uns Deutsche für ein Jahrzehnt intensiv und leidenschaftlich beschäftigte, die deutsche Wiedervereinigung, die „Abwicklung“ der DDR, der russische und der amerikanische Truppenabzug, die Sanierung und der Wiederaufbau dieses unter der SED runtergerockten Landes und der donnernde Zusammenbruch des Warschauer Paktes/der Sowjetunion war – samt seinen Folgekriegen.

    Der Islam bombte sich 9/11 ins Welt-Bewußtsein; richtig los ging es dann seit den Folgeanschlägen von London, Madrid, Djerba, Bali, dem Karikaturen-Mordrausch, den brennenden Vorstädten von Paris. Plötzlich – und zwar mit ganzer schrecklicher Gewißheit seit etwa 2005 – wurde klar, was da plötzlich aus allen Ecken und Enden Europas explodierte. Und der Islam, die ganze Zeit unter dem Radar, füllte plötzlich den ganzen Bildschirm in all seinem Grauen aus.

  11. Es war in den 90er Jahren, als mich die gelegentliche Irritation über die Folgen mangelnder Integrationsbereitschaft ergriff und mich schrittweise aus einem multikulturellen Traumland herausriss und in die immer mehr sich als abstoßend darstellende Wirklichkeit der gegenwärtigen Desintegration versetzte. Außenpolitisch parallel zum Aufstieg des Dschihadismus mit seinem Zentrum in Afghanistan bis zum Kulminationspunkt des 11. September 2001.
    Mir gefallen solche Erfahrungsbereichte wie dieser von U2.

  12. Vielen Dank für diesen Bericht! Er ist das Praxisbeispiel zu meinem Credo: „Wer etwas gegen 5% Fremde in einer Stadt oder Schulklasse sagt, ist intolerant. Wer aber bei 50% immer noch nichts sagt, ist ignorant und dabei sich und das Seine aufzugeben – kurz er begeht kulturellen Selbstmord.“

  13. Ds ist natürlich ein von Lügen und rechtsextremistischen Vorurteilen getränkter Artikel, der niemals in einem staatlichen Organ erscheinen darf.

  14. Alleine das obige Bild in Schwarz-Weiß erinnert an den Begriff Heimat und ist deswegen als rechtspropagandistischer Straftatbestand zu betrachten.

    Solche Bilder dürfen auch nicht veröffentlicht werden und schon gar nicht im Zusammenhang mit obigen, rechten Gedankengut!

    Ihr Wahrheitsministerium.

  15. Es fing tatsächlich schon in den 80ern an, als das „Jacken abziehen“ zur Normalität wurde, speziell von Chevi-(Chevignon) Jacken.

    Das gleiche heutzutage, wenn man öffentlich ein teures smartphone zur Schau stellt.
    Und Tätergruppe nach wie vor die gleiche, hat sich nur wesentlich vergrößert.

  16. Vor allem haben wir schön nach 89 erstmal alle 10 Jahre gefeiert weil wir der Meinung waren, nachdem der böse Osten zusammengebrochen war.
    Pustekuchen, schon kam das nächste Pack um die Ecke und der Ärger geht von vorne los…

  17. Aus meinem ehemals bürgerlichen Ortsteil Berlins, das man mit Fug und Recht als geordnetes Gemeinwesen betrachten durfte, ist inzwischen eine No-Go-Area für Deutsche geworden. In unser Wohnhaus einer städtischen Wohnungsbausgesellschaft mit 10 Mietparteien zog Mitte der 70er Jahre das erste türkische Ehepaar ein. Zog ein Deutscher aus, wurde die Wohnung von der Gesellschaft an Türken vermietet. Die Abstimmung mit dem Möbelwagen begann. Es zogen dann die ersten Türken wieder aus, weil sie ihre Kinder bewußt deutsch assimilieren wollten und sie deren Zukunft in diesem Umfeld gefährdet sahen. Inzwischen wohnen 10 Anatolenfamilien in diesem Haus und in der Nachbarschaft sieht es genauso aus.
    Wenn man mich heute fragt wo ich geboren bin muß ich erst zu längeren Erklärungen ausholen bevor ich verschämt gestehen muß: „Ich stamme aus Neukölln“. Für mich hat der Begriff „Heimatvertriebener“ inzwischen eine eigene zusätzliche Bedeutung erhalten, und inzwischen bereite ich mein Exil im Ausland vor.

  18. @ #20 schmibrn

    Alleine das obige Bild in Schwarz-Weiß erinnert an den Begriff Heimat und ist deswegen als rechtspropagandistischer Straftatbestand zu betrachten.

    Seltsam, dass ein Schwarz-Weiß-Foto an Heimat denken lässt, und metergroße Farbfilme auf dem Flachbildschirm an Angst und Gewalt, nicht?

  19. #23 Cedrick Winkleburger (14. Jan 2013 18:04)

    Und der „Politikwissenschaftler“ Francis Fukuyama schrieb seine Schwarte „Das Ende der Geschichte“ und wurde für sein absurdes Wünschdirwas nicht verdient vom Acker gelacht, sondern andächtig von den MSM beweihräuchert.

  20. seh ich auch so, ca. ab 1990 wurde zunehmend unruhiger u. unangenehmer in Deutschland.
    1991 fuhr ich mit dem Fahrrad zu Arbeit, ein Auto voll besetzt mit türkischen Jugendlichen drängte mich von der Strasse, ich schimpfte dem Auto hinterher,
    das Auto wendete und fuhr langsam auf mich zu, die Jugendlichen drehten die Scheibe runter und richteten auf mich eine Pistole, mir gefror das Blut in den Adern…….

  21. @ #17 Reconquista2010

    Vielen Dank für diesen Bericht! Er ist das Praxisbeispiel zu meinem Credo: “Wer etwas gegen 5% Fremde in einer Stadt oder Schulklasse sagt, ist intolerant. Wer aber bei 50% immer noch nichts sagt, ist ignorant und dabei sich und das Seine aufzugeben – kurz er begeht kulturellen Selbstmord.”

    In zwei Sätzen das allgemeine Problem – neben dem Islam – genau beschrieben! Früher durfte man noch den Begriff der „Überfremdung“ verwenden, heute hat man sofort die Pranke der Gedankenpolizei auf den Schultern, wenn man ihn nur denkt.

  22. Vielen Dank U2 für diesen Bericht.

    Er versetzt micht etwas in die Vergangenheit, wo das Zusammenleben noch friedlicher war und es keine Parallel-Gesellschaften gab.

    Ich habe jedenfalls meine Jugendzeit in bester Erinnerung.

    Vielleicht ist es dem Umstand zuzuschreiben, dass das Materielle noch nicht so eine grosse Rolle spielte und jeder zufrieden war, seine Familie über die „Runden“ zu bringen.
    Vielleicht auch dem Umstand, dass wir noch nicht mit so vielen „fremden“ Kulturen, die wir nicht verstehen, und die wie ein Tsunami über uns herschwappte, konfrontiert wurden.
    Vielleicht auch dem Umstand, dass wir uns je länger je mehr in unserer Heimat als „Fremde“ fühlen.
    Vielleicht auch dem Umstand, dass Gastarbeiter unsere Willkommenskultur noch zu schätzen wussten und sich unserer in unsere Gesellschaft, Traditionen und Gepflogenheiten einordnen wollten/konnten.

    Und vielleicht auch dem Umstand, dass wir die Wohnungen/Häuser noch unverschlossen

  23. Trotz der ganzen sentimentalen Geschichten, ihr seid immer noch die Generation, die es zusammen mit den 68ern mit verbockt hat!

  24. #31 Grober Klotz (14. Jan 2013 19:03)

    Zum Teil stimmt das sogar.

    „Wir“ sind eben ein nettes und offenes Volk, das die ersten Einwanderer -Gastarbeiter- eben nicht aus dem Land prügelte, wenn die Schwierigkeiten hatten, sich an die hier herrschenden Sitten und Gebräuche zu halten.
    „Wir“ waren hilfsbereit in dem Glauben, diese Leute wollen sich bei uns in unsere Gesellschaft eingliedern und unsere Werte übernehmen, wie es „uns“ von unseren Politikern versprochen wurde und was auch für „uns“ nachvollziehbar war.
    Warum sollte man als Ausländer auch in ein anderes Land gehen, wenn nicht deshalb, weil dem Einwanderer unsere Lebensart besser gefiel als die Eigene und weil er auch so leben will?

    Dass der Grossteil nur gekommen ist, um uns auszunutzen, das zu glauben, waren „wir“ einfach zu naiv und im Denken nicht bösartig genug.
    „Wir“ schlossen von unserer Mentalität auf die Mentalität der Fremden, das war der Hauptfehler.

    „Wir“ waren einfach ZU tolerant, wir hätten mit kulturfremden Mohammedanern kultursensibel einfach so umgehen müssen, wie Mohammedaner in ihren Ländern mit Fremden umgehen.

    Nun sind „wir“ am Aufwachen.

    Nein, genauer muss man sagen, dass „wir“ nun von den Gastrechtmissbrauchern aufgeweckt werden.

  25. TOLLER Beitrag… bitte mehr davon!!!

    Jeder hat doch (sofern Ü40) so seine „Erinnerungen“… auf diese Weise könnte man doch auch gleich die PI-Leser kennenlernen…

  26. #30 Simbo (14. Jan 2013 18:49)

    Vielleicht auch dem Umstand, dass wir noch nicht mit so vielen “fremden” Kulturen, die wir nicht verstehen, und die wie ein Tsunami über uns herschwappte, konfrontiert wurden.

    Ach Quatsch! Es sind doch nicht die „vielen “fremden” Kulturen, die wir nicht verstehen“, die uns Probleme machen. Sondern immer nur die eine Kultur.

    Die übrigens keineswegs schwer zu verstehen ist, was sie aber keineswegs sympathischer macht.

  27. #33 Stefan Cel Mare

    Ja ich weiss natürlich, welche „Kultur“ uns Schwierigkeiten bereitet.

    Scheinbar bin ich schon gehirngewaschen und getraue mich das nicht mehr zu schreiben 😆

  28. #25 Fensterzu (14. Jan 2013 18:13)

    Seltsam, dass ein Schwarz-Weiß-Foto an Heimat denken lässt, und metergroße Farbfilme auf dem Flachbildschirm an Angst und Gewalt, nicht?

    Ich bin da ganz Ihrer Meinung. Wir leben in einer Zeit der angeblichen Spaßgesellschaft in der die aufrichtige Freude immer seltener wird. Manchmal hat man den Eindruck, dass diese Freude fast gänzlich aus dieser Gesellschaft verschwunden ist.

  29. Die heutigen Probleme haben viele Ursachen. Eine ist sicher die massenhafte Einwanderung. Selbst beim besten Willen aller Beteiligter lassen sich biologische Gestze nicht beseitigen. Es gibt Klümpchenbildungen statt einer Creme, und schließlich Abkapselung und Kolonie- oder Parallelgesellschaftenbildung. Masseneinwanderung oder Völkerwanderungen machen die alten Gesellschaften kaputt. Bevor irgendetwas Neues daraus wird, gibt es eine lange Durststrecke, von vielleicht sogar Jahrhunderten, siehe arabische Besetzung Spaniens, oder das osmanische Reich auf dem Balkan usw. Wir erleben den Beginn dieser Durststrecke, und eine freudlose harte Zeit steht und bevor.

  30. Nur teilweise OT:
    Heute nachmittag kam im Westdeutschen Rotfunk in der Sendung „daheim & unterwegs“ ein wohlwollender Beitrag zu ‚Kiez-Deutsch‘. Neugierig, was das sein soll, schaute ich mir das Ganze an und war wieder auf ‚180‘ – beim WDR hätte ich es eigentlich wissen müssen: Kiez-Deutsch ist schlicht und ergreifend ein WDR-Euphemismus für ‚Kanacksprak‘ – äußerst rudimentäres Deutsch der südländischen Migrantenjugend. Man brachte sogar solche Beispiele wie „isch mach disch Messer“, „isch bin Aldi“ usw. und ließ vorwiegend ältere Autochthone übersetzen. Der Autor des Beitrags vermied es allerdings geflissentlich, die eigentlichen Sprachexperten auch nur ansatzweise zu benennen, sondern sprach nur allgemein von der Jugend, dabei suggerierend, dass es sich dabei um den einheimischen Nachwuchs handelt. Man musste, wie beim WDR üblich, genau hinhören, um bei der Wortwahl im Kommentar wie „Aggression“, „Temperament“ usw. auf die üblichen Verdächtigen zu schließen.

  31. #31 Grober Klotz
    Trotz der ganzen sentimentalen Geschichten, ihr seid immer noch die Generation, die es zusammen mit den 68ern mit verbockt hat!

    Das stimmt in meinem Fall leider: bedingt durch meine zahlreichen guten Erfahrungen habe ich die zunehmende Überfremdung lange Zeit nicht wahrgenommen!

    Mein Arbeitsumfeld hatte sich vom Fließband im VW-Werk weg, hin zu einem IT-Arbeitsplatz im Bankenviertel von Frankfurt entwickelt. Die „Ausländer“ denen ich dort begegnete waren überwiegend mehrsprachig und parlierten fließend auch in Deutsch und Englisch und die illegalen Jugoslawen die für Subunternehmer nachts die Bürotürme putzten kamen erst lange nach Arbeitsende.

    Selbst im Bahnhofsviertel zu Füßen der Hochhäuser waren die Ausländer mit ihrem Angebot an Kebab-Grills, türkischen Friseursalons und Im- und Export Läden angenehm „bereichernd“ – die deutschen Straßenjunkies dagegen ein echtes Ärgernis.

    Wie war ich geschockt, als meine kleine Tochter die getrennt von mir bei ihrer Mutter in Wuppertal lebte mich mit massiv ausländerfeindlichen Sprüchen konfrontierte – Als ich sie gutmenschlich belehren wollte sagte sie mir wörtlich „Ach Papa – Du hast doch überhaupt keine Ahnung…“

    Die hatte ich aus eigener Erfahrung auch noch nicht – erst durch Ihre Berichte aus Schule und Spielplatz öffneten sich langsam meine Augen: zu lange hatte meine rotgrüne Gutmenschenbrille den Anblick der zunehmend brutaleren Realitäten verklärt.

  32. Gutes Stimmungsbild ! Deckt sich mit meinen Erfahrungen, Jahrgang 47.
    Ich bin in den frühen 60ern nach Marokko getrampt und habe dort auch später noch eine tolle Gastfreundachaft genossen, auch bis heute freundschaftliche Kontakte gehalten.Warum gehen mir diese Leute hier auf den Keks?
    Das sagen mir die Einheimischen: zu euch geht nur das Gesocks und warum schmeißt ihr Weicheier die Kriminellen nicht raus?
    Bei denen wird ein Taschendieb von der Polizei erst mal windelweich geprügelt.
    Mein Erweckungserlebnis hatte ich vor 3 Jahren, als ich auf dem Bahnsteig, in der Rauchersektion stehend, von einem einen Kopf kleineren Furzknoten aus 20 Metern Entfernung angemacht wurde, mein Rauch störe ihn .
    Er wollten mich, in meinem Land, demütigen.Habe natürlich kommentarlos weitergeraucht. (Er hatte Vertsärkung im Hintergrund, das Hyänenrudel).Tiefenpsychologisch betrachtet hat er wohl den Tod gesucht, den er in seinem Kulturkreis bei diesem Verhalten hätte finden können.Was für ein erbärmliches Pack.

  33. Ihre Erfahrungen und Gefühle teile ich voll und ganz. Wir sind Fremde im eigenen Land geworden. Das ist sehr bedrückend, denn wir haben kein Recht mehr auf unsere Heimat. Doch wohin sollen wir gehen?

  34. #45 Milli Gyros
    „… wohin sollen wir gehen?“

    Unseren Volksver(t)rätern „auf´s Dach“, auf die Straße demonstrieren und notfalls auch auf die Barrikaden – aber keinesfalls aus unserem Land!

  35. @ 27 Puseratze
    Nun bleiben Sie mal bei der Wahrheit. Das war nicht eine türkische Khanhorde, sondern die NSU in entsprechender Maskierung. Friedensreligionler tun so etwas schon aus religiösen Gründen nicht.

  36. Richtig los ging es erst nach diesen dämlichen Lichterketten. Es gibt aus den späten 1980er Jahren jede Menge Videoaufnahmen aus dem Zentrum meiner Heimatstadt, da sieht man nicht ein (!) Kopftuch. Wenn ich heute bei C&A reingehe, haben 8 von 10 Kundinnen dort so ein Ding auf dem Kopf.

  37. Der Bericht ist sehr beeindruckend und zeigt an einem autentischen Beispiel eine katastrophale Entwicklung, die noch keineswegs gestoppt ist, sondern sogar noch an Fahrt zunimmt, da die Asylbewerberzahlen rasant steigen.

    Wer allerdings von den Bürgern immer wieder die Parteien wählt, die diese Verbrechen am eigenen Volk zu verantworten haben, dem ist nicht mehr zu helfen.

    Die Verantwortung für diese Zustände liegen ganz klar bei der Politik, die seit Jahrzehnten eine ungeregelte Massenzuwanderung nach Deutschland zulässt, statt die Zuwanderung an dem Wohle der Deutschen zu orientieren.

  38. #Abzocke- Sie haben es auf den Punkt gebracht. Wenn man dies einmal akzeptiert hat, was 90% der Leute fuer eine Verschwoerungstheorie halten, weiss man, dass sich poltisch nichts aendern wird, egal wie offenkundig die Schieflage zu Tage tritt. Wie Sie glaube ich aber auch, das die Rechnung nicht aufgehen wird. Da ist Dampf im Kessel. Und zum Vorwurf, dass unserer Generation die Situation mitverschuldet hat: Stimmt einerseits- wir waren alle mal links. Die Liebe zur Heimat und die Abscheu vor Nestbeschmutzern scheint aber die Indoktrination zu ueberdecken – Pech fuer die globalistischen Plutokraten….

  39. Eine Ungereimtheit ist mir beim Lesen aufgefallen: Auch damals gab es schon Moslems bei uns und im Koran stand dasselbe. Trotzdem haben die sich unauffällig verhalten und nicht so aggressiv wie heute. Eine Erklärung für diese Veränderung zum Negativen habe ich nicht im Text gefunden.

  40. HalloMaxi9: Die Relation zwischen prozentualem Anteil der Moslems an der Bevoelkerung und deren Auftreten wurde aber schon ausfuehrlich hier auf P.I. thematisiert- Einfach ‚ mal recherchieren.

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