Jede Zeitung möchte natürlich, was Geld bei der Werbung bringt, die größte Reichweite und die meisten Zugriffszahlen aufweisen, und dazu wird beschissen, daß die Heide wackelt. Stefan Plöchinger, Chefredakteur von sueddeutsche.de, beschreibt das in seinem Blog als Insider sehr kenntnisreich. Also bitte nicht vor Ehrfurcht erstarren, wenn da hohe Zahlen gemeldet werden. Daß die Qualität der Presse durch die grassierende Abschreiberei und kennzeichnungslose, vollautomatische Übernahme von Agenturberichten immer miserabler wird, daß eigenes Hirn und eigene Recherche fehlen, ist schon lange ein Thema dieses Blogs.

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11 KOMMENTARE

  1. Zum Thema Pressetricks/Vernebelungssprache: Ich habe endlich herausgefunden, was laut Bundesregierung eine „Fachkraft“ ist: Das ist jeder, der weder „Führungskraft“, noch „Helfer“ ist. Auf der Website der Agentur für Arbeit kann man, wenn man ein Stellenangebot erstellt, zwischen obigen drei Grundkategorien wählen (Fachkraft, Führungskraft, Helfer; sowie außerdem: Künstler, Azubi, Praktikant).

    Eine „Fachkraft“ ist also jeder, der einen (irgendeinen) Beruf erlernt hat, aber keine Führungsaufgaben übernehmen kann (und kein unausgebildeter Helfer ist).

    Wenn also Merkel wieder einmal verkündet, wir bräuchten angeblich so dringend Fachkräfte, so meint sie (ganz offiziell sprachentschlüsselt): Wir brauchen dringend jeden, der irgendeinen Beruf erlernt hat.

  2. Na ja, ich würde mich nur wundern, wenn ausgerechnet die Presse nicht bescheissen würde. 😀

    Griechenland bescheisst, um in die EU zu kommen.

    Die EUdSSR bescheisst, um GR reinzubekommen und drinzubehalten.

    Merkel bescheisst bei den Arbeitslosenzahlen.

    Schäuble bescheisst uns alle um unser Geld.

    Von der Leyden bescheisst uns um unsere Rente.

    Die Gewerkschaften bescheissen ihre Mitglieder, die Kirchen auch.

    Die Bunte Republik bescheisst mit Propagandameldungen.

    Und da soll ausgerechnet die Presse nicht behumsen?

    Also, bitte…. 😀 😀 😀

  3. Am qualifiziertesten sind natürlich „Fachjournalisten“. Wie etwa Elisabeth Gregull, die angehende Fachjournalisten schon mal zum Thema Migration „brieft“:

    Deutschland ist ein Einwanderungsland, auch wenn es das offiziell noch nicht lange anerkennt. Meist verhandeln Medien hierzulande Fragen von Migration und Zuwanderung noch einseitig und stereotyp, aus einer Problem- und Defizitperspektive. Um ausgewogen und differenziert über das Thema berichten zu können, braucht es Fachwissen, kritischen Sachverstand und interkulturelle Kompetenz. Nur so können Journalisten die vielschichtige und facettenreiche Wirklichkeit einer Einwanderungsgesellschaft angemessen abbilden, anstatt Vorurteile und verzerrte Darstellungen zu transportieren.

    http://www.fachjournalist.de/migration-als-fachjournalistisches-thema/

    Ähhh – ja. Was hat die Elite-Tuss eigentlich sonst so getrieben?

    Die Autorin Elisabeth Gregull studierte Germanistik, neugriechische Literatur und Geschichte in Berlin und Thessaloniki.

    Anschließend arbeitete sie zehn Jahre als Projektmanagerin für Stiftungen und Organisationen im Bereich demokratischer und interkultureller Bildung.

    Aber wieso ist sie „Fachjournalistin“? Ach so:

    Nach ihrem Zweitstudium an der Deutschen Fachjournalisten-Schule ist sie seit 2011 als freie Journalistin tätig. Schwerpunktthemen sind Migration, Diversity und Folgen der NS-Zeit.

    Das ist doch genau die richtige Mischung. Da hat man die Nazi-Keule schnell bei der Hand – quasi als „Expertin“.

    Wobei man wissen muss:

    Die FJS bietet Ihnen als verlagsunabhängige Journalistenschule eine Ausbildung in Form des Fernstudiums. Die Ausbildung dauert 12 bis 24 Monate und ist gut berufsbegleitend möglich.

    12 Monate?

    Früher nannte man das einen Lehrling im 2. Lehrjahr. Heute ist es eine „Fachkraft“, gar eine „Fachjournalistin“.

  4. #5 Stefan Cel Mare (04. Sep 2012 09:14)

    Upps, hier der Link zur FJS:

    http://www.freie-journalistenschule.de/home.html

    Also, wenn eure Tochter freudestrahlend nach Hause kommt und verkündet, sie wolle Germanistik, neugriechische Literatur und Geschichte studieren, sollte der nächste Weg zum Anwalt führen – zwecks Aufsetzen eines neuen Testaments.

    Am Ende kommt dann nämlich eine „Fachjournalistin“ dabei raus…

  5. „richitge“ Journalisten werden kaum noch benötigt, siehe FR und Berliner Zeitung, jeder schreibt vom anderen ab bzw. es werden die gleichen Artikel in verschiedenen Zeitungen verwurstet.

    Bie manchen Zeitungen und Mgazinen hat man eh den Eindruck, das vieles von Volontären oder Paktikanten geschrieben wird. Im Spiegel gab es neulich allen Ernstes einen Bericht über einen möglichen Palestinenser Staat, in welchen nicht einmal die Wörter „Gaza“ oder “ Hamas“ vorkamen. Nach dem Motto Probleme ausblenden, dann wird auch alles gut.

  6. eine beliebte Methode, die Auflagen Stärke zu verfäslchen, sind die Freiexempalre an Bord von Flugzeugen, da kommen schon mal ein paar tausend zusammen, die werden dann in die Verbreitungszahlen einfach eingerechnet.

  7. Kewil:

    Daß die Qualität der Presse durch die grassierende Abschreiberei und kennzeichnungslose, vollautomatische Übernahme von Agenturberichten immer miserabler wird,…

    Jemand sollte Kewil mal über die Funktion von Nachrichtenagenturen aufklären, die Meldungen werden nicht „abgeschrieben“, sondern übernommen, die Verlage zahlen schließlich viel Geld dafür, und die werden auch nicht „kennzeichnungslos“ übernommen, die Kürzel – dpa, AFP, dapd… – stehen meistens am Schluss.

    Bei Stefan Plöchinger geht es um was ganz anderes, nämlich um die Tricks, wie man Google News füttern und Klickzahlen erhöhen kann. Und um die blinde Übernahme von Pressemitteilungen, also der PR in eigener Sache, in dem Fall von ZDFneo, wobei „Focus“ es besonders schlimm getrieben hat:

    http://www.focus.de/kultur/diverses/tv-ausblick-deutsches-fleisch-gewinnt-das-tvlab-in-zdfneo-bild_aid_811130.html

    #6 Stefan Cel Mare:

    Das Kürzel DFJV, das „Fachjournalistin“ Gregull hinter ihren Namen setzt, steht für „Deutscher Fachjournalisten Verband AG“, zu der diese Journalistenschule gehört, ein höchst merkwürdiges Unternehmen. Eine „Geldmaschine“, schrieb die DJV-Zeitschrift „Journalist“, mir ist nur nicht klar, wo das viele Geld herkommt:

    http://wp.ujf.biz/?p=6058

  8. #11 Heta (04. Sep 2012 11:51)

    Eine „Geldmaschine“, schrieb die DJV-Zeitschrift „Journalist“, mir ist nur nicht klar, wo das viele Geld herkommt

    Darf ich raten? Von denjenigen, die ein Interesse daran haben, dass Themen wie „Migration, Diversity und Folgen der NS-Zeit“ von „Fachjournalisten“ promotet werden.

    Politisch korrekt, versteht sich.

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