Viele Aussagen in der Ansprache des neuen Bundespräsidenten finde ich richtig, gut und zukunftsweisend, manche selbstverständlich erscheinenden Allgemeinplätze sind wohl eher entbehrlich. Allerdings gibt es einige Ausführungen in dieser umjubelten Antrittsrede, die aus meiner Sicht kritikwürdig sind, darunter vor allem folgende:

(Von Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks in Münster)

Bereits in den ersten Abschnitten heißt es zutreffend, daß der Neuaufbau von Demokratie und Marktwirtschaft in Deutschland gelungen sei, doch dann beklagt Gauck, dessen Eltern von Anfang an aktive Nationalsozialisten waren, eine angeblich „defizitäre“ Vergangenheitsbewältigung vor der 68er Revolte:

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte allerdings blieb defizitär. Die Verdrängung eigener Schuld, die fehlende Empathie mit den Opfern des Nazi-Regimes prägte den damaligen Zeitgeist.

Erst die 68er-Generation hat das nachhaltig geändert. Damals war meine Generation konfrontiert mit dem tiefschwarzen Loch der deutschen Geschichte, als die Generation unserer Eltern sich mit Hybris, Mord und Krieg gegen unsere Nachbarn im Inneren und im Äußeren verging.

Es bleibt das Verdienst dieser Generation: Es war ein mühsam errungener Segen. Trotz aller Irrwege, die sich mit dem Aufbegehren der 68er verbanden, hat sie die historische Schuld ins kollektive Bewusstsein gerückt.

Zunächst zeichnet der Bundespräsident ein Zerrbild jener Zeit v o r 1968, die insgesamt gesehen sehr wohl von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Last der NS-Vergangenheit geprägt war.

Man bedenke etwa, daß CDU-Kanzler Konrad Adenauer – auch gegen manche Widerstände, vor allem aus der FDP – in den 50er Jahren eine – auch finanzielle – Wiedergutmachungspolitik mit Israel eingeleitet und insgesamt in der deutschen Politik ein israel- und judenfreundliches Fundament gelegt hat. Ist solch praktisches Vorgehen, ist dieser wirksame Versuch einer „Wiedergutmachung“ nicht weitaus positiver, auch für die Opfer, als das revolutionäre Sprücheklopfen der 68er?

Zudem sollte nicht übersehen werden, daß diese ultralinke Bewegung sich damals als komplett blind erwies hinsichtlich der kommunistischen Bedrohung der freien Welt, daß sie z.B. dem nordvietnamesischen Diktator Ho Tschi Minh huldigte und dessen Porträt durch die Straßen trug, daß sie die Verbrechen hinter dem Eisernen Vorhang eiskalt ignorierte und zudem nicht bereit war, sich mit den massiven Menschenrechtsverletzungen, die an eigenen Landsleuten in der „DDR“ begangen wurden, ernsthaft auseinanderzusetzen.

Wo blieb überdies der Protest der sonst so demonstrationslustigen 68er gegen den Einmarsch der Sowjettruppen in die Tschechoslowakei 1968?

Es fällt auch unangenehm auf, daß der Bundespräsident tendenziell eine Kollektivschuld der „Erlebnisgeneration“ unterstellt, zumindest suggeriert, wenn er in seiner Rede etwa davon spricht, „die Generation unserer Eltern“ habe sich „mit Hybris, Mord und Krieg gegen unsere Nachbarn im Inneren und im Äußeren“ vergangen.

Warum redet er nicht korrekt von „nationalsozialistischen Tätern“ bzw. von den „Verantwortlichen der nationalsozialistischen Diktatur“?

Wie kommt unser Staatsoberhaupt dazu, das ganze damalige Volk in eine Art „Schuldhaft“ zu stecken?! – Kann und will er nicht unterscheiden zwischen einer Tyrannei und dem Volke, das größtenteils selber unter der Diktatur zu leiden hatte?!

Will Joachim Gauck evtl. die Problematik seiner NS-aktiven Eltern gewissermaßen auf die damalige „Elterngeneration“ breit verteilen? Fällt deren Verantwortung dann weniger auf, wenn angeblich „alle“ schuldig sind?

Es versteht sich am Rande, daß er nicht für seine Eltern haftet. Gauck möge aber zur Kenntnis nehmen, daß die Mehrheit des deutschen Volkes damals weniger NS-gläubig war als sein Elternhaus – und er sollte sich daher solch unsinniger und geschichtsblinder Kollektivschuld-Anklagen enthalten.

Außerdem heißt es in der Rede Gaucks über die 68er Bewegung:

Die auf Fakten basierende und an Werten orientierte Aufarbeitung der Vergangenheit wurde nicht nur richtungsweisend für uns nach 1989 in Ostdeutschland. Sie wird auch als beispielhaft von vielen Gesellschaften empfunden, die ein totalitäres Joch abgeschüttelt haben und nicht wissen, wie sie mit der Last der Vergangenheit umgehen sollen.

Hier stellt sich die Frage: Die 68er Rebellen waren auf dem linken Auge erwiesenermaßen völlig blind. Was soll hieran geschichtspolitisch „wegweisend“ sein?

Es fehlte dieser Bewegung gerade jener rechtsstaatlich geprägte „anti-totalitäre Konsens“, wonach beide Extreme – also der Nationalsozialismus und der Internationalsozialismus – gleichermaßen abzulehnen sind. Sowohl die braune wie die rote Gottlosigkeit und Menschenfeindlichkeit ist durch eine verbrecherische Blutspur von zig-Millionen Opfer geprägt.

Hatte nicht schon der große SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher – ein wahrhaft aufrechter Sozialdemokrat -, der selbst während der Nazi-Diktatur ins KZ eingesperrt war, Kommunisten zu Recht mehrfach als „rotlackierte Nazis“ bezeichnet?!

Überdies fehlte es den kommunistenfreundlichen 68ern genau an dem, was Joachim Gauck ihnen naiverweise bescheinigt: an einer fundierten Wertebindung – es gab bei ihnen eben keine „an Werten orientierte Aufarbeitung der Vergangenheit“, dieselbe war vielmehr auf ihre einseitige linke Ideologie fixiert.

Auch in allgemein moralischer Hinsicht kann von „Werte-Orientierung“ bei den 68er Rebellen keine Rede sein; man denke beispielsweise nur an deren ausufernde, hedonistische Sexualunmoral nach der damals geläufigen Devise: „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment.“

Eine alle Ethik und Sittlichkeit überbordende „Sexwelle“ kam ins Rollen, die noch in den 70er Jahren die Republik prägte und unserem Land z.B. infolge der Strafrechts-Liberalisierung auch einen massiven Ansturm pornografischer Schundliteratur besorgte.

Außerdem bleibt in der Rede Gaucks völlig unerwähnt, daß sich ein radikaler Flügel der 68er Bewegung in der RAF sammelte und somit den Linksterrorismus begründete, der überdies äußerst israelfeindlich bzw. „antizionistisch“ geprägt war. Dazu paßte es, daß viele RAF-Kader in den PLO-Lagern des Südlibanon ihr blutrünstiges Handwerk erlernen konnten.

Sodann heißt es in Gaucks Antrittsrede:

Wir dürfen nicht dulden, dass Menschen den Eindruck haben, sie seien nicht Teil unserer Gesellschaft, weil sie arm, alt oder behindert sind.

Und wie steht es mit den ungeborenen Kindern? Warum erwähnt der Bundespräsident hier nicht das Lebensrecht der Babys im Mutterleib? Sind diese nicht auch „Teil unserer Gesellschaft“?

Sollen diese wehrlosesten, schwächsten Menschen in unserem Volk weiter straffrei und mit staatlich finanzierten Mitteln der Vernichtung anheimgegeben werden?

Woran mag es liegen, daß der evangelische Ex-Pfarrer Joachim Gauck das heiße, aber lebens-wichtige Thema Abtreibung bereits seit Jahrzehnten meidet wie die Pest? Ist es Anpassung an den Zeitgeist? Treibt ihn Angst vor Schelte in der veröffentlichten Meinung? Oder fehlt es hier bei ihm persönlich an einer klaren inneren Orientierung?

Danach kommt Gauck auf das Identitätsverständnis in unserem Land zu sprechen, wobei er der umstrittenen Aussage seines Vorgängers, wonach auch der Islam zu Deutschland gehört, im wesentlichen zustimmt:

In „unserem Land“ sollen auch alle zuhause sein können, die hier leben. Wir leben inzwischen in einem Staat, in dem neben die ganz selbstverständliche deutschsprachige und christliche Tradition Religionen wie der Islam getreten sind, auch andere Sprachen, andere Traditionen.

Abgesehen von der sprachlichen Dürftigkeit dieser Sätze wird hier der Islam „neben“ die „christliche Tradition“ gestellt, so daß leicht der Eindruck entsteht, als ob es sich hier um gleichwertige „Traditionen“ handeln würde.

Kein Wunder, daß die „Türkische Gemeinde“ Gaucks Antrittsrede schon am ersten Tag als „wegweisend“ gewürdigt hat.

Damit nicht genug, behauptet unser neues Staatsoberhaupt im nächsten Satz:

In dem der Staat sich immer weniger durch die nationale Zugehörigkeit seiner Bürger definieren lässt, sondern durch ihre Zugehörigkeit zu einer politischen und ethischen Wertegemeinschaft.

Schöne „Wertegemeinschaft“, in der ungeborene Kinder jährlich mit staatlichen Finanzspritzen zu hunderttausenden einem grausamen Tod ausgeliefert werden – eine verbrecherische Tragödie, die dem Bundespräsidenten jedoch keine einzige Silbe zu entlocken vermag.

Zudem läßt es jeden Patrioten, für den Vaterlandsliebe kein leerer Begriff ist, aufhorchen, wenn Gauck schon in seiner Antrittsrede den Abschied vom Nationalstaat andeutet, indem er erklärt, der Staat „definiere“ sich „immer weniger“ durch die „nationale Zugehörigkeit seiner Bürger“, sondern durch „ihre Zugehörigkeit zu einer politischen und ethischen Wertegemeinschaft“.

In Wirklichkeit sieht das Selbstverständnis europäischer Nationen – die sich im Unterschied zu Deutschland nicht mit irrationalen Minderwertigkeitskomplexen belasten – nach wie vor so aus, daß sich „der Staat“ sowohl durch die nationale wie auch durch die politisch-ethische Zugehörigkeit seiner Bürger definiert.

Es besteht kein sachlicher Grund, beide Ebenen, die jeweils ihre Berechtigung haben, gegeneinander auszuspielen.

Auch das Grundgesetz, das mehrfach vom „deutschen Volke“ spricht, geht von der Normalität des Nationalstaats aus, der durch den „Verfassungsstaat“ ergänzt, aber nicht ersetzt wird.

Passend zu seinen bisherigen Ausführungen erklärt Joachim Gauck sodann:

Dieses Ja zu Europa gilt es zu bewahren. Gerade in Krisenzeiten ist die Neigung, sich auf die Ebene des Nationalstaats zu flüchten, besonders ausgeprägt.

Das europäische Miteinander aber ist ohne den Lebensatem der Solidarität nicht gestaltbar. Gerade in der Krise heißt es deshalb: Wir wollen mehr Europa wagen. Mit Freude sehe ich, dass die Mehrheit der Deutschen diesem europäischen Gedanken wieder und weiter Zukunft gibt.

Unser Staatsoberhaupt will also das „Ja zu Europa“ bewahrt sehen – schön und gut, aber gilt dies nicht auch mindestens in gleicher Weise für ein „Ja zu Deutschland“? – Doch wenn er nicht nur gesagt hätte „Wir wollen mehr Europa wagen“, sondern etwa auch „Wir wollen mehr Liebe zum eigenen Land wagen“, wäre ihm der Beifall von allen Seiten versagt geblieben, den er aufgrund seiner weitgehend am Zeitgeist orientierten Rede einheimsen konnte, wobei selbst die Linkspartei applaudierte.

Abgesehen davon ist die von Gauck erwähnte „Mehrheit der Deutschen“ zwar grundsätzlich europafreundlich eingestellt, was zugleich die geistige Aufgeschlossenheit unseres Volkes belegt – doch hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung des EU-Zentralismus, der Brüsseler Bürokratie und der zunehmenden Verschuldungspolitik wachsen bei den meisten Bundesbürgern mit Recht Skepsis und Besorgnis, wie zahlreiche Umfragen konstant bezeugen.

Nun kommt der Bundespräsident auf den rechtsradikalen Narrensaum in unserer Republik zu sprechen; hierzu sagt er:

Und speziell zu den rechtsextremen Verächtern unserer Demokratie sagen wir in aller Deutlichkeit: Euer Hass ist unser Ansporn. Wir lassen unser Land nicht im Stich. Wir schenken euch auch nicht unsere Angst. Ihr werdet Vergangenheit sein und unsere Demokratie wird leben. Die Extremisten anderer politischen Richtungen werden unserer Entschlossenheit in gleicher Weise begegnen.

Es fällt auf, daß Gauck den Linksextremismus nicht beim Namen nennt, den Rechtsextremismus aber sehr wohl. Wodurch rechtfertigt sich diese sprachliche Einseitigkeit?

Ist unserem Staatsoberhaupt etwa nicht bekannt, daß die Zahl der linksextremen Gewalttaten in den letzten Jahren zugenommen, die der rechtsextremen Gewalttaten aber abgenommen hat? – Hier empfiehlt sich ein eingehendes Gespräch Gaucks mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Bundesinnenminister, um sich die amtlich festgestellte Statistik vorlegen zu lassen.

Insgesamt ist die Antrittsrede von Joachim Gauck aus meiner Sicht zwar kein Reinfall, aber auch kein Ruhmesblatt; ich halte die halbstündige Ansprache für eher mittelmäßig und weitgehend am Mainstream der „veröffentlichten“ Meinung orientiert. Alles in allem kein sonderlich großer Lichtblick.


Das Christoferuswerk CHR in Münster ist eine – als gemeinnützig anerkannte – Aktionsgemeinschaft katholischer und evangelischer Christen. Das CHR wurde 1971 vom KOMM-MIT-Verlagsleiter und Jugendschriftsteller Günter Stiff gegründet: es setzt sich für christliche Schriftenverbreitung und Öffentlichkeitsarbeit ein. Die Web-Zeitschrift des CHR mit weit über 1300 Artikeln heißt CHRISTLICHES FORUM.

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157 KOMMENTARE

  1. Leider hat er schon die Aussage getroffen, er mache bei der Migrationspolitik da weiter wo uns Wulff aufgehört hat.
    Für mich der Nächste, der sich mit dem Hammer kämmt. Schade er hätte es besser machen können.

  2. Leute, wie kann man sich denn auch nur vergaukeln lassen?
    Deutschland – nur noch ein rein geographischer Terminus – wird von der EU-Diktatur bestimmt. Das Geschehen wird letztendlich auf den Ewigen Schnäuz abgestimmt.
    Der Föhrer hat angeordnet, daß Deutschland nach der Niederlage im WK II von der Bildfläche zu verschwinden hat. Des Führers wegen haben wir unsere Souveränität abzugeben, haben unsere gute DM aufgegeben, schrauben von Jahr zu Jahr das Bildungsniveau immer weiter auf Sondaschulniveau herunter und weil wir alle arme Natziehs sind, müssen wir uns durch Edle Wilde aus dem Morgenland anreichern.

    Die Wahl eines neues Bundespräsidenten ist etwa so, als würde ein Schauspieler der Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ in den Ruhestand gehen und ein anderer auf der Bildfläche erscheinen.
    Der Dummkopf fällt herein auf triviale Spielchen wie „Good cop, bad cop“, wer die Serie verstehen will, sollte lieber mal das Drehbuch lesen und analysieren und sich vor allem die Frage stellen, wer dieses Drehbuch geschrieben/ in Auftrag gegeben hat.

    Man kommt auch gar nicht mehr nach mit dem Dementieren von dem ganzen Stuß: Vor 68 gab es jede Menge Prozesse gegen die nationalen Sozialisten, das Thema wurde offen diskutiert von Hinz und Kunz, nach 68 ging es dann gegen die USA-SA-SS – die eigene Geschichte wurde kaum behandelt – und Deutschlandhasser wie Josef Fischer sind aber zugleich in den USA außerordentlich willkommen, ihre Agenda ist immer die gleiche, ob Genossin Merkel, Genosse Guttenberg oder Genosse Özdemir, das Ziel ist identisch mit Sarrazins Bestseller „Deutschland schafft sich ab“.

  3. Ich hör mir im Allgemeinen die Reden von „bedeutenden“ Männern nicht mehr an, besonders bei Obama schalte ich sofort aus.
    Denn „an ihren Taten sollt ihr sie erkennen“, und da – fehlt es oft dann weit.
    Was mich an Gauck am meisten störte, dass auch er in der braunen „Suppe“ rührte, aber die Verbrechen, die Integrationsverweigerung, Anpassungsunlust der Muslime mit keinem Wort erwähnte!

    Es ist ja eigentlich unglaublich, ja unerträglich, dass es in einer Demokratie möglich ist, Millionen Menschen einer demokratiefeindlichen Gesellschaftsform aufzunehmen, die ganz offen die demokratischen Werte wie: Gewaltenteilung, Gleichberechtigung, Religions- und Meinungsfreiheit, Zivilgesellschaft, also Trennung von Kirche und staat, und besonders die weltliche Gesetzgebung vollkommen ablehnen, ja ignorieren müssen, stehen diese Werte doch konträr zum Islam/Koran.
    Aber max nix, sie sind ja eine Bereicherung, füllen unsere Gefängnisse, senken jedes Schulklassenniveau, igeln sich in ihre Apartheitsvierteln ein, verachten ihre „ungläubigen“ Unterstützer, die Milliarden für ihre demokratiefeindliche Lebensweise <aufbringen müssen!
    Aber – wer die Wahrheit sagt – ist ein Rassist, und Lady Ashton scheint schon an einem "Islamophobia-Codex" zu arbeiten.
    Langsam dämmert es den dümmsten Kartoffeln. Wir – werden in Brüssel "verbraten" aber wie!
    Aber vielleicht kennt Gauck den Islam, die Muslime überhaupt nicht.
    Es gilt ja seit neuestem überall die "Unschuldsvermutung" (ausser bei den Doppel-Uwe's)

  4. Soll er sich selber gleich bei der Antrittsrede zum Abschuss frei geben?

    Ich sage: Abwarten was die nächsten Monate und Jahre bringen.

    Gauck hat Format!

  5. Mir haben ein paar Sätze zu dem Thema gefehlt, dass sich die Schere zwischen Reich und Arm in den letzten Jahren in einem unerträglichen Maße aufgetan hat, ein paar Sätze zu dem verdammten Hartz 4 System, Leiharbeit, Niedriglohn und ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, Malochen bis zum Krank werden, damit die Reichen noch reicher werden.

  6. Hier möchte ich mich bei Gaucks Rede, der sich nun wie Wulff auch als Bunterpräsident präsentiert hat, auf das Thema 68er beziehen. Ich habe diese Zeit und die Nachkriegszeit bis dahin (im Westen) erlebt.

    Gauck betreibt Geschichtsklitterung. Es hat nicht der 68er bedurft, um sich von der Vergangenheit des Dritten Reichs zu befreien. Wir hatten am Gymnasium einen hervorragenden Geschichtslehrer, der selbst auch am Institut für Zeitgeschichte in München die Zeit 1933-45 mit aufgearbeitet hat. Unsere ganze schulische Erziehung war – nicht nur von ihm – lange Zeit vor 1968 schon darauf ausgerichtet, eine Wiederholung dieser unseligen Zeit zu verhindern. Außerdem hat sich die Bundeswehr lange vor 1968 von Beginn an, u.a. durch die Konzepte „innere Führung“ und „Staatsbürger in Uniform“ etc. vom „Wehrmachtsdenken“ losgesagt. Dieses wurde auch den Wehrpflichtigen und freiwilligen Soldaten u.a. im „Staatsbürgerlichen Unterricht“ vermittelt.

    Wir haben die 68er nie und nimmer gebraucht.

  7. #4 Ateist

    „Schade er hätte es besser machen können.“

    Einer gegen den Rest der Welt? Wo nehmt Ihr eigentlich alle Euren Optimismus her?

    Ich lege noch einen drauf: Duldungsstarre, Stockholmsyndrom, man meint, daß ein Terrorist besser sei als der andere, weil man die Wahrheit nicht ertragen will.

  8. War eigentlich zu erwarten, dass Herr Gauck sich nicht (sofort) gegen den Mainstream stellt. Ich hätte mir auch gewünscht, dass Gauck sich von Islamian Wulff (möchte ihn nicht Christian nennen) distanziert, vielleicht wirds noch was…

  9. Voll krass auf Mainstream und Political Correctness eingeschwenkt, der Gaukler. Deutschland und deutsches Volk kamen seiner Schleim- und Kriech-Rede nicht vor. Deren tödliche Bedrohung durch Ausplünderung, Überfremdung und Islamisierung aber auch durch Klimawahn und Industrie-vernichtende Energiepolitik auch nicht. Verbeugung vor den unsäglichen 68-ern und Kampfansage gegen rechts. Hätten wir auch Winsel-Wulff behalten können. Der eine ist drei Pfennige wert, der andre ´nen Dreier.

  10. #6 repetierer

    „Ich sage: Abwarten was die nächsten Monate und Jahre bringen.

    Gauck hat Format!“

    Ja nee, is‘ klar! Ich glaube ja auch immer noch, daß sich die Merkel nur getarnt hat.
    Sie wird in wenigen Jahren so viel Macht haben, daß Sie ihr wahres Gesicht zeigt.
    Dann wird sie mit eisernem Besen kehren, wir werden zur DM zurückkehren, uns von der EU abwenden, unsere nationale Souveränität wieder erlangen und alle unangepaßten oder gar kriminellen Mohammedaner werden ausgewiesen.

    Sie mußte sich nur erst so viel Macht erobern, um zum Gegenschlag ausholen zu können.

  11. Mich hat diese Rede auch enttäuscht. Natürlich habe ich nicht erwartet, dass er eine deutliche Abkehr von der Wulff`schen Schleimerei zum Ausdruck bringt, aber sein Einklinken in den Mainstream, um auch dem linken Rand gefällig zu sein, kam auch für mich unerwartet.

    Nun sollte man diese Gefälligkeitsrede als das sehen, was sie ist, nämlich ein Ritual ohne politische Standortbestimmung.

    Sein Lob der 68er-Chaoten, deren Einfluss bis heute wirkt, ist wohl eher auf seine persönliche Isolation vom Geschehen in der „BRD“, während seiner DDR-Vergangenheit zurückzuführen.
    Der Jubel der DDR-Parteiführung zu den von den68er-Chaoten angerichtetem Schaden ist auch an seinen Ohren und an seinem Gehirn nicht spurlos vobeigegangen.

    Trotz sehr reifen Alters macht er jedoch den Eindruck eines immer noch Lernfähigen. Warten wir`s ab.

  12. Den Joachim Gauck habe ich kurz vor seinem ersten Versuch unser Bundespräsident zu werden, in der Lufthansa-Business-Lounge in Frankfurt miterlebt. Dort saß er mit drei jungen Herren, wahrscheinlich zwei Sozi-Nachwuchspolitiker und ein Leibwächter, und hat immer die gleichen Sätze wiederholt. Es ging irgendwie darum, dass er sich nicht selbst beworben hat, sondern von der SPD vorgeschlagen wurde. Sein Worte waren jedenfalls ziemlich eintönig und langweilig.
    Der Herr Gauck mag ein netter anständiger Mensch sein. Vielleicht ist er auch besser als die FDP dazu in der Lage, der obrigkeitstreuen deutschen Bevölkerung solche Werte wie Demokratie und Freiheit zu vermitteln. Er ist aber mittlerweile zu alt für so ein wichtiges Amt und seine Rede hat ihm irgendjemand vom Establishment geschrieben. Vor kurzem, als er gegenüber den Rotfunk-Journalisten noch ohne Manuskript frei reden durfte, wollte er Wulffs Sätze „der Islam gehört zu Deutschland“ jedenfalls so nicht unterschreiben.
    Der Her Gauck sollte aufpassen, dass er nicht als Marionette unserer politisch korrekten Partei- und Rotfunkbonzen endet. Dieses Schicksal hat er nicht verdient. Dann sollte es lieber eine weitere vorgezogene Präsidentenwahl geben.

  13. Die Lobhudelei auf die 68er, die er mehrfach lobend erwähnte, hat mich auch sehr gestört. Sicher hatte diese Bewegung auch positive Effekte, aber die negativen überwiegen für mich. Ich finde, das haben Sie sehr gut herausgearbeitet, Frau Küble.

    Diese naive Geschichtsbild des neuen BP macht mir Sorgen.

  14. Ich habe jetzt nur die Zitate aus Gaucks Rede gelesen und die besagen gar nichts.
    Die Formulierungen sind so schwammig, dass man keine echte Aussage daraus ableiten kann.
    Der Mann läßt sich auf Nichts festnageln.
    Und aus Unterlassungen (Thema Abtreibung o.ä.)kann man ihm keinen Vorwurf machen.
    (Es wäre aber eine detailierte Analyse der Formulierungen nötig aber für die hab ich keine Zeit.)

  15. #13 WahrerSozialDemokrat

    „Wer steuert Merkel?“

    Merkel will zur Beförderung der „neuen Weltordnung“ „Mauern niederreißen“, „koste es, was es wolle.“

    Solche Mauern sind diskriminierende Identitäten wie Deutschsein, deutsche Staatsbürgerschaft, Landesgrenzen, nationale Eigenbrötlereien wie die Sorge um die eigene Volkswirtschaft statt unbegrenzte Transfers an notleidende Banken, die sich verspekuliert haben.

    Hier der ausführliche Unterschied zwischen den Anliegen Cem Özdemirs, Guido Westerwelles, Gerhard Schröders, Josef Fischers, Junckers, Barrosos, Daniel Cohn-Bandits:

    ——————————
    ——————————
    ——————————

    (Zero)

  16. #14 Nelson

    „Sicher hatte diese Bewegung auch positive Effekte“

    Welche denn? Die Beatles gegründet, den Minirock entworfen?

  17. Durch sein ganzes
    Leben und politische Aktivitat, zieht sich wie ein roter Faden das Thema FREIHEIT.
    Nun muss Freiheit mit „Islam gehört zu Deutschlend“ zusammengeführt werden.

    Solange der Michel schläft ist das kein Problem.

  18. Gauck, der wendehals.
    Er war begünstigter der ddr-oberen.
    Er ist begünstigter der brd-oberen.

    Er redet allen nach dem munde und hängt sienen mantel in jeden wind.

  19. „In dem der Staat sich immer weniger durch die nationale Zugehörigkeit seiner Bürger definieren lässt, sondern durch ihre Zugehörigkeit zu einer politischen und ethischen Wertegemeinschaft.“

    Gebt es doch zu: Dieser „Wert“ heißt von oben diktierte Gleichheit. Handlungsunfähigkeit einer Vielvölkergemeinschaft, als Beruhigungsmittel wird die sogenannte „Kommunikation“ („Dialog“) nebst der „Tol(l)eranz“ gereicht.

    Die Werte der Mohammedaner und der Nichtmohammedaner sind nicht kompatibel, das Dauergesabbel über den Popanz „Integration“ soll dieses Deseaster überdecken.

  20. Der Schlussfolgerung im letzten Absatz dieser kritischen Analyse kann man nur zustimmen:

    Kein Ruhmesblatt, eher mittelmäßig, weitgehend am Mainstream der veröffentlichten Meinung orientiert, kein sonderlich großer Lichtblick.

    In der Tat zu wenig. Viel zu wenig.

    Das große Spiel erinnert an einen Satz aus der Schachwelt: Opfere die Dame, rette den König. Die Dame war in diesem Fall Wulff, der König ist das bestehende politische Establishment: Euro, EU, Islamisierung, Verschuldungspolitik, „Rettungsschirme“.

    Die Optimisten, die eine Kurskorrektur um drei Grad aus der Rede ableiten und eine weitere Kurskorrektur in der Zukunft um 4 Grad erhoffen, respektiere ich. Aber sie liegen vermutlich falsch.

    Wenn ich als Chefarzt im Krankenhaus einen schwer Erkrankten in die Intensiv-Station eingeliefert bekomme, kann ich nicht mit Aspirin und Kräutertee hantieren in der Hoffnung, dass ich als ganzheitlich arbeitender moderner Arzt gewürdigt werde und mich alle lieben. Ich muss versuchen, den Patienten zu retten.

    Auch all die gutmeinenden Aussagen treffen m.E. nicht den Kern und spiegeln letztlich nur die Hoffnung: Alles wird noch irgendwie gut und ich muß selbst nichts tun. Diese Aussagen sind immer die selben und uralt. Beispiel aus dem Konzern: 10 Regeln, warum etwas nicht geht: 1. Haben wir noch nie gemacht. 2. Damit bekommen wir Schwierigkeiten mit dem Gesellschafter (hier: mit der Politik). 3. Das können wir unseren Kunden gegenüber nicht verantworten. 4. Das wäre ja noch schöner. Und so weiter. Der gesamte schwachsinnige Katalog von Ausreden, der in jedem Anfänger-Seminar für Führungskräfte ad absurdum geführt wird.

    Künftige Historiker oder das „Buch der Geschichte“ werden eines Tages möglicherweise die Frage stellen: Wie konnte man angesichts der tatsächlichen Verhältnisse dieses Landes eine solche Rede halten? Wie konnte man eine solche Rede bejubeln?

  21. Ich glaubte an mehr Eigenständigkeit des Gauck.

    Mir fällt immer noch auf, wie schnell sich die etablierten Parteien auf Gauck geeinigt hatten. Ich glaube, sie fürchteten, daß die Wahl des Bundespräsidenten durch das Volk nun Auftrieb beommt. Denn ein durch das Volk gewählter Bundespräsident hätte eine Autorität, dem sich ein Bundeskanzler schwer dagegen stellen könnte. Und das fürchten die Etablierten wie der Teufel das Weihwasser.

  22. Niemend wird ja wohl ertwartet haben,dass der neue BuPrä Kritik in seiner Antrittsrede Kritik am Islam übt.

    Aber folgende Aussage hätte sinngemäss fallen sollen :
    „Wer aus anderen Ländern oder Kulturen zu uns gekommen ist,ist aufgerufen,die deutsche Sprache zu erlernen,unsere Gesetze vorbehaltlos (!) anzuerkenennen und für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen.Religiösen Fanatismus und Kriminalität lehnt unser Staat strikt ab“.
    Eine solche Aussage hätte er ruhig machen können.
    Ich glaube eher,dass er schon jetzt ziemlich weichgespült ist und es vermeidet,seine eigenen Überzeugungen in der Öffentlichkeit zu äussern.

  23. @#7 menschenfreund 10

    Was Sie hier vortragen sind kontrafaktische linke Gemeinplätze unter völliger Verkennung der Realität. Zudem hat jene Neige an Wahrheit an Ihren Ausführungen Gründe, welche Linke (und vermutlich auch Sie) nicht als gegeben akzeptieren würden.

    Aber den Stuss hätte er in der Tat deshalb aufgreifen können, weil er landauf – landab überall behauptet wird um das Ganze mal vom Kopf auf die Füße zu stellen.

    Mir haben ein paar Sätze zu dem Thema gefehlt, dass sich die Schere zwischen Reich und Arm in den letzten Jahren in einem unerträglichen Maße aufgetan hat…

    Wo? In welcher Form? Was genau meinen Sie?

    ein paar Sätze zu dem verdammten Hartz 4 System,…

    Stimmt, dass es Menschen gibt, welche auf Kosten des Nachbarn gegen dessen Willen leben dürfen, ist in der Tat auch aus meiner Sicht ein Skandal. Ursprünglich war der Staat dafür da, dafür zu sorgen, dass A erntet was A säte und das B erntet, was B säte und dass er gegen A vorgeht, wenn er versucht, B seine Arbeitsfrüchte zu stehlen. Heute übernimmt der Asozialstaat jenen Diebstahl selber und wurde zu dem, wogegen er ursprünglich geschaffen wurde.

    Leiharbeit, Niedriglohn und ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit…

    Bedanken Sie sich bei Ihren „Sozial“politikern für die Niedriglöhne. Und ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit ist etwas völlig normales, natürliches und mit ein wenig Nachdenken kommt man auch darauf, weshalb das kleine Ingenieurbüro für die gleiche Arbeit nicht das gleiche Gehalt zahlen kann wie z.B. VW.

    Malochen bis zum Krank werden,…

    Die Lebenserwartung steigt seit Jahren, Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen sind seit Jahren rückläufig, aber man nölt heute halt gerne viel…

    , damit die Reichen noch reicher werden.

    … und die Kaufkraft der Arbeitnehmer wird vor allem durch den Staat abgegriffen. Der „böse“ Arbeitgeber ist immerhin bereit, dem Arbeitnehmer ein fürstliches Bruttogehalt zu zahlen – der strunzdumme Arbeitnehmer hingegen wählt sich „Sozial“politiker, welche ihm den Großteil seiner Arbeitsfrüchte stehlen und krakeelt dann auch noch gegen die „bösen“ Reichen. Ganz schön bescheuert, lieber „Menschenfreund“, oder?

  24. Ellenlange Analysen und haufenweise Kommentare aufgrund einer einzigen Rede, die nie wirklich etwas hätte bewirken können.

    Ich dachte immer, nur die links-grünen Berufsdemonstranten und Dauerprotestler haben riesige Zeitreserven.

  25. #25 Smyrna

    “Wer aus anderen Ländern oder Kulturen zu uns gekommen ist,ist aufgerufen,die deutsche Sprache zu erlernen,unsere Gesetze vorbehaltlos (!) anzuerkenennen und für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen.Religiösen Fanatismus und Kriminalität lehnt unser Staat strikt ab”.

    „Wer in mein Haus kommt, hat meine Regeln zu beachten, es darf nicht auf den Boden gespuckt werden, er darf meine Frau nicht vergewaltigen und sich nicht an meiner Haushaltskasse vergreifen.
    Ich bin nämlich gegen Vergewaltigung und Diebstahl und mag auch keine fanatischen Reden, die wohl gar noch Vergewaltigung, Körperverletzung oder Diebstahl relativieren könnten.“

    Merkt wirklich keiner, wie KRANK das alles ist?
    Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muß, die Ordnung muß unausgesprochen im Raumen stehen, Dominanz muß man riechen können, schon aus der Ferne voraussetzen, bevor man fremdes Eigentum betreten hat.

    Es gibt Deutschland schon lange nicht mehr!

  26. also genau genommen würde der Satz “In dem der Staat sich immer weniger durch die nationale Zugehörigkeit seiner Bürger definieren lässt, sondern durch ihre Zugehörigkeit zu einer politischen und ethischen Wertegemeinschaft” ja bedeuten, dass jeder gläubige Moslem nicht dazu gehört…

  27. Wenn sich Gauck über die Distanz der Menschen zu den demokratischen Institutionen Sorgen macht, dann sollte er aufhören der abgehobenen Käseglocke der Politsekte nach dem Mund zu reden. Er sollte sich bemühen das Sinnvolle und Richtige an der Ablehnung, der Sorgen und der Ängste des Bürgers zu erkennen, anstatt sich darüber ablehnend zu wundern, zu sorgen und zu ängstigen!

  28. #32 Ilias

    „Wenn sich Gauck über die Distanz der Menschen zu den demokratischen Institutionen Sorgen macht, …“

    „Demos“ heißt Volk, „Kratie“ meint Herrschaft. Will der Gaukler denn ganz im Ernst, daß es nach dem Volk geht, wir uns nicht mehr von der EU dominieren lassen, zur DM zurückkehren und alle Mohammedander, die uns hier nur schaden, wieder nach Hause schicken?

    Oder meint er, daß das Schauspiel, der Politstadel in Berlin nicht mehr richtig funzt, nicht mehr richtig Quote macht, daß jetzt alle begriffen haben, wie sehr wir geLINKT und geTÜRKT werden?

  29. Gauck wollte es allen recht machen.
    Ich traue ihm zu, dass er mehr verstanden hat, als er gesagt hat oder sagen durfte.

    Europa war für meine Generation Verheißung – aufbauend auf der abendländischen Tradition, dem antiken Erbe, einer gemeinsamen Rechtsordnung, dem christlichen und dem jüdischen Erbe.

    Nichts anderes ist Europa. Er hätte noch die Aufklärung, gleiche Rechte für Mann und Frau und die Menschenrechte erwähnen können – all dies wird durch den überall in Europa expandierenden Islam gefährdet, bedroht oder zumindest relativiert.
    Das hat Gauck nicht gesagt – freiwillig oder nicht.

    Für meine Enkel ist Europa längst aktuelle Lebenswirklichkeit (…)

    Das Europa, das für Ihre Generation „Verheißung“ war, ist nicht „aktuelle Lebenswirklichkeit“, weil dieses Europa – ein Europa der gewachsenen europäischen Traditionen – von den herrschenden Ideologen garnicht angestrebt wird.

    (…) – mit grenzüberschreitender Freiheit (…)

    Sie meinen Reisefreiheit, denn sonst bringt diese EU eher Reglementierung, nimmt staatliche Souveränität, bedeutet mehr bürgerferne Machtkonzentration und somit noch weniger demokratische Einflussmöglichkeit des einzelnen Europäers.
    Auch das hat Gauck nicht gesagt.

    (…) und den Chancen und Sorgen einer offenen Gesellschaft. Nicht nur für meine Enkel ist diese Lebenswirklichkeit ein wunderbarer Gewinn.

    Wer das Wort „Chancen“ benutzt, muss auch das Wort „Risiken“ aussprechen – denn das bringt Offenheit ebenfalls mit sich und gehört in einer redlichen Rede auch so formuliert.
    „Sorgen“ …können auch irrational sein, genau wie „Ängste“.
    Deshalb wird „Sorgen“ und „Ängste“ immer in Reden eingebaut, wenn man etwas schön reden will oder jemanden nicht für voll nimmt.
    Der Islam bringt keine Sorgen mit sich, der Islam bringt handfeste Risiken mit sich.
    Nehmen Sie das deutsche Volk nicht für voll, Herr Präsident?

    Wie kann es noch aussehen, dieses Land, zu dem unsere Kinder und Enkel ‚Unser Land‘ sagen sollen?

    Es wird so aussehen, wie Menschen mit Standpunkten es haben wollen. Wenn wir Europäer weiterhin keine einnehmen, werden es andere tun.

    SAPERE AUDE!

    …denken Sie darüber nach, Herr Präsident.

  30. Jetzt hört einmal auf rumzumeckern. Wir müssen gehorchen und Europa ist eine beschlossene Sache.

    Und nun haltet den Ball flach !

    Volkes Wille? was ist denn das ? Zuviel Utopia glesen ?
    Und was sind souveräne Staaten?
    Nie davon gehört, sagen unsere Nachfahren.

    Und darüber sollen wir unter Ärger unser Leben verkürzen?

  31. schön wäre es, wenn einmal die politische Bedeutung der Ex-DDR auf die proportionale und qualitative Bedeutung reduziert wäre, also ohne Ossi-Kanzler und ohne Ossi-Präsident.

    Die BRD ist unser Land und nicht dasjenige, der Leute, welche 1933 überwiegend den NS gewählt haben und ab 1945 die artigsten Sklaven der Sowjetunion wurden.

    Ach ja, Soli und sonstige Transferleistungen an den Osten gehören auch sofort abgeschafft. Wenn die da ihren NS oder Realsozialismus haben wollen, bitteschön, aber ohne uns und ohne unser Geld.

    Vergesst die DDR!

  32. Gauck ist eine gute Wahl.
    Wenn ein Jahr vergangen ist, dann ist er nicht mehr der Mensch der er vorher war.

    Aber das Jahr hat ja erst angefangen und wir haben einen guten Bundespräsidenten bekommen, nachdem seine zwei Vorgänger in kürzester Zeit die „Flatter“ gemacht haben.
    Möge Gott ihm beistehen.

  33. #36 Selberdenker

    Das Volk soll mit seinen „Ängsten“ von der Machtelite, unseren „Demokraten und Demokratinnen“, die alle ihre Gegner als Feinde der Demokratie bezeichnet, „abgeholt“ werden.

    „Ängste“ sind irrational, sie können letzlich nicht begründet werden.
    Das Volk ist schon lange infantilisiert (deshalb die Propaganda für die „Bunte“ Republik) und psychiatrisiert (Angstpatienten).
    Auch bei Hitlers nationalen und Stalins internationalen Sozialisten wurden die Verrückten „abgeholt“, zwecks „medizinischer Weiterbehandlung“.
    Allerdings hat man in der EU-Diktatur bereits feinere, modernere Methoden, das „abgeholte“ Volk wird halt vergauk … was schreibe ich denn da … verschaukelt.

  34. #20 abendlaender11 (24. Mrz 2012 23:07)

    “Sicher hatte diese Bewegung auch positive Effekte”

    Welche denn? Die Beatles gegründet, den Minirock entworfen?

    Ein gewichtiges Beispiel: Die 68er haben bspw. zur Wahl Willy Brandts als Bundeskanzler geführt und zu der Entspannungspolitik gegenüber Osteuropa. Der daraus folgende KSZE-Prozess führte zu Freiheitsbewegungen in Osteuropa (insbesondere Polen!) ohne die eine Wiedervereinigung Deutschlands eine kaum denkbare Illusion geblieben wäre.

  35. @#35 WahrerSozialDemokrat

    Nach gewissen Diskussionen auch bei PI bin ich mir bei sowas absolut nicht mehr sicher.

    Wenn es danach geht, müssten morgen die Grünen zugeben, dass sie damals aus Jux eine total verrückte Antilogikpartei gründeten und damals in einer Kneipe die beklopptest möglichen Positionen nach der 8. Runde Pils zusammentrugen. Dann wettete man, ob man mit einer derart bescheuerten politischen Meinung in den Bundestag kommen kann, wenn man es dem Michel nur richtig verkauft.

    Bei Angela Merkel hoffe ich ja immernoch darauf, dass siche Hape Kerkeling bei einer Pressekonferenz die Maske vom Gesicht nimmt und den ganzen Unfug aufklärt…

    Also auch bei vergangenen Diskussionen war ich drauf und dran, gewissen Diskutanten bei ihren wirtschaftspolitischen Positionen zu unterstellen, richtig gut gescherzt zu haben – was jedoch wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit leider nicht der Fall war.

    Falls ich Menschendfreund Unrecht getan haben sollte, nehme ich alles zurück und behaupte vom Gegenteil das Gegenteil 🙂

  36. @ 39
    das “abgeholte” Volk wird halt vergauk … was schreibe ich denn da … verschaukelt.
    ———————————————
    Das war doch noch nie anders .
    Das Volk sind Menschen und wenn die anstatt mitzudenken lieber schlafen wollen, dann mögen sie weiterschlafen und es wird sie auch nicht tangieren, wenn ihnen der Himmel auf den Kopf fällt.
    Das ist Mentalität, da machst du nichts dran .

  37. #40 Nelson

    Die 68er waren Außerparlamentarier (APO).
    Der internationalsozialistische Komplex UdSSR nebst Satelliten ist am wirtschaftlichen Kollaps zugrunde gegangen, auch das aufwendige Wettrüsten hat einen großen Anteil gehabt.
    Nach dem Kollaps wäre der Osten zu machtlos gewesen, sich der Wiedervereinigung zu widersetzen.
    Die Wiedervereinigung war ein gutes Alibi, daß Deutschland von unserer Machtelite ein ganzes Stück weiter in den Machteinfluß der EU-Diktatur gerückt und per Euro wirtschaftlich kastriert wurde.

    Muß ich die Reaktionen der antideutschen 68er auf die Wiedervereinigung hier noch schildern? Großes Entsetzen weit und breit.

  38. #42 Black Elk

    „Das ist Mentalität, da machst du nichts dran.“

    Je nun, ich denke ja immer wieder an 89, da saßen in einem Politbüro ein paar verbliebene Genossen und ein ganzes Volk wollte die Meinung der Genossen nicht mehr teilen.

    Wer unterschreibt noch das „Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur sind für uns alle eine Bereicherung“ der Genossin Böhmer und die „bunten“ Visionen unserer Genossin Oberparteivorsitzenden?

    Schaun mer mal, der Mohammedaner macht sich hier nicht gerade beliebter, die Kohle ist auch bald zuende …

  39. #37 Black Elk

    „Jetzt hört einmal auf rumzumeckern. Wir müssen gehorchen und Europa ist eine beschlossene Sache.“

    Sind Sie etwa die Urlaubsvertretung oder der Praktikant von „Eurovison“?

    Diese Nepper-Schlepper-Bauernfänger-Rhetorik ala EUdSSR gleich Europa ist wirklich ein klein bißchen zu dummdreist, um nicht sauer im Magen aufzustoßen.

  40. #8 Kahlenberg 1683 (24. Mrz 2012 22:40)

    Danke für Ihren Beitrag. Ich kann das, was Sie ausgeführt haben, nur bestätigen. Ich war bis 1964 in Bonn auf einem Gymnasium. Wir haben in der Oberstufe im Fach Geschichte ebenfalls das Dritte Reich und den 2. Weltkrieg fast 1 1/2 Jahre lang aufgearbeitet. Es wurden u. a. Filme aus den Konzentrationslägern gezeigt und es war klar, dass das nie wieder passieren durfte. Das Ganze geschah lediglich unaufgeregter als heute. Ein Mitschüler malte – warum auch immer – ein Hakenkreuz auf ein Blatt Papier (wie andere Damals Männchen malten) und wurde in wenigen Stunden von dem Gymnasium verwiesen. Dazu brauchten wir keine 68er.

    In den Jahren 1966 bis 1975 lebte ich in Bonn und in Frankfurt und hatte zeitweise Kontakt zu 68ern, den ich aber nicht vertiefte. Es ist einfach Geschichtsfälschung wenn man den 68ern primär und in dem Umfang wie es uns heute eingetrichtert wird, die Aufarbeitung der NS-Zeit zuschreibt. Die damaligen 68er protestierten gegen das Establishment und gegen die Bourgeoisie und gegen den Vietnamkrieg sowie gegen den Schah von Persien. Die NS-Aufarbeitung war damals eher ein Nebenkriegsschauplatz. Was Gauck in diesem Punkt vorträgt, ist ihm vielleicht in den Mund gelegt worden, aber es entspricht nicht den Tatsachen. Selbst kann er diese Zeit nicht erlebt haben. Im Übrigen waren die 68er oft Langzeitstudenten oder abgebrochene Studenten und vor allem berufslose Söhne und Töchter des Establishments, die es auf normalen Berufswegen zu nichts brachten und jede Art von geregelter Arbeit hassten. Siehe Joschka Fischer in seiner Zeit in Frankfurt.

    Ich habe das kürzer und gemildert auch in einigen MSM kommentiert und meine Kommentare wurden zu meiner Überraschung nicht zensiert.

  41. #43 abendlaender11 (25. Mrz 2012 00:08)

    Die 68er waren Außerparlamentarier (APO).

    Die 68er waren wesentlich vielfältiger als lediglich die APO. Die 68er auf die kommunistischen Chaoten zu reduzieren, ist falsch. Die wirtschaftlichen Probleme des Ostblocks sind in diesem Zusammenhang wichtig, aber nach meiner Meinung nicht das entscheidende Kriterium. Die Annäherung und die Vertrauensbildung durch die KSZE haben den Ausschlag gegeben. Ohne diesen KSZE-Prozess wären Raissa Gorbatschowa und ihr Mann niemals an die Spitze des Staates gelangt, wobei Gorbatschow natürlich nicht den Zusammenbruch der Sowjetunion wollte. Hinzu kam natürlich der Gesinnungswandlung der Chinesen, die lange vor der Sowjetunion, den Kapitalismus als Wirschaftsmodell favorisierten.

    Es gibt sehr viele Aspekte und Ursachen, aber ohne Abbau der Feindseligkeit (KSZE) wäre das nach meiner Überzeugung nie gelaufen.

  42. #46 abendlaender11 (25. Mrz 2012 00:17)

    Deine Antwort auf #37 Black Elk

    Ironie muss man auch verstehen 😉

  43. #20 abendlaender11 (24. Mrz 2012 23:07)

    Der positive Aspekt war die versuchte Emanzipation von einer 20 Jahre andauernden Hörigkeit zu den USA, die es in dieser Form etwa seitens Japan niemals gab und den Amerikanern teilweise selbst schon peinlich wurde.

    Das Scheitern dieses Versuchs war bereits darin angelegt, dass die Inhalte dieser Emanzipation selbst wieder durch die US-interne Opposition definiert wurden: Vietnam, Rassismus, Weltpolizei, Angela Davis, Atombombe, etc.

    Das wirklich Ärgerliche an Gaucks Aussage ist die Instrumentalisierung der 68er für die Ziele der bunten Republik. Das Natzieh-Thema war bei den 68ern ein Randthema; es wurde primär von den durch die DKP und ihren Vorfeldorganisationen gesteuerten Kampagnen von aussen in diese Bewegung eingebracht.

  44. „Das Natzieh-Thema war bei den 68ern ein Randthema; es wurde primär von den durch die DKP und ihren Vorfeldorganisationen gesteuerten Kampagnen von aussen in diese Bewegung eingebracht.“

    Die 68er haben das Spiel mit dem Braunen Peter zwingend gebraucht, sonst hätten sie noch ihre Maos, Pol Pots, Stalins und Castros als positive Beispiele heranziehen müssen. Sie hätten ohne den Argumentationshelfer Hitler sehr bald mit leeren Händen dagestanden.

    Übelst war der Umgang A. Schwarzers mit Ester Vilar, („Faschistin“), ein ganz mieser Stil, der heute unverändert jeden Tag noch genauso wirkt wie seinerzeit.
    Die 68er haben den Pluralismus und die demokratische Gesprächskultur zumindest sehr schwerwiegend beschädigt, ich würde eher sagen, gänzlich zerstört.
    Über die Hälfte der Deutschen wollen keine Natziehs sein, also schweigen sie zur Kulturrevolution, also haben die 68er in jeder Hinsicht gewonnen.
    Sie sind aber nur die Vortruppe anderer Kräfte (zum Teil Haßkappen, zum Teil nützliche Idioten), denen an der gänzlichen Zerstörung unserer Identitäten Geschlecht, Familie, Heimat, Tradition, Religion, Sprache und Volk gelegen ist.

  45. Gauck hat sich in der Vergangenheit aber schon anders angehört.

    http://www.youtube.com/watch?v=-_woXlCSmIw&feature=player_embedded#!

    Gauck: Aber ein anderes Problem – da will ich Ihren Einwand mal positiv aufnehmen: Es ist eben nicht ausgehandelt, ob wir die notwendige Einwanderung, die wir in Deutschland haben, so organisiert haben, dass Menschen miteinander in friedlicher Koexistenz und dann sogar in einer integrierten Bevölkerung leben, das ist nicht so. Und dieses Defizit hat nun der Thilo Sarrazin in einer zugespitzten Form aufgegriffen, und ein Großteil der Bevölkerung ist ihm dankbar! Also, wenn der jetzt die Tendenz hätte, eine eigene Partei zu gründen, ich weiß ja nicht was dann passieren würde.

    NZZ: Jetzt hat Bundespräsident Wulff zum Tag der deutschen Einheit gesagt, der Islam gehöre zu Deutschland. Hätten Sie das in dieser Funktion so auch gesagt?

    Gauck: Also, das ist ein Problem der Wortwahl. Ich weiß was er meint, und ich denke, dass er in dieser Beschreibung etwas, was irgendwann einmal sein wird, vorgezogen hat. Denn wir würden uns eigentlich nicht helfen, wenn wir Fremdheit und Distanziertheit übersehen würden in der guten Absicht, ein einladendes Land zu sein. Diese gute Absicht ist ja lobenswert, aber wir haben doch ganz andere Traditionen, und die Menschen in Europa, das sehen wir allüberall, nicht nur in Deutschland, sind allergisch, wenn sie das Gefühl haben, dass was auf dem Boden der europäischen Aufklärung und auch auf dem religiösen Boden Europas gewachsen ist, wenn das überfremdet wird, um einen Begriff zu verwenden, der in Deutschland verpönt ist, aber ich verwende ihn hier ganz bewusst, denn ich habe in, sagen wir, älteren Zivilgesellschaften als Deutschland es ist, etwa in den städtischen Milieus von Rotterdam und Amsterdam oder Kopenhagen, wo wirklich die Menschen unverdächtig sind, Rassisten zu sein, dieses tiefe Unbehagen alteingesessener Europäer gegenüber dieser Form von, ja, plötzlicher Koexistenz, aber nicht mit einem System, mit dem wir jederzeit auf einer Wellenlänge kommunizieren, sondern, darum macht sich das am Islam fest, da entsteht eine Debatte mit voraufgeklärten Politikvertretern, das ist weniger politisch, aber es ist vor der Aufklärung, was in Teilen unserer Moscheen hier verbreitet wird, und auch der Ansatz des Islam ist nicht durch eine Reformation gegangen, wie in Europa, und auch nicht durch eine europäische Aufklärung, und deshalb jetzt einen Zustand zu beschreiben, als wäre dieser kulturelle Schritt innerhalb der muslimischen Welt schon vollzogen, das täuscht uns über diese Fremdheit, die nach wie vor existiert, hinweg.

    Und Fremdheit zu leugnen ist genauso gefährlich wie wenn man Feigheit – ähh, Feigheit meine ich nicht – wie wenn man Feindschaften leugnet, ja, und es gab, ich sag mal ein Beispiel, es gab lange Jahre in aufgeklärten Teilen des alten Westens so das Gefühl: entfeindet euch gegenüber dem Osten, ja, wir schauen den Osten mal ganz lieb an, und nennen die Kommunisten nicht immer Kommunisten, sondern das ist ein alternatives System. Man hat dann aber z.T. übersehen, dass es diese Feindschaft des Systems durchaus gab, ja, man kann dazu die oder die Haltung entwickeln, aber es gab diese Feindschaft. Und so müssen wir erkennen, dass es Fremdheit gibt. Und Europa muß erkennen, dass es zweierlei Arten von Fremdheit gibt: einmal sind es die Transformationssysteme der östlichen Länder, die hinzugekommen sind, wo vieles von der alten Mentalität, noch nicht Citoyen zu sein, wirklich einwandert in ein Europa, das Erfahrung hat mit Bürgergesellschaft. Ja, und das ist eine andere Fremdheit. Und das eben nicht zu sehen, und so zu tun, als seien wir alle eins, weil unsere Intellektuellen praktisch dasselbe Vokabular benutzen, das bringt nix.

    Das klingt jetzt schon anders.

    Also, entweder ist es so, wie

    #5 WahrerSozialDemokrat (24. Mrz 2012 22:38)

    es so schön auf den Punkt gebracht hat

    Bei meiner ersten Antrittsrede werde ich auch zuerst meine Kritiker und Feinde einlullen… :mrgreen:

    oder dem Herrn Gauck wurde der Kopf gewaschen und die Rede fremdverfasst vorgelegt.

    Wie immer, abwarten und Tee trinken.

  46. #50 Nelson

    „Die 68er auf die kommunistischen Chaoten zu reduzieren, ist falsch.“

    Man mußte als 68er für den Internationalsozialismus sein. Sicher gehörte anderes dazu, die antiautoritäre Bewegung, Abschaffung der Trennung von Privatem und Öffentlichen. Langhans hat den Weg für das Fernsehformat „Big Brother“ geebnet.

    Die 33er auf den nationalen Sozialismus zu reduzieren ist falsch. Es gehörte auch eine Gesundheitsbewegung dazu, vegetarisches Essen, Liebe zur Natur, zu Tieren, besonders Hunden, die Nichtraucherbewegung, die hämische Ablehnung des bürgerlichen Stils, die Betonung der Bedeutung des Kollektivs gegenüber dem Einzelmenschen.

  47. Auch ein Herr Gauck befindet sich nun unter der abgeschirmten Käseglocke, die sich PC nennt und deren Gesetze auch ein Bundespräsident nicht zu überschreiten trachtet! Auch er bekommt automatisch diese Fernsicht aufgedrückt, die unsere Politikerriege so abgehoben und weltfremd, nur ihren eigenen Machtgelüsten und linken Ideologien verpflichtet sind. Ein mit Chaffeur und eifrigen Bediensteten im Schloß Bellevue abgeschotteter Bundespräsident „erfährt“ nicht das tägliche Grauen in der U-Bahn, die Haßtiraden der Türken und Araber auf alles, was Nicht-Muslim ist. Dieser tägliche Krieg in den Städten erreicht ihn nicht und das Vorstellungsvermögen über das Gefahrenpotential ist demnach keine relevante Erfahrensebene.Schade, denn dieser Mensch besäße die Kraft, verlorenes Terrain den Menschen wieder zu entdecken helfen!

  48. #56 abendlaender11 (25. Mrz 2012 01:05)

    Man mußte als 68er für den Internationalsozialismus sein.

    Ach was, die 68er waren vor allem Menschen, die „mehr Demokratie wagen“ wollten.

    Aber das ist eine Definitionsfrage. Nach meiner Meinung hatte die 68er-Bewegung sehr viele Aspekte, und zwar überwiegend demokratische. Die lärmende „Avantgarde“ würde ich auch in der Pfeife rauchen.

  49. #59 WahrerSozialDemokrat (25. Mrz 2012 01:22)

    Er muss Gesetze unterschreiben …

    Danach werde ich ihn bewerten

    Er muss alle Gesetze unterschreiben, die nicht verfassungswidrig sind. Das ist die Lehre aus Weimar.

  50. #53 abendlaender11 (25. Mrz 2012 00:56)

    Jetzt kommen wir in das heikle Gebiet der Definitionsfragen. Wann beginnen und wann enden „die 68er“? Wer hat den Begriff „68er“ zum erstenmal verwendet und mit welchem Begriffsinhalt? Warum überhaupt „68er“ – ich halte etwa das Jahr 1969 für das alles entscheidende Jahr! Usw. usf.

    Ich weiss, nervig, aber ansonsten redet man aneinander vorbei.

    Schwarzer ist für mich Post-68er, will sagen 70er. 68er gehören eindeutig zu den 60er Jahren; zu einer Zeit also, in der die Röcke kürzer wurden und es keine Emanzen gab. Höchstens als positive Emanzen, wie etwa Emma Peel.

    68er heisst erstmal Rudi Dutschke. Und der redete von allen möglichen Dingen: Vietnam, Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, Entfremdung, Charaktermasken etc. Von Hitler am allerwenigsten.

    Von Hitler redeten von der Stasi gekaufte Figuren wie etwa Beate Klarsfeld.

  51. Viele Aussagen in der Ansprache des neuen Bundespräsidenten finde ich richtig, gut und zukunftsweisend,

    Es wäre interessant zu erfahren WELCHE.

    Insgesamt ist die Antrittsrede von Joachim Gauck aus meiner Sicht zwar kein Reinfall, aber auch kein Ruhmesblatt;

    O doch.
    DIE REDE IST EIN MEISTERWERK DES OPPORTUNISMUS.

    Alle Fraktionen des Bundestags, selbst „Die Linke“, sind zufrieden.
    Auch die Herren aus der türkischen Gemeinde.
    Und die Medien sprechen über den „brillanten Rhetoriker“ (kotz).

    Das Volk wird aber keine Erwähnung der realen Probleme suchen.
    Kein Wort über reale Arbeitslosigkeit, Niedriglohne, prekäre Arbeitsverhältnisse, Verarmung.
    Kein Wort über Masseneinwanderung, Kriminalität, Islamisierung, kommende sozial-ethnische Unruhen.
    Kein Wort über Schuldenberge, drohenden Finanzkollaps.

    So mag es die bunte Politik.

  52. Ich dachte, schlimmer als Wulff kann es nicht sein.
    O doch.
    Ein Schleimer jedoch ohne reizende Ehefrau.
    Ein Pastor, der den Buntentum predigt. Und als First Lady eine Oma aus wilder Ehe.

    Ich frage mich immer wieder, womit wir das verdient haben.

  53. #5 WahrerSozialDemokrat (24. Mrz 2012 22:38)

    Es gehört schon ein großes Maß an Naivität dazu, zu erwarten, das ein neu gewählter Bundespräsident ausgerechnet alle wichtigen und strittigen Gesellschaftsthemen bei seiner ersten Antrittsrede direkt allen vor den Kopf knallt!

    Was spricht eigentlich dagegen?

    Unabhängig davon ob er diese genauso sieht?

    Muss er nicht, aber die realen Probleme soll man schon ansprechen.

    Und wenn man keinen Mut hat, sie anzusprechen, aber noch den Rest des Anstands, dann kann man das Publikum mit Allgemeinplätzen abfertigen.
    SO TIEF IN DEN POLITKORREKTEN ARSC… DES ESTABLISHMENTS ZU KRIECHEN, HAT IHN NIEMAND GEZWUNGEN.
    In seinem Alter so auf den Knien zu rutschen, ist einfach peinlich.

  54. Was uns an Gaucks Antrittsrede missfällt
    Von Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks in Münster)—————
    Geehrte Felizitas Küble, obgleich ich Sie nicht näher kenne, bin ich doch angetan davon, dass es sie gibt. Sie haben Recht wenn Sie Herrn Gauck vorhalten, seine Rede ungenau, selektiv und einseitg gestaltet zu haben. Hat er es wirklich sebst getan? Unwichtig!
    Sie haben jedenfalls Recht, ihm all das anzukreiden! Denn fremdgeschrieben oder selbstgeschrieben, Herr Gauck ist verantwortlich für das, wass er deklamiert.
    Aufgerüttelt durch Ihre Analyse habe ich mich entschlossen, die 100 Tage meiner gestrigen Stellungnahme auf 49 Tage zu verkürzen, gerade mal sieben Wochen. Das muss Herrn Gauck reichen, seine fehlgeleiteten Gedanken aufzuarbeiten und zu berichtigen. Zur Not in eigener Verantwortung, ohne seine untauglichen Berater.
    Okay, Herr Gauck, Sie hören in 49 Tagen wieder von mir, ob ich weiterhin Ihr Bürger sein will.
    Alle Gute bis dahin.

  55. „…In dem der Staat sich immer weniger durch die nationale Zugehörigkeit seiner Bürger definieren lässt, sondern durch ihre Zugehörigkeit zu einer politischen und ethischen Wertegemeinschaft….“
    ———————————————-

    Abschaffung des Nationalstaates Deutschland also. Danke, reicht, Herr Gauck, mehr muß ich nicht wissen.
    Erst zwingt man uns die Masseneinwanderung aus dem Morgenland auf, dann zwingt man uns, mit jahrelangem Beschwichtigen und gebetsmühlenartigem Geseiere von „Toleranz“ zu akzeptieren, dass man uns unser eigenes Land, unsere Heimat nimmt und jetzt sind wir in der Phase, in der man jede Art von Nationalgefühl zu kriminalisieren beginnt.

    Das böse Erwachen für dieses Regime wird kommen, da bin ich sicher.

  56. #41 Nelson (24. Mrz 2012 23:57)
    #20 abendlaender11 (24. Mrz 2012 23:07)
    “Sicher hatte diese Bewegung auch positive Effekte”
    Welche denn? Die Beatles gegründet, den Minirock entworfen?
    Ein gewichtiges Beispiel: Die 68er haben bspw. zur Wahl Willy Brandts als Bundeskanzler geführt und zu der Entspannungspolitik gegenüber Osteuropa. Der daraus folgende KSZE-Prozess führte zu Freiheitsbewegungen in Osteuropa (insbesondere Polen!) ohne die eine Wiedervereinigung Deutschlands eine kaum denkbare Illusion geblieben wäre.“
    ———————————————-

    Die Wiedervereinigung war letztendlich eine mittelfristige Folge des wirtschaftlichen Totalzusammenbruchs der UdSSR und
    somit ihres Machtbereichs, bestehend aus den Marionettenstaaten des Ostblocks.
    Und der letzte Auslöser dieses Zusammenbruches war der damals durch linke „Friedensbewegungen“ dauerangefeindete NATO-Doppelbeschluß und damit die sowjetische Niederlage im „kalten Krieg“, also im Rüstungswettlauf mit dem freien Westen.
    Der – systembedingte und überfällige – handfeste Zusammenbruch der kommunistischen Planwirtschaft hat den Sowjetkommunismus (leider wohl nur vorübergehend, wie sich heute herausstellt) besiegt, bestimmt nicht Brandts Politik, den Roten in den Hintern zu kriechen und ohne Not und absolut verfassungswidrig (weil ohne Zustimmung des westdeutschen, erst recht des gesamtdeutschen Volkes) ein Viertel des deutschen Staatsgebietes mit der Anerkennung der willkürlichen Oder-Neiße-Grenze zu verschleudern!
    Ihre „Bewegung“ der Totalversager hat diesem Land, seinen Traditionen, seinen Werten und seiner nationalen Identität unermesslichen Schaden zugefügt, und seine Repräsentanten tun dies noch heute.

  57. Da war nichts anderes zu erwarten.
    Gauck(ler) nutzt sein spätes Glück, ob es seine Geliebte oder dieses seltsame (unnötige) Amt ist, das er durch Wulffs Tragik doch noch bekam.
    Er frisst natürlich jetzt mengenweise Kreide, relativiert, was er früher gesagt hat (Sarrazin), immer im Blick auf das Geld, das er in seinen späten Tagen noch macht mit Plaudern und Plattitüden. Er wird alles daran setzen, im Amt zu bleiben mit nach dem Munde reden und Kreide fressen.

  58. Die 68-Bewegung basierte auf dem Anti-Vietnam-Krieg. War tendenziell und vor allem Antiamerikanisch, später auch Antiisraelisch. Die sogenannte und erstmal erwähnte Basisdemokratie, bestand aus dem Über-Bord-Werfen der vorherigen Werten. Die prokommunistische Gesinnung wurde durch die Unterstützung der kommunistischen Organisationen erkauft (also korrumpiert), weil der Hintergrund im kommunistischen Denken der Weltanschauung (kommunistischer Koran), waren die 68-Protagonisten nur die berühmten nützlichen Idioten. Nach dem Sieg über den Westen wären sie liquidiert, oder nach Sibirien geschickt. Irgendwelche Sexualkommunen wären rigoros als dekadent bezeichnet und deren Anhänger im Arbeitslager gelandet. Ähnlich ging mal damals vor im Ostblock mit den Zeugen Jehovas etc.
    Beweis 1: Es gab keine analoge 68-Bewegung im Osten. Und wenn ja, dann gegen den „realen Sozismus“ ausgerichtet. Siehe den Einfall der Sowjetsoldateska im August 1968 in die CSSR.
    Beweis 2: Die Dissidenten wie Vaclav Havel oder Lech Walensa waren nie antiwestlich und immer proamerikanisch und proisraelisch.

  59. Ich habe als Antrittsrede nichts anderes erwartet, die Zeit wird zeigen, ob er „ein Guter“ ist oder nicht. Wenn er diesen Nichtangriffspakt braucht, soll es so sein.
    Das Ergebnis zählt!

    PS. Die Hoffnung stirbt zuletzt 🙂

  60. Eine hochgradig enttäuschende Rede, die sich nahtlos an Wulffs Opportunismus anfügt. „Freiheit“ wird zum rhetorischen Begriffskniff, mit der man unangenehme Wahrheiten umschifft. Niederschmetternd…

  61. Egal

    Ein Mensch ist geistig zwar beschränkt,
    doch spricht er aus was mancher denkt:
    Wir werden allemal verschaukelt,
    zuerst verwulfft und dann vergauckelt.

    Helmut Zott

    %%%%%%%%%%%%%%%

  62. #20 abendlaender11 (24. Mrz 2012 23:07)

    #14 Nelson

    “Sicher hatte diese Bewegung auch positive Effekte”

    Welche denn? Die Beatles gegründet, den Minirock entworfen?

    Der Minirock reicht doch schon aus!

  63. Manche können es einfach nicht lassen Ihre eigenen und vor allem höchst merkwürdigen und undemokratischen Auffassungen über die Rechte eines noch nicht existierenden Etwas unter das Volk zu bringen. Merkwürdig ist das ganze auch weil ständig und immer wieder das Recht dieses noch nicht existenten Etwas über die Rechte des bereits lebenden und existierenden Menschen gestellt werden und das ganze auch noch körperliche wie seelischer Folter sowie massive Körperverletzung als völlig legal ansieht. Diese Auffassung hat mit einem Rechtsstaat nichts mehr gemein.

    Bis hier war der Artikel gut.

    Und wie steht es mit den ungeborenen Kindern? Warum erwähnt der Bundespräsident hier nicht das Lebensrecht der Babys im Mutterleib? Sind diese nicht auch „Teil unserer Gesellschaft“?

    Sollen diese wehrlosesten, schwächsten Menschen in unserem Volk weiter straffrei und mit staatlich finanzierten Mitteln der Vernichtung anheimgegeben werden?

    Aber dann habe ich aufgehört zu lesen, weil ich es Leid bin und es nur noch nervt.

    Aber vielleicht beantwortet ja der Autor dieses Artikel freundlicher Weise die folgenden 5 Fragen.

    1) Wer oder was gibt einem Rechtsstaat das Recht einen Menschen >9 Monate körperlich und seelisch zu Foltern?

    2) Wer oder was gibt einem Rechtsstaat das Recht über die Finanzen eines Menschen zu entscheiden (Umstandsmode ezc.)

    3) Wer oder was gibt einem Rechtsstaat das Recht das Recht auf körperliche Unversehrtheit auszusetzen (Damschnitt, Kaiserschnitt o.ä. bei der Geburt und z.B. Schwangerschaftsstreifen nach der Geburt)?

    4) Wer oder was gibt einem Rechtsstaat das Recht über den Körper eines anderen Menschen zu bestimmen?

    5) Wer oder was gibt einem Rechtsstaat das Recht über einen Zeitraum von >9 Monaten über den Lebenswandel, die Lebenseinstellung o.ä. zu bestimmen (Schwangere Frauen haben nun mal ein Handicap)

  64. #5 WahrerSozialDemokrat (24. Mrz 2012 22:38)
    Es gehört schon ein großes Maß an Naivität dazu, zu erwarten, das ein neu gewählter Bundespräsident ausgerechnet alle wichtigen und strittigen Gesellschaftsthemen bei seiner ersten Antrittsrede direkt allen vor den Kopf knallt!
    —————————–
    Wir sitzen hier alle in der Deckung und haben gut schreiben. Es kann doch wahrlich niemand erwarten,dass Gauck sogleich einen Rundumdchlag ausführt,wahrscheinlich hätte man in diesem Fall sogleich das Mikro ausgeschaltet.Kein Mensch kann die letzten 30 Jahre politischer Fehlentwicklungen zurückschrauben.Keiner!!!Während ich Wulff als einen Mann des vorauseilenden Gehorsams sehe,wird Gauck ausloten und hier und da anecken,wenn sich dann, zu seiner Amtszeit, noch eine starke Opposition entwickeln könnte…..wer weiss….jedenfalls einer gegen alle, geht nicht!

  65. Wie soll es nun aussehen, dieses Land, zu dem unsere Kinder und Enkel „Unser Land“ sagen sollen?

    Schaffen ethnische oder religiöse Minderheiten in gewollter oder beklagter Isolation Gegenkulturen?

    Wir wären allerdings schlecht beraten, wenn wir aus Ignoranz oder falsch verstandener Korrektheit vor realen Problemen die Augen verschließen würden.

    Wer hat je dieses Wort von Gegenkulturen in seiner Rede genannt, der an solch exponierter Stelle steht. Wer hat je gesagt, vor realen Probleme darf man nicht aus PC die Augen verschließen?

    Der Mann ist viel kritischer als die große Mehrheit – besonders der MSM – ihn wahr nimmt. Und das ist gut so.

    Zum Anfang eine gute Rede.

  66. Ich fand die erste Rede des BP durchaus positiv, denn wenn man auch mal etwas zwischen den Zeilen liest, wird man viele Punkte finden, die sonst kein BP in seiner Antrittsrede sagen würde !

  67. #48 Uohmi (25. Mrz 2012 00:25)

    Danke. Interessanter Beitrag, sozusagen Primärquelle ohne Geschichtsklitterung.

    Zur Gauck-Rede: Belanglos. Und das ist nicht freundlich gemeint. Perfekt dazu gestrickt – und nicht nur von Gauck alleine, wer den Apparat kennt, weiß, wer da alles die Finger drin hatte – , um sich bei der deutschen Querfront zu empfehlen beliebt zu machen. Für jeden von CSU bis SED ein Häppchen. Die Rede richtete sich nicht an „uns Bürger“, sondern ausschließlich (nicht durch vereinzelten Gebrauch des Wortes „Bürger“ täuschen lassen) an das Polit-Establishment, an den Parteienstaat, an die Parteien, an die Agenda der Parteien (Europa ohne Alternative, repräsentative Demokratie ohne Alternative), um damit das theoretische Konstrukt „Der BuPrä steht über- und außerhalb der Parteien“ (nein, so wörtlich steht das nicht im GG)zu untermauern.

    Es war sozusagen ein öffentliches Bewerbungsgespräch in einem Staat, in dem alle Macht von den Parteien ausgeht. Anders gesagt: Wer würde seinem Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch mitteilen, daß er, der Arbeitgeber, Scheiße ist?

    Ein Buprä hat wenig bis keinen Spielraum (siehe GG). Sein Wirken (= Eindruck seines Wirkens, denn in Wahrheit wirkt er wenig) hängt im Wesentlichen davon ab, wie es verkauft wird.

  68. Für den Anfang eine gute Rede, auch wenn in derselben eine gravierende Einseitigkeit, die wiederum aus einer gewissen Naivität in der Geschichtsbetrachtung herrühren dürfte, nicht zu übersehen ist. Natürlich haben die „68er“ die Aufarbeitung des Nationalsozialismus thematisiert. Mit ein wenig Wahrheit aber wurde immer zugleich auch viel Gift mitgeliefert, ein Gift, das dieses Land immer mehr der Bedeutungslosigkeit preisgibt und das deutsche Volk denen, die es auf lange Sicht hin ausplündern, zum Fraße vorwirft – vom mittlerweile grassierenden Kulturrelativismus ganz zu schweigen, begleitet von Geschichtsvergessenheit, die das eigene Erbe auf dreizehn verhängnisvolle Jahre NS-Zeit reduziert und im Grunde eine Entkulturalisierung und De-Facto-Abschaffung des ganzen Volkes zur Folge hat.

  69. Ein ausserordentlich schlechter Beitrag.
    Mam fasst es nicht:
    „Zunächst zeichnet der Bundespräsident ein Zerrbild jener Zeit v o r 1968, die insgesamt gesehen sehr wohl von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Last der NS-Vergangenheit geprägt war.“

    Soso. Kiesinger, Carstens, die Richter, die sämtlich in ihren Ämtern blieben, die Gestapo-Schergen, die bei den bundesdeutschen Behörden unterkamen…
    Alles nicht wahr.
    Aber die 68er (deren Idiotien dann durchaus zutreffend, aber völlig OT beschrieben werden) hatten kein Verdienst an der Aufdeckung dieser Skandale.

    Und so geht es weiter. Widerstandskämpfer waren es in Wirklichkeit, die die Bevölkerung des deutschen Reiches bildeten.
    Ellenlange überflüssige Ausführungen zu kommunistischen Diktaturen und nicht zuletzt noch eine Eloge über „ungeborene Kinder“ – was das jetzt mit Gaucks Präsidentschaftsrede zu tun hat, bleibt offen -:
    „Schöne „Wertegemeinschaft“, in der ungeborene Kinder jährlich mit staatlichen Finanzspritzen zu hunderttausenden einem grausamen Tod ausgeliefert werden – eine verbrecherische Tragödie, die dem Bundespräsidenten jedoch keine einzige Silbe zu entlocken vermag.“
    Wieviele ungeborene Kinder enthält denn das Erbgut eines abgeschnittenen Fingernagels im Lichte heutiger Möglichkeiten der Herstellung sogenannter IPS-Zellen? Und sollte der Bundespräsident das nicht mal ganz laut beweinen?

  70. Ich habe von Gauck NUll ja genau Null erwartet. Bzw. das Wort Erwartung war und ist überhaupt nicht anwendbar.

    Aber dass er erzählen würde, in Deutschland habe nach dem Krieg keine Aufarbeitung stattgefunden verschlägt mir einerseits die Sprache:

    Ich kann mich bis 1968 an nichts anderes erinnern, als an die Beschäftigung mit der Nazi-Zeit und an die Diskussionen mit meinem erbosten Vater hinsichtlich dieser „Beschäftigung“. Der hat nämlich damals erkannt, dass Deutschland, obwohl es nach dem Krieg keinerlei Bösartigkeit zeigte, trotzdem in diesem Sinne überall zu kriechen und zu zahlen hatte. Ich mußte ihn als 11 -jähriger in seinem daraus resultierenden vulgären Ausfällen gegen Israel sogar bremsen. Ich selber weiß, dass ich von den Bildern über Auschwitz geprägt worden bin. Ich weiß auch woher mein Vater seine Aversionen gegen das ständige Kriechen Zahlen und Entschuldigen Deutschlands hatte. Als Pommer hatte er die Pommern-Zeitung abonniert, bis heute. Daraus wird er seine Informationen bezogen haben, dass auch andere Nationen in ihrer Geschichte dunkle Flecken hatten. Ich mußte ihn freilich als Kind in seinen Äußerungen bremsen, da ich natürlich einen gewissen Revanchismus der Pommern-Zeitung unterstellen mußte.
    Gauck hat recht, eine Aufarbeitung der Nazi-Zeit hat in Deutschland in dem Sinne, dass Deutschland grundsätzlich Verantwortung übernimmt, aber nicht zu Kriechen und auch nicht unbegrenzt zu zahlen hat nicht stattgefunden. Das ist das Verhängnis. Daraus resultiert die heutige Staatsideologie (ja und es ist mittlerweile tatsächlich eine totalitäre Ideologie geworden) „gegen Rechts“. Leider kann ich es im Moment stilistisch nicht besser auf den Begriff bringen. Vielleicht klappt dass noch. Ich jedenfalls war als 11-jähriger weiter als Gauck!

  71. Was mir daran nicht gefällt ist das sich eine kirchliche Organisation da schon wieder so aufbläst und sich versucht einzumischen. Wenn sie bereit sind für alle zukünftigen Kinder alles zu bezahlen, die Mütter zu finanzieren, in die Rentenkassen kräftig einzuzahlen, dann werden auch viel weniger Frauen abtreiben. Ich fordere an dieser Stelle eine totale Trennung von Kirche und Staat, so wie sich seit vielen Jahrhunderten immer wieder die Kirche in die Staatsgeschäfte einmischt kann und darf es nicht weiter gehen. Mir wäre es am liebsten wenn man ALLE Religionen verbieten würde, solange wie es Religionen auf diesem Planeten gibt solange wird es auch keinen Frieden und keine Einheit geben können.
    Wer an das fliegende Pfannkuchenmonster oder der den großen blauen Hund glauben möchte kann das gerne für sich im stillen Kämmerlein machen aber er hat keinerlei Rechte seine Überzeugung (teilweise sehr crude) nach außen zu tragen und anderen aufzuzwingen.

  72. #79 Sebastian (25. Mrz 2012 09:27)

    Ja, das war das wenige, was von Gauck übrig blieb. Ansonsten: Er ist nicht frei in dem, was in seinen Reden steht/stehen muß.

    Das unterscheidet meiner Meinung nach auch den außerordentlich wichtigen Stammtisch (im Westen) von der geleerten Analüse (im Westen): Der Stammtisch sagt, was ist. Die Analüse filtert diesen Rohstoff. Stammtisch und Politik (im Westen) verhalten sich demnach zueinander wie Öl und Raffinerie. 😉

    Daß in islamischen Teestuben diese Stammtische was ganz anders wollen und islamische Politik ganz allgemein die Politik der islamischen Teestuben ist, steht auf einem anderen Blatt…

    :mrgreen:

  73. Ihr dürft von einer Antrittrede nicht zu viel erwarten. Auch ist zu bedenken, dass Gauck in der DDR sozialisiert wurde. Er ist nicht geflüchtet und mußte unter einem totalitären System überleben lernen. Wenn er die jetzige Situation richtig einschätzt und dies würde ich ihm zutrauen, kann er nicht anders. Mit zu offenen Worten wäre er weg vom Fenster.

  74. die nächste Labertasche. Ich habe den von der SBZ finanzierten und gesteuerten Unflat hautnah erlebt, besitze eine umfassende Sammlung derer ungeistigen Absonderungen. Da kann man mir nichts vorgaukeln.
    Schafft dieses unnütze Pöstchen endlich ab.

  75. #70 Der Hammer (25. Mrz 2012 05:54)

    So war es. Und wäre dem nicht so gewesen, würden die Bürgerbewegungen jenseits des Eisernen Vorhangs bis heute verhungern, wären zusammengeschossen und hätten nichts erreicht.

  76. #84 Babieca (25. Mrz 2012 09:58)

    😯

    Puh, das an einem Sonntagmorgen… 😀

    Ich mußte Deine Kommentar 3 x lesen, um ihn zu verstehen…

    Schwere Kost, für mein noch mit Restalk benebeltes Gehirn… :mrgreen:

    Trotz aller Kritik an Gaucks Rede, bleibe ich dabei, viele seiner Worte waren ziemlich „anders“, als man es von einer Antrittsrede eines BP hätte erwarten können .

    Natürlich ist er nicht „frei“ mit dem was er sagt, aber das ist völlig normal, denn er sitzt auch nicht zu Hause am PC und schreibt im kleinen Kreis seine Meinung in ein Blog…. :mrgreen:

    Ich denke, man sollte seine Erwartungshaltung etwas runterschrauben, dann kann man sich über die wenigen Punkte, die er oft zwischen den Zeilen zum Besten gibt, erfreuen denn das unterscheidet ihn schon bei seiner ersten Rede, deutlich von Wülff !!

    Was mich grundsätzlich, gerade hier bei PI oft stört, ist der Punkt, daß viele der hier schreibenden Weltverbesserer nichts auf die Reihe bekommen, außer ihren Frust von der Seele zu schreiben, aber auch nicht bereit sind etwas dafür einzusetzen, daß sich in unserem Land etwas verändert, denn dazu sind sie zu feige, zu faul und zu satt, aber das nur am Rande .

    Man sollte sich doch auch kleinerer Lichtblicke erfreuen, anstatt ständig alles Wort für Wort „auseinanderzupusementieren“, um sich dann auf einzelne, durchaus kritikwürdige Passagen zu stürzen !

    Ich habe Gauck nicht gewählt, weshalb ich auch nichts von ihm erwarte.
    Sollte er allerdings etwas Positives sagen, so staune ich und erfreue mich daran .
    :mrgreen:

  77. #76 Koltschak

    „“Sicher hatte diese Bewegung auch positive Effekte”

    Welche denn? Die Beatles gegründet, den Minirock entworfen?

    Der Minirock reicht doch schon aus!“

    Quod erat demonstrandum!!!

    Klappt doch! Der Minirock wurde 1965 entworfen, wurde 1966 von Millionen Natzieh-(Nicht linksextremistischen)-Mädelz millionenfach getragen.

    Die Hirtinnen und Hirten standen auf den Feldern, als das Jesuskind in der Wiege lag.

    Wir sollten den Trümmertürken und Türkinnen alle dankbar sein, die nach 1945 die Steine weggekarrt haben.

    BUNT ist Trumpf: Das Hawaiihemd toppt jedes einfarbige Hemd. Alles so schön bunt hier.

    Ein bißchen Dauerwiederholung, ein bißchen Orwell, ein bißchen Bau wegen Gedankenverbrechen, geht doch!

  78. Wer immer noch geglaubt hat, mit Joachim Gauck würde ein anderer Wind im Bundespräsidialamt wehen, der sieht sich bitter enttäuscht. “Alter Wein in neuen Schläuchen”, könnte man sagen, wenn der Vergleich aufgrund des hohen Alters von Gauck nicht hinken würde …

    Fakt ist: Gauck gibt sich seit seinem Amtsantritt betont politisch korrekt und zeitgeisthörig. Er ruft zum Kampf gegen Rechts auf und lobt ausdrücklich die positive Rolle der linken 68er Revolte.

    Auch sonst gibt es von ihm nichts Abweichendes zum etablierten politischen Einheitsbrei zu hören. Statt eines aalglatten, eitlen Politapparatschiks hat man jetzt also einen großväterlichen PC-Gutmenschen im Amt.

    Inhaltlich scheint sich nichts geändert zu haben. Wer das schon als Fortschritt empfindet, ist sehr genügsam geworden.

    http://www.freiheitlich.me/?p=7282

  79. #69 Der Hammer

    „Erst zwingt man uns die Masseneinwanderung aus dem Morgenland auf, dann zwingt man uns, mit jahrelangem Beschwichtigen und gebetsmühlenartigem Geseiere von “Toleranz” zu akzeptieren, dass man uns unser eigenes Land, unsere Heimat nimmt und jetzt sind wir in der Phase, in der man jede Art von Nationalgefühl zu kriminalisieren beginnt.“

    Ist denn der Biedermann in Max Frisch Stück nicht der Gute?
    Er war weltoffen, tolerant, bereit, mal über seinen Tellerrand zu schauen, sensibel auch für andere Kulturen und ging es in seinem Hause nicht viel bunter zu, nachdem er dem Brandstifter Einlaß gewährt hatte?

  80. Will Joachim Gauck evtl. die Problematik seiner NS-aktiven Eltern gewissermaßen auf die damalige “Elterngeneration” breit verteilen?

    Nein, Gauck muss als USMA den beiden fundamentalen totalitären Staatsideologien der BRD genügen: der Ideologie der politischen Korrektheit und der der „Absolut tadellosen Gesinnung gegen Rechts“. Die letztere Ideologie muß man aber stilistisch treffender auf den Punkt bringen.

  81. #89 Wilhelmine (25. Mrz 2012 10:41)
    (…)Inhaltlich scheint sich nichts geändert zu haben. Wer das schon als Fortschritt empfindet, ist sehr genügsam geworden.(…)
    http://www.freiheitlich.me/?p=7282

    Das ist ja wirklich amüsant, denn gestern, als ich mit meiner Frau feiern war und mich die ganze Zeit ein Besoffener vollgequatscht hat und ich mich lediglich angewidert abwandte, sagte sie zu mir : „….du bist ja auch genügsam geworden .“

    Und jetzt, gepaart mit dem von Dir eingestellten Link, muß ich feststellen, sie hat recht ! 😯

  82. Man sollte niemals ein totalitäres Regime vollständig verurteilen.
    Wäre ja auch heuchlerisch, da wird geschimpft, und am nächsten Tag fährt man auf der Autobahn.
    Speer oder Heß waren auch nicht so schlimm wie der Chef selber.
    Auch ein totalitäres Regime ist eine heterogene Gruppe, es besteht aus einzelnen Menschen.
    Außerdem ist bei uns das Essen im Knast viel besser als in Bauzen, wenn man mal versehentlich etwas Verkehrtes gesagt hat.
    Mal das Positive sehen, sich überraschen lassen, unsere Obrigkeit meint es bestimmt gut mit uns.
    Jeder Mensch macht im Detail mal kleine Fehler, hauptsache, man bleibt lernfähig.

  83. Der große Joachim Fest stellte hier die Dinge klar, was die angeblich ach so tolle Vergangenheitsbewältigung durch die ach so tollen 68er angeht:

    Fest: Wenn Sie sechziger Jahre sagen – da gehören die 68er dazu. Während ich an meiner Hitler-Biografie schrieb, war ich an den Universitäten in Hamburg, Berlin und Tübingen zu Gast. Da bin ich von den Studenten als Reaktionär beschimpft worden, weil ich eine Hitler-Biografie schrieb. Da wurde mir gesagt, wir kämpfen für eine neue Welt, lass doch den halbtoten Fest – ich war damals 40 Jahre alt – den toten Hitler begraben. Das interessiert uns alles nicht.

    SPIEGEL: Sie sprechen den 68ern das Interesse an der NS-Vergangenheit ab?

    Fest: Deren Interesse wurde erst geweckt, als sie erkannten, dass sich die Nazi-Zeit instrumentalisieren ließ, um Angehörige der älteren Generation aus ihren Posten zu drängen.

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40788943.html

  84. „Ist denn der Biedermann in Max Frisch Stück nicht der Gute?“

    Nein, der feige Verdränger und sich selbst Belüger!!! Warum wird das Stück kaum noch gespielt? Weil es den Menschen wie Schuppen von den Augen fiele! Mna ersetze „Schmitz und Eisenring“ durch „Mohammad und Ali“, „Brandstifter“ durch “ Islamisten“ alles andere kann wortgetreu gespielt werden!

  85. Guter Artikel. Da aber Polarisierung nicht weiterhilft,tut ein Präsident gut daran auch den teilweise ‚geläuterten‘ 68′ Wirrköpfen erstmal formal die Hand zu reichen.

    Thema Abtreibung:
    Empfand und empfinde ich immer noch als legale Tötung. Aber Statistiken aus den USA haben mich nachdenklich gemacht. Dort wurde in verschiedenen Bundesstaaten die Abtreibung in unterschiedlichen Jahren freigegeben. In diesen Staaten hat – jeweils 10-20 Jahre nach Freigabedatum – die Jugendkriminalität extrem nachgelassen. Man führt dies auf die hohe Abtreibungsrate von Frauen in ‚prekären Verhältnissen‘ zurück.

  86. Gauck ein riesiger Reinfall, seine Rede eine einzige Gaukelei!

    Gauck macht genau dort weiter, wo Christian Wulff aufgehört hat… „Der Islam“ gehört weiterhin zu Deutschland!

    Und Gauck hat weniger Macht als ein Landtagsabgeordneter!

  87. @ #92 Sebastian (25. Mrz 2012 10:49)

    Guten Morgen!

    Siehste, wir werden alle weichgespült…..

  88. #73 Kreuzridder

    „Ich habe als Antrittsrede nichts anderes erwartet, die Zeit wird zeigen, ob er “ein Guter” ist oder nicht. Wenn er diesen Nichtangriffspakt braucht, soll es so sein.
    Das Ergebnis zählt!

    PS. Die Hoffnung stirbt zuletzt“

    „Bin guter Dinge“, sagte die Mastgans, „der Bauer konvertit bis Weihnacht ganz gewiß noch zum Vegetariertum.“

  89. Die auf Fakten basierende und an Werten orientierte Aufarbeitung der Vergangenheit wurde nicht nur richtungsweisend für uns nach 1989 in Ostdeutschland. Sie wird auch als beispielhaft von vielen Gesellschaften empfunden, die ein totalitäres Joch abgeschüttelt haben und nicht wissen, wie sie mit der Last der Vergangenheit umgehen sollen.

    Richtig müßte es in etwa heißen:

    Die ideologische Instrumentalisierung der Vergangenheit (sich selbst und die eigene totalitäre Ideologie unangreifbar zu machen, weil man ja gegen Nazis ist) hat als Brandbeschleuniger für die Ideologie der „politischen Korrektheit“ ganz Europa und die gesamte einstmals freie westliche Welt mittlerweile an den Rand des totalitären Abgrund geführt.

  90. Bedauerlich, aber den Gauck als Vertreter des Volkes kann man sich wohl abschminken.

    Kaum gewählt, begibt er sich auf die „ausgelatschte“ Straße der politischen Korrektheit.Er will die Migration fördern und weiter so ein „Gesenfe“.

    Der Gipfel ist aber, daß er uns die 68er als Vorbild hinstellt. Das ist ja nun glatt Geschichtsfälschung. Damit wird der Terroristen-Versteher und Deutschlandfeind Trittin geadelt, der „Kinderversteher“ Cohn-Bendit endgültig rein gewaschen und die Berufsbetroffene Claudia Roth zur Ikone verklärt.

    Der Gauck ist eben auch nur so wie die anderen Säcke in Berlin; hätte ich nicht gedacht.

  91. #88 abendlaender11 (25. Mrz 2012 10:36)

    Klappt doch! Der Minirock wurde 1965 entworfen, wurde 1966 von Millionen Natzieh-(Nicht linksextremistischen)-Mädelz millionenfach getragen.

    Womit wir wieder bei der Frage wären: wann und wo beginnt und wann und wo enden „die 68er“?

    Natürlich spielen die Beatles hierbei eine ganz entscheidende Rolle. Wer öffnete sich denn dem Einfluss fremder Kulturen (speziell Indien), weil die westliche Kultur nicht mehr gut genug war? Und war die sexuelle Revolution etwa NICHT Teil der 68er?

    Hier rächt sich mal wieder dein simples Links-Rechts-Schema. Die Antworten findest du alle in deinem Plattenschrank.

  92. Bemerkenswert, wie offensiv Gauck an die „Integrationspolitik“ seines Vorgängers anknüpft!

    Die sogenannte Bundesversammlung (Abgeordnete + 500 Promies) müssten ausgetauscht werden mit demokratisch gewählten Leuten.

    Es sind bisher seit Jahrzehnten immer die gleichen Abgeordneten (genannt Stimmvieh, die nach der Peitsche der Fraktionsvorsitzenden springen) und die Promies werden uns täglich vom GEZ-TV präsentiert, die kann man nicht mehr sehen oder hören.

    In Wahrheit regiert uns diese immer gleiche Bundesversammlung, 1200 Leute.

    Da muss man ran als Deutsche, die endlich auszutauschen, da müssen die Konservativen rein !!

    Der Laden dort hat sich seit Jahrzenten verselbständigt und abgelöst vom Volk.

  93. #7 menschenfreund 10 (24. Mrz 2012 22:40)

    …hat einfach mal Recht. Kritisieren tun dies wahrscheinlich Menschen, die schon in Rente sind oder den Bezug zur aktuellen Realität verloren haben.

    Z.B.wird für einen AUSBILDUNGSPLATZ in der Altenpflege teilweise schon ein einjähriges Praktikum verlangt.
    Sklaverei.

    Idioten wie Zetsche, der abgehobene Befürworter eines türkischen EU-Beitritts, „verdienen“ über 10 Mios.
    Obszön.

    Die Abtreibungsdebatte wurde in den 60ern abgehandelt, aber Ihr habt in den Anhängern der „einzig wahren“ Religion garantiert neue Verbündete…

    OT: Wieso gibt es keinen Artikel über die schwachsinnige Uhrenumstellung???

    Typisch EU: Bringt nichts, schadet nur, wird aber durchgepeitscht und nie wieder abgeschafft.

  94. Wir dürfen nicht dulden, dass Menschen den Eindruck haben, sie seien nicht Teil unserer Gesellschaft, weil sie arm, alt oder behindert sind.

    Ich kann hier nur mit Erich Kästner antworten:

    „Es gibt nichts Gutes außer man tut es“.

    Also nicht drüber reden. Dann wird nämlich auch das „Gut sein“ zur Ideologie.

  95. #94 Wilhelmine (25. Mrz 2012 11:09)

    Und Gauck hat weniger Macht als ein Landtagsabgeordneter!

    Und DAS ist das eigentlich Entscheidende. Wir leben nunmal nicht in einer Präsidialdemokratie wie die Franzosen oder Amerikaner.

    Der BuPrä kann nur auf eine Weise bei uns Einfluss haben: indem er sich zu einer Speerspitze einer ideologischen Bewegung macht. Genau das hat Wulff erkannt und umzusetzen versucht. Und genau das wird Gauck eher nicht tun.

    Allein das macht ihn schon zur besseren Alternative im Vergleich zu Wulff. Die Türken wissen schon, dass sie „ihren“ Präsidenten unwiderruflich verloren haben.

  96. #99 Stefan Cel Mare

    „Und war die sexuelle Revolution etwa NICHT Teil der 68er?“

    Nö. In keiner Weise. Die ganze Liberalisierung, der Hedonismus – man kann weit bis zu Elvis zurückgehen – basiert auf dem Wirtschaftssystem und seinem immensen Erfolg.
    Die 68er waren nichts anderes als Kinder enormen Wohlstands.
    68 ohne Pol-Pot, Mao-Verehrung und beginnenden Gesinnungsterror an den Universitäten wären denkbar gewesen.
    Die Öffnung – im Guten wie im Schlechten – zu Ficken als eine Freizeitbeschäftigung wie Windsurfen oder Segeln ohne besondere Folgen und Verantwortungen und die Gleichberechtigung der Homosexuellen und Frauen in den Siebzigern folgt unmittelbar aus den elementaren Gesetzen der Wirtschaftsordnung.
    Die Produkte aus Flensburg (Uhse) oder der Rausch von AFRI-Cola, die Paisley-Hemden von C&A, die Hendrix-Alben, alles Warenangebote wie der Weiße Riese, die Zahncreme von Colgate und was es noch alles gab.

  97. O je. Ich hatte mich zu der Prognose verstiegen, Gauck werde am Ende seiner Amtszeit rundgescheuert und abgeschabt sein. Wie optimistisch ich war! Er ist jetzt schon glatt und stromlinienfoermig wie ein Kiesel im (Main-) Strom!

  98. Gehen wir zur Tagesordnung ueber und ueberschaetzen wir das Amt und die Moeglichkeiten des BuPrae nicht…

  99. @ 109 Stefan Cel Mare (25. Mrz 2012 11:56)
    #94 Wilhelmine (25. Mrz 2012 11:09)

    Allein das macht ihn schon zur besseren Alternative im Vergleich zu Wulff. Die Türken wissen schon, dass sie “ihren” Präsidenten unwiderruflich verloren haben.

    Hoffentlich hast Du Recht…………

  100. #110 abendlaender11 (25. Mrz 2012 12:07)

    Und wo ist da der Gegensatz?

    Ich mein, zwischen:
    „Die 68er waren nichts anderes als Kinder enormen Wohlstands.“

    und

    „Und war die sexuelle Revolution etwa NICHT Teil der 68er?“

    Du beschreibst doch gerade selber, DASS es so war – das „Nö“ ist also unangebracht.

    Jürg Marquard hat das eigentliche Programm der 68er damals in der Zeitschrift „pop“ als
    Veränderung der Gesellschaft via Medien wie Drogen, Musik und Sex zusammengefasst. Genauer müsste man natürlich sagen mittels psychedelischer Drogen, psychedelischer Musik und – ähh – „psychedelischem Sex“. Woodstock ist die Inkarnation dieses Paradieses gewesen. Nicht umsonst erinnern die Camps der Freunde alternativer Lebensweisen (Freiburg oder Occupy) heute immer noch ein bisschen an Woodstock. Auch ein Ereignis aus dem Jahr 1969.

    Hmm, frühere Generationen hätten dieses Programm als „Wein, Weib und Gesang“ beschrieben; spätere als „Sex and Drugs and Rock´n Roll“.

    NB Jürg Marquard zählt heute zu den reichsten Männern Europas und lebt auf einem zu einer Luxusjacht ausgebauten alten russischen Kriegsschiff.

  101. Es ist sicher tatsächlich so, dass der „Anti-Faschismus“ keine Motivation der 68-er war. Denn die „Aufarbeitung“ des Nazi-Regimes war ja bereits erfolgt.

    Für mich war das 1963 mit 11 Jahren abgeschlossen, vielleicht sogar schon eher, in dem Moment als ich zum ersten Mal Bilder darüber sah, egal ob es sich nun um den Hitlergruß, die jubelnden Massen, einen Reichsparteitag oder um Auschwitz handelte. Zu diskutieren und aufzuarbeiten gab es für mich daran nie etwas. Genauso wie es über geifernde und fanatisierte islamische Massen nichts zu diskutieren oder aufzuarbeiten gibt. Man sieht instinktiv was da abläuft. Gauck und unsere Politiker aber anscheinend nicht!

    Aber ich weiß, dass ich später im Spiegel auch gelesen habe, dass die 68-er mit ihren Vätern wegen der Nazi-Ära in Konflikt geraten seien. Keine Ahnung ob in diesem Konflikt, wenn es ihn den gegeben hat, anfangs auch Ehrlichkeit vorhanden war. Das sich daran anschließende bzw. von der Frankfurter Schule bereits zuvor erfolgte „Aufarbeiten“ war denn jedenfalls reine Ideologie. Eine Ideologie die sich aktuell immer weiter ausbreitet.

  102. #115 ingres (25. Mrz 2012 12:41)

    Aber ich weiß, dass ich später im Spiegel auch gelesen habe, dass die 68-er mit ihren Vätern wegen der Nazi-Ära in Konflikt geraten seien. Keine Ahnung ob in diesem Konflikt, wenn es ihn den gegeben hat, anfangs auch Ehrlichkeit vorhanden war.

    Der einzig relevante Konflikt mit den Eltern entzündete sich an den langen Haaren und dem fast zwangsläufig kommenden Spruch:“Beim Adolf hätte es das nicht gegeben.“

  103. #28 Pantau (24. Mrz 2012 23:22)
    Der “böse” Arbeitgeber ist immerhin bereit, dem Arbeitnehmer ein fürstliches Bruttogehalt zu zahlen – der strunzdumme Arbeitnehmer hingegen wählt sich “Sozial”politiker, welche ihm den Großteil seiner Arbeitsfrüchte stehlen und krakeelt dann auch noch gegen die “bösen” Reichen. Ganz schön bescheuert, lieber “Menschenfreund”, oder?
    ##########################################
    Herr oder Frau Pantau, getroffene Hunde bellen bekanntlich. Ich nehme an, dass Sie einer der „bösen“ und „reichen“ Arbeitgeber sind, der sich aber in Wirklichkeit als ein „guter“ „reicher“ Arbeitgeber sieht. Und Arbeitnehmer mit „fürstlichem Bruttolohn“ sind für Sie anscheinend ausnahmslos strunzdumm und Wähler von linken „Sozial“politikern. Und wer hier Ungerechtigkeiten anprangert, ist „ganz schön bescheuert“.

    Wir zwei können leider nicht zusammenkommen. Ich sehe mich als ehemaliger Beamter und bis zur vorletzten Wahl immer treuer CDU-Wähler nicht auf der linken Seite. Da ich aber inzwischen soviele Ungerechtigkeiten in der Arbeitswelt derjenigen sehe, die mir sehr sehr am Herzen liegen, versuche ich, auf diese Ungerechtigkeiten hinzuweisen und hoffe, dass die CDU endlich darauf reagiert. Schließlich hat Merkel schon viele Positionen anderer Parteien ratz fatz übernommen.

    Warum setzt sie sich nicht auch gegen die Ungerechtigkeiten auf dem Arbeitsmarkt ein? Es wäre doch schon viel gewonnen, wenn sie ein Gesetz für gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit verabschiedet..

    Es kann nicht sein, dass Arbeiter in ein und demselben Betrieb nebeneinander arbeiten, das Gleiche tun, der eine aber mehr bekommt als der andere, und davon nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

    Es kann nicht sein, dass wir Bürger die Aufstockung bezahlen sollen, die der Arbeitgeber sich spart. Hier werden doch nur die Arbeitgeber auf kosten der Arbeitnehmer subventioniert. Und dann schauen Sie sich die „Löhne“ der Arbeitgeber an, die ja trotz Missmanagement inzwischen in nicht mehr nachzuvollziehende Höhen steigen – auf unsere Kosten und auf kosten der Niedriglöhner, die in der Dreischichtarbeit ihre Gesundheit erheblich ruinieren.

    Aber in Ihrem Scheuklappendenken von links-rechts und „guter“ „reicher“ Unternehmer und „strunzdummer“ „fürstlich“ belohnter Arbeitnehmer werde ich Sie, Herr Pantau, wohl nicht erreichen. Tschüss.

  104. Man darf niemals ‚zu spät‘ sagen. Auch in der Politik ist es niemals zu spät. Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.

    Konrad Adenauer

  105. Gauck sondert auch nur das übliche Politikergewäsch ab, wie es einem seit Jahren zum Halse heraushängt. Ich kann dieses blabla nicht mehr hören. Schade um die Zeit.

  106. Von Gaucks Rede hab ich nur ein paar Ausschnitte im Radio gehört. Diese extrem langsame ARtikulation, rauhe STimme, das hat mich an den seligen Bruder Johannes (Rau) erinnert und mir gleich gereicht.

    Apropos Nazieh:
    Gestern Abend im Fernsehen zwischen 21 und 22 Uhr:
    N-TV: „Alltag unterm Hakenkreuz“
    Eins-extra: „Wernher von Braun, des Satans Ingenieur“
    ZDFinfo: „Der Jahrhundertkrieg, Moskau 1941″

    Der Zapper wrid schon irgendwo hängenbleiben.
    Was im N-TV u.a. kam“Indoltrination der Kinder und Pimpfe von klein auf“ – das hat mich sehr an die Gegenwart erinnert.

  107. #104 Orwell 2012
    >Der Gauck ist eben auch nur so wie die anderen Säcke in Berlin; hätte ich nicht gedacht.

    Die Leier der ‚Sozialen Gerechtigkeit‘ kann man auswendig, ebenso das herrliche Lob der ‚Solidarität‘.

    „Alles leiert“ (Kierkegaard).

  108. #114 Stefan Cel Mare

    “Und war die sexuelle Revolution etwa NICHT Teil der 68er?”

    Wir reden wohl aus semantischen Gründen aneinander vorbei.
    Für mich sind die 68er KEIN Jahrgang. Es war eine ganz bestimmte Bewegung INNERHALB eines Jahrgangs, also nur eine Teilmenge. Sie hat sich als politisch definiert, m.E. das Terrain der Politik aber weit überschritten und verlassen, für mich hat Politik immer mit Macht und dem – in der jeweiligen Polis, von dieser ausgehend – Machbaren zu tun. Gut greifen tut hier der Begriff „Hypermoral“ von Gehlen, „Fernstenliebe“ trifft es auch oder wertend „Eskapismus“.

    Die NICHT-68er haben auch die Beatles/Stones gehört, lange Haare getragen, den Rhythmus von „In-a-gadda-da-vida“ nachgetrommelt und auch schon mal ’ne Tüte geraucht.
    Diesen ganz normalen Durchschnittsproll beschreibt man aber besser als stark konsum- und hedonistisch orientierten Weltamerikaner, wie alle anderen stinknormalen Weltamerikaner in Italien oder Schweden auch.

  109. Gauck hat mit seinen Aussagen vollkommen recht, im gegensatz zur katholischen Geschichtsfälschungsmaschinerie, die hinter diesem Artikel steckt.

  110. Ich verzeihe ihnen die Schulden, die sie angehäuft haben. Ich verzeihe ihnen, dass sie unser Land mit Fremden Eindringlingen zersetzen und uns in Lebensgefahr bringen. Ich verzeihe ihnen, dass in einem Monat soviel Menschen sterben müssen wie in 40 Jahren DDR nicht.

    Aber was ich ihnen nicht verzeihe, ist die ewige Langeweile beim Anhören ihrer Reden!

  111. #117 menschenfreund 10

    „Es kann nicht sein, dass Arbeiter in ein und demselben Betrieb nebeneinander arbeiten, das Gleiche tun, der eine aber mehr bekommt als der andere, und davon nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.“

    Es kann nicht sein, daß ein Arbeiter partiell über die Steuer von einem aufgeblähten sozialistischen Staat zwangsenteignet wird. Der Arbeiter stellt sinnvolle wirtschaftliche Güter her. Mit dem Geld, daß ihm geraubt wird, werden Gleichschaltungsexpert_innen für reines Schmarotzertum ausgehalten. Diese stellen NICHTS her, keine wirtschaftlich sinnvollen Güter, denn den Popanz „Gleichheit“ gibt es nirgendwo auf der Welt, er ist ein reines Konstrukt.

    Nach der Salamitaktik wird immer weiter die Freiheit, zu der das Recht auf Privatbesitz und Vertragsfreiheit gehört, abgeschafft.
    Bereits bei dem Verbot, daß ein Unternehmer explizit männliche Arbeitskräfte sucht, hätten alle Alarmsirenen schrillen müssen.

    Gleichheit ist in keiner Weise meßbar, Frau Berger bedient die Kunden eben nicht genau in gleicher Weise wie die Kollegin Müller. Natürlich gehört zum Recht auf Besitz auch das Recht auf Willkür: Ich gebe einem mittelmäßigen Arbeiter unverhältnismäßig hohen Lohn. Einfach weil ich es will, basta. Die Verfügung über mein Eigentum muß ich genauso wenig begründen, wie man von mir verlangen kann, die Wahl meiner Ehefrau oder die Gästeliste zum Anlaß meines Geburtstages rational zu erklären.
    Bereits der Erklärungszwang (siehe das AGG-Elend) ist Enteignung.

  112. #122 abendlaender11 (25. Mrz 2012 13:42)

    Das ist eine sehr künstliche Trennung, die die damalige Realität auch nicht widerspiegelt.

    Ich habe eher den Verdacht, dass du der bitteren Wahrheit nicht ins Auge sehen willst:
    Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?

    Will sagen: wir alle – auch du – sind natürlich in einem nicht unbeträchtlichen Ausmass in unserem Denken durch die 68er – oder nennen wir sie doch einfach die Hippiegeneration, wie wir das zu Punkzeiten auch getan haben – geprägt worden.

    Diese Prägung ist stark, aber nicht unüberwindbar; Voraussetzung ist allerdings, dass man sich ihr bewusst ist und sie nicht verleugnet.

    Ausgerechnet Atticus Finch hat das übrigens letztens in einem sehr aufrichtigen Statement für sich eingeräumt.

  113. #116 Stefan Cel Mare

    „Der einzig relevante Konflikt mit den Eltern entzündete sich an den langen Haaren und dem fast zwangsläufig kommenden Spruch:”Beim Adolf hätte es das nicht gegeben.”“

    Wenn ich mir meinen Alten vorgestellt hätte, er wäre auf meine Bude gerückt und hätte mit mir gemeinsam das neue Led-Zeppelin-Album gehört, grusel …

    Stattdessen meinte er nach Hören einiger Takte „Kraftwerk“ – und zwar ganz im Ernst und nicht ironisch – „siehste, jetzt haste den Plattenspieler endlich kaputt bekommen.“
    Er hat mir auch erklärt, daß ich als Kind ganz in Ordnung gewesen sei. (Noch mit 12 Jahren hörte ich Siv Malmkvist oder „Hinter den Kulissen von Paris“/Mireille Matthieu“).
    Erst durch diese „Hottentottenmusik“ („Whole lotta love“ u.ä.) sei es mit mir den Bach heruntergegangen.

    Wir hatten noch das Glück, die letzte Generation zu sein, die sich von den Eltern unterschieden hat. „68“, daß sind sandalenschlurfende Lehrer, die sich von altklugen Dreikäsehochs duzen lassen und Selbstverständliches (Lehrerin nicht „Hu*e“ nennen) erst lang und breit erklären müssen.

    Was ist schon eine lahme Ohrfeige (vor 68) gegen die Strafe ab 68, stundenlang zugetextet zu werden?

  114. #125 Stefan Cel Mare

    „Diese Prägung ist stark, aber nicht unüberwindbar; Voraussetzung ist allerdings, dass man sich ihr bewusst ist und sie nicht verleugnet.“

    Speziell für nationale Sozialisten gibt es bereits das Aussteigerprogramm EXIT. Bin mir weiterhin sicher, daß es auch für Personen Hilfsangebote gibt, die der Scientology Church entwichen sind.

    Irgendwie logisch, daß es für Aussteiger aus dem Internationalsozialismus oder anderen weltfremden Irrlehren – wie z.B. dem 68er-Tum keine ähnlichen Angebote gibt.

    Diese Denkfiguren sind herrschend und es ist wie mit „BLUNA“ – von Jahr zu Jahr haben die immer gleichen Produkte andere schönen Namen, BUNTI-BUNTI statt MULTI-Kulti, „Partnerschaftliches Verhältnis“ statt „Antiautoritäre Erziehung“ …, wäre es anders, langweilte sich die potentielle Kundschaft ziemlich schnell.

    Natürlich ist meine Trennung zwischen 68ern und Nicht-68ern künstlich. Ist bei jeder Trennung der Fall, auch zwischen Christen und Nichtchristen gibt es fließende Übergänge.

    Aber mit den 68ern ist es viel komplizierter, denn es ist uns bislang nicht gelungen zu klären, wer die 68er sind.

  115. #126 abendlaender11 (25. Mrz 2012 14:23)

    Es ging tatsächlich weniger um die Musik, als um die Haarlänge. Mein Alter war erst Ende der 70er wieder zufrieden, als im Rahmen von New Wave einige für ihn akzeptabel aussehende Sänger auftraten; John Foxx oder Richard Jobson etwa. Vom David Bowie der „Heroes“-Phase war er richtiggehend angetan! Zum Glück hat er ihn nicht in der „Diamond Dogs“-Phase mitbekommen…

  116. #127 abendlaender11 (25. Mrz 2012 14:34)

    Aber mit den 68ern ist es viel komplizierter, denn es ist uns bislang nicht gelungen zu klären, wer die 68er sind.

    …womit wir wieder bei den „langweiligen“ Definitionsfragen wären.

    NB Das Spiel kann man allerdings auch mit den Linken spielen: wann und wo beginnt der „Kapitalismus“? Es ist schon lustig, welche Antworten man da erhalten kann. Schon Engels wäre an dieser Stelle ins Schwimmen gekommen.

  117. Weichgespühlt vom ganzen Kader in Berlin !
    Um vom Thema €urokatastrophe ab zu Lenken
    schwimmt nun alles an der Oberfläche was
    ich vermutet habe ! EIN POTT NASS !
    Es einzige was die Interresiert sind die
    Kohle ! Wenn man abund zu mal auf Phoenix
    reinschaut wieviele Bundesvertreter im
    Abwesendheit glänzen bei wichtige Themen
    bekommt man das kalte kotzen : Gähnende
    Leere bei dringenden Soziale Fragen !
    Volle Plenarsaal bei Dieetenerhöhung !
    Jage sie alle zum Teufel und Wählt die
    Hunderten von kleine Regionalen
    Volksparteien ! Die kommen wenigstens
    auch daher, wo diese affektierten
    Ignoranten mal gerochen haben !
    Noch NIE war der Politiker SO weit
    entfernt vom Volk !
    Ein Integeren Mann mit Bildung direkt
    aus mitte der Bevölkerung
    mit Volksabstimmung mittels Internet
    wäre mir tausend mal lieber gewesen !

  118. #128 Stefan Cel Mare

    „Es ging tatsächlich weniger um die Musik, als um die Haarlänge.“

    Wurde mit 14 Jahren noch zum Friseur gezwungen, sehr kurzer Faconschnitt. Mit 19, 20 eine sehr lange Matte, dann halblang wie Tagesschausprecher, biedere Büroangestellte und Terroristen der 70er Jahre.

    Mitte der 80er ließ ich mir das erste Mal wieder einen Faconschnitt schneiden, also zum Teil mit Rasierapparat ausgeschert, genau wie in den 60ern.
    Zum Anlaß einer Einladung bei mir zum Sonntagskaffee tanzte meine alte Dame nervös um mich herum:“Ja … mußte das denn wirklich soooo kurz sein?“

    So schließt sich denn der Kreis, ich habe mich köstlich amüsiert.

    (Mutter schenkt dem Sohn zwei teure Hemden. Freudestrahlend zieht er das eine an. „Das andere gefällt Dir wohl nicht?“

  119. Was für ein schöner Sonntag!
    Die Hamburger Morgenpost muss berichten:
    „Hamburg steht auf!“ Das Motto der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ war mehr ein frommer Wunsch: Nicht die erhofften 2000 marschierten am Sonnabend durch St. Pauli, sondern nach Polizeiangaben kaum mehr als 400 Menschen. Ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Nazismus sollte gesetzt werden. Es fiel leider mickrig aus.
    Vielleicht sind die Hamburger ja doch nicht so doof, oder es war das schöne Wetter. ich hoffe auf das erste.
    Es beteiligten sich etliche Parteien, Gruppen, Vereine. Super! Auf der anderen Seite: Erreicht wurden fast nur Leute, die kaum noch der Aufklärung bedurften, Neonazis, Rassisten sicher nicht.
    Gauck musste auch herhalten, das werden wir wohl noch öfter hören:
    DGB-Chef Uwe Grund: „Euer Hass ist unser Ansporn.“
    Man weiß immer nicht, ob jetzt die dämlichen Neo-Nazis oder diejenigen gemeint sind, die rechts von Die Linke stehen.
    Hüseyin Yilmaz von der Türkischen Gemeinde Hamburg etwa: „Jeder Demokrat hat geradezu die Verpflichtung, sich den Rechten in den Weg zu stellen!“
    Ein wichtiger Redebeitrag kam noch von Kazim Abaci von „Unternehmer ohne Grenzen“. Er sagte, dass Rassismus nicht da anfängt, wo Menschen verprügelt und erschossen werden. Er erinnerte an den alltäglichen Rassismus, der tief in der Gesellschaft verwurzelt sei. Es sei Rassismus, wenn Vermieter Ausländern keine Wohnung geben.
    Es sei Rassismus, wenn öffentlich behauptet werden darf, Ausländer lägen den Deutschen auf der Tasche.

    Und die Zwickauer Kriminellen kamen auch vor:
    Abaci fordert ein radikales Umdenken. „Wenn die Mordserie der Zwickauer Terroristen zu einer Bewusstseinsänderung in Deutschland führt“, sagte er, „dann sind die Todesopfer nicht umsonst gewesen.“
    In Sachen Bewusstseinsveränderung geben sich die Symbiose Politiker und Medien ja alle Mühe.
    http://www.mopo.de/nachrichten/demo-in-hamburg-ein-zeichen-gegen-rechts—euren-rassismus-bekaempfen-wir–,5067140,11988184.html

  120. #124 abendlaender11
    > den Popanz “Gleichheit” gibt es nirgendwo auf der Welt,…

    „Sich der Gleichheit nähern zu wollen, die für den Ewigen möglicherweise da ist, ist für einen Existierenden gar kein Verdienst“ (Kierkegaard, Nachschrift).

  121. #130 abendlaender11 (25. Mrz 2012 14:50)

    halblang wie Tagesschausprecher, biedere Büroangestellte und Terroristen der 70er Jahre.

    Oder peinliche RCDS-Studenten.
    Ich hatte den Faconschnitt schon an der Uni; allerdings kombiniert mit verspiegelter Sonnenbrille, wie sie etwa Simon House gerne trug. Ein ziemlicher Kulturschock für die „toleranten“ und „nonkonformistischen“ Studenten!

  122. #127

    Die 68er sind eine aus dem SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) entstandene studentische Minderheit mit dem Anspruch der radikalen Veränderung der Gesellschaft auch duch die Zerstörung der damals noch christlich-/abendländisch geprägten Wertegemeinschaft. Die geistigen Ziehväter dieser Bewegung waren die Vertreter der Frankfurter Schule, die allerdings später erleben mussten, wie sich ihre Zöglinge gegen sie wendeten.

    Leute wie Joschka Fischer gehören nicht zu den 68ern. Dieser Herr hat es nur meisterhaft verstanden, den damaligen Zeitgeist für sich zu nutzen und mit seiner Schlägertruppe den Strassenkrawall der Häuserbesetzerzene mit zu organisieren. Er es verstanden, die Grünen für seine persönliche Karriereziele zu mißbrauchen.

  123. @ #125 Stefan Cel Mare (25. Mrz 2012 14:22)

    Also mein erster und irgendwie einziger emotionaler Kontakt mit den 68-ern an den ich mich genau erinnere, war irgendwo zwischen 67 und 69 eine Nachmittagssendung im TV.

    Irgendein Typ mit langen Haaren faselte, wohl auf einer Matratze sitzend im Halbdunkel, vermutlich halb zugekifft irgendein dummes Zeug. Was es war, daran habe ich keine Erinnerung mehr, aber ich weiß ich war „fasziniert“, vermutlich weil es einen Kontrast zur gewohnten „bürgerlichen“ Welt darstellte. Aber ich habe mich nie weiter damit identifiziert.

    Grundlegend für meine vorübergehende partielle Ideologisierung war 1969 ein Zitat von Karl Marx im Geschichtsbuch der Unterprima über Ausbeutung. Es dauerte dann 8 Jahre bis ich darüber theoretisch hinweg war. Freilich fiel mir auch während der Zeit meiner partiellen Ideologisierung bereits alles politisch Korrekte und Abartige auf, als abartig zu allererst der Feminismus bzw. die radikale Frauenbewegung. Schlimm was daraus geworden ist.

  124. #134 maestro (25. Mrz 2012 15:10)

    Daa wäre eine hinreichende Definition, WENN das Phänomen sich auf Deutschland beschränkt hätte – was es aber nicht tat. Es gab tatsächlich einen SDS auch in den USA – Jerry Rubin ist hier das Stichwort -, auch wenn die Abkürzung für etwas anderes stand.

    Eine Handvoll Studenten allein hätte die Gesellschaft nicht in dieser Weise aufmischen können, wenn es nicht eine weltweite Grundlage für diese Bewegung gegeben hätte.

    Fischer ist in der Tat ein Phänomen der 70er Jahre.

  125. #133 Stefan Cel Mare

    „Ich hatte den Faconschnitt schon an der Uni; allerdings kombiniert mit verspiegelter Sonnenbrille, wie sie etwa Simon House gerne trug. Ein ziemlicher Kulturschock für die “toleranten” und “nonkonformistischen” Studenten!“

    War in den 70ern mal in einem Bierlokal, in dem Blind John Davis auftrat, ein schwarzer Musiker aus New Orleans, übliches Outfit von Schwarzen, die durch ihre Musik endlich Geld verdienen, also natürlich Anzug und teure blitzblanke Lederschuhe.
    Im Publikum hat sich jeder individuell gekleidet: Nietenbüx, Schlurfschuhe, T-Hemden usw.
    Nur ich nicht, normalerweise habe ich mich immer auf der Piste an die Kleiderordnung gehalten, kam an diesem Tage aber aus dem Büro und war einfach zu faul, mich in Nietenbüx und Lederjacke zu werfen. Also Sakko und Stoffhose.
    Hatte dann den halben Abend eine leicht angetrunkene Gammlertype an der Hacke, die mir ständig erzählte, wie schei**e ich angezogen sei. Kann in der Regel gut kontern, aber gerade, weil diese Anmache einfach zu dämlich war, fiel mir nichts Rechtes da zu ein.

    Muß ja auch irgendwie nicht leicht für lauter Individualisten sein, wenn ein einziger ausschert und mit so viel Konformismus provoziert.

  126. #135 ingres (25. Mrz 2012 15:13)

    Irgendein Typ mit langen Haaren faselte, wohl auf einer Matratze sitzend im Halbdunkel, vermutlich halb zugekifft irgendein dummes Zeug.

    Klingt nach Langhans oder Teufel.

    Grundlegend für meine vorübergehende partielle Ideologisierung war 1969 ein Zitat von Karl Marx

    Und schon wieder 1969!

    Ich sage doch: 1969 war das entscheidende Jahr. Mondlandung, Woodstock, Beatles-Trennung, Zager & Evans mit der Einführung der Dystopie in die Pop-Musik etc. markierten eine Zeitenwende.

    Ausgerechnet der KPD-Mann Posener schreibt zu diesem Thema ausnahmsweise mal nicht kompletten Unsinn zusammen:

    http://www.welt.de/kultur/article4323398/Woodstock-war-ein-grosser-Medienschwindel.html

  127. Dieser ganze Hype um den Bundespräsidenten, dieses gekaucke, dieser Personenkult, geht mir aber sowas von am Allerwertesten vorbei.
    Wer ist Herr Gauck? Ich durfte ihn nicht wählen, er wurde mir ungefragt vorgesetzt. Was interessiert mich also seine Meinung? Genau so viel, wie die eines Herrn Müller oder Hinterhuber aus Kleinkleckersdorf. Ganz abgesehen davon, dass er keinerlei politische Machtbefugnisse hat.
    Gut, er kann – oder auch nicht – Gesetze unterzeichnen. Nach welchen Kriterien er das tut, von wem er dazu mehr oder weniger gezwungen wird, weiß nur er allein und hat nichts mit Demokratie zu tun. Dieses Amt gehört abgeschafft. Mir reicht die im Erzählton einer Märchentante vorgetragene Weihnachtsansprache unser Bundeskanzlerin. Was im Kopf des Herrn Gauck so vorgeht, muß ich nicht auch noch an Neujahr zur Kenntnis nehmen. Und das ist auch das Einzige, was man das ganze Jahr über so von einem Bundespräsidenten vernimmt.

  128. #137 Stefan

    Einer der prominenten Vertreter der Frankfurter Schule war Herbert Marcuse, der fast ausschließlich in Amerika sein Unwesen trieb. Im Übrigen waren die nach Deutschland zurückgekehrten Professoren selbst einige Jahre in Amerika.

    Es war nicht eine Handvoll Studenten. An fast jeder grossen deutschen Universität bildeten sich respektable Gruppen.

    Es war nicht diese Studentengeneration allein, sondern das Gedankengut, das bis heute den Zeitgeist bestimmt.

  129. Wenn ich ehrlich bin, dann habe mich meine unreflektierten Sinneswahrnehmungen in Sachen 68 immunisiert:
    Männer mit ungepflegten Ziegenbärten und Sandalen, Jutebeutel statt ordentliche Ledermappen.
    Bei den Frauen Indienröcke statt Mini.
    Die Biologie hat letzlich revoltiert: Rechts sahen die Gürlz einfach besser aus, nicht nach Ziegenmelkerinnen oder Kolchose-Traktoristinnen in Latzhose, sie hatten sich ihre Urbanität bewahrt, als Sexist war man eigentlich gezwungen, Natzieh (Nicht-68er) zu werden.

    Der schlimmste Angriff auf die Sinnlichkeit in Nürnberg, das „Bardentreffen“: An jeder Straßenecke saßen ein paar Zausel, die die Grundakkorde auf ihrer Klampfe schrubben konnten und dazu irgendwie über die Unterdrückung irgendeines dämlichen Volkes in Afrika oder die Bedrohung durch Atomkraftwerke jammerten. Wer so etwas vortragen wollte, mußte schmutzige Sandalen tragen und sich einen Ziegenbart wachsen lassen. Alles nicht zu ertragen, wenn man sich nicht solange in der Wohnung eingeschlossen und Kopfhörer übergestülpt hatte.

  130. #139 Stefan Cel Mare (25. Mrz 2012 15:31)

    NB

    1. Zager & Evans führten das Moment der Dystopie in die Pop-Musik just zu dem Zeitpunkt ein, als die Menschheit mit der Mondlandung ihren techno-kulturellen Zenit erreichte:

    http://www.youtube.com/watch?v=tqcolorLyww&feature=related

    und beenden damit die Dominanz der futuristischen Weltsicht im 20. Jahrhundert.

    2. In einem irrt Posener allerdings:

    Außer The Who, Janis Joplin und Jimi Hendrix waren keine Top-Acts anwesend.

    Falsch! Die erfolgreichste Band des Jahres 1969 (und der Folgejahre); Creedence Clearwater Revival WAR anwesend und spielte:

    http://www.youtube.com/watch?v=_0L7953VOXA

    Allerdings blieb dieser Umstand den meisten Nicht-Anwesenden verborgen, da John Fogerty die Nutzung des Materials aus Qualitätsgründen(!) untersagte, so dass CCR weder im nachfolgenden Film noch dem offiziellen Plattenmaterial vorkommen.

  131. #144 abendlaender11 (25. Mrz 2012 15:42)

    Irgendwie muss das mein Alter (s.o.) auch so gesehen haben…

  132. @ #141 Stefan Cel Mare (25. Mrz 2012 15:31)

    Klingt nach Langhans oder Teufel.

    Ich meine es war ein namenloser Mitläufer.

  133. #143 maestro (25. Mrz 2012 15:41)

    Bei allen dämonischen Kräften, die man Marcuse und Adorno zuschreiben mag, ist auch das noch keine ausreichende Erklärung; insbesondere für die Entwicklungen in den USA. Eines ist für mich immer wieder verblüffend: dass sofort nach dem Ende der doch so schrecklichen McCarthy-Ära der Linksradikalismus an den US-Universitäten die Dominanz gewinnt.

    Offenbar hat McCarthy seinen Job nicht allzu gut erledigt.

  134. #142 Münchner

    Wer ist Herr Gauck? Herr Gauck ist ein Pastor, der auf Grund bestimmter politischer Konstellationen ohne irgend einen Eignungsnachweis an die Spitze des Staates gespült wurde. Bisher aufgefallen ist dieser Herr durch zum Teil in dröhnendem Pathos vorgetragene Reflexionen über das Verhältnis von Freiheit und Verantwortung. Die Frage war immer: Wo steht der Mann politisch? Seit seiner Rede wissen wir das. Durch seine Lobeshymmne auf die 68er wissen wir woran wir sind. Damit passt er gut in den Mainstream des heute domonierenden Zeitgeistes. Alles andere ist heiße Luft.

  135. #90 Sebastian

    Natürlich ist er nicht “frei” mit dem was er sagt, aber das ist völlig normal, denn er sitzt auch nicht zu Hause am PC und schreibt im kleinen Kreis seine Meinung in ein Blog….

    Das hört man immer wieder.
    Was heißt das?
    Wird er in Handschällen abgeführt oder von Abgeordneten gelyncht, wenn er die realen Probleme anspricht?
    Und was hat er zu verlieren außer Wiederwahl?
    Es so gut wie unmöglich, ihn aus dem Amt rauszuschmeißen, wenn er selbst nicht zurücktritt.

    Was mich grundsätzlich, gerade hier bei PI oft stört, ist der Punkt, daß viele der hier schreibenden Weltverbesserer nichts auf die Reihe bekommen, außer ihren Frust von der Seele zu schreiben, aber auch nicht bereit sind etwas dafür einzusetzen, daß sich in unserem Land etwas verändert, denn dazu sind sie zu feige, zu faul und zu satt, aber das nur am Rande.

    Das hört man auch häufig. Und das ist grundfalsch.
    Jede große gesellschaftliche Änderung beginnt im Kopf. Die erste Phase ist immer die Verbreitung von Ideen (Aufklärung, Propaganda), die allerdings ihre Zeit braucht.
    Dazu dient dieses Blog.

    So begannen alle Revolutionen (z.B. französische und russische).
    MAN MUSS ERST SCHREIBEN, DAMIT SICH ETWAS ÄNDERT.
    Danke an alle, die sich hier engagieren.

  136. #140 abendlaender11 (25. Mrz 2012 15:29)

    Ha! Das erinnert mich daran, als wir zu zweit nach einem Business-Meeting (also entsprechend gestylt und mit Köfferchen) in Berlin bei gefühlten 40 Grad Aussentemperatur die Idee hatten, vielleicht vor der Rückfahrt ein oder zwei Bier zu trinken.

    Das war in den 90ern; man hatte die Wahl zwischen Dönerläden oder einer HeavyMetal-Kneipe – die Wahl fiel also nicht schwer.
    Der Wirt fand wohl, dass wir da nicht reingehörten und versuchte uns dadurch zu vertreiben, dass er „Overkill“ von Motörhead mit passender Lautstärke durch die Boxen jagte.

    Das hat uns sehr gut gefallen, so dass wir gleich noch ein Bier bestellten und bei der Gelegenheit den Wirt fragten, ob er die Lautstärke nicht noch etwas erhöhen könnte…

  137. #148 Stefan

    das ist eine sich über viele Jahrzente immer wieder erneuernde und verstärkende Enntwicklung.
    Nicht umsonst wird Habermas in den USA fast wie ein Gott verehrt. Die zersetzende Wirkung der kritischen Theorie wirkt auf junge, unerfahrene Menschen wie eine Droge.

  138. #150 Lepanto (25. Mrz 2012 16:16)

    Genauso. Eine Idee, die nicht zuerst gedacht und danach aufgeschrieben wurde, kann auch nicht umgesetzt werden.

  139. #146 Stefan Cel Mare

    „Irgendwie muss das mein Alter (s.o.) auch so gesehen haben…“

    Vielleicht ist es die unausweichliche Vererbung von Sexismus und Intoleranz?
    „Pubertät“ ist ja der verständliche Versuch, zumindestens in der Imagination sich 100-prozentig von seiner Herkunft zu trennen.

    Wer wollte das Sechzehnjährigen verübeln? Nun treffen sich Weltamerikanertum, das Schreien des Marktes nach bedingungslosem unbegrenztem Konsum und 68er-Tum.
    Der ideale Konsument ist im Weltamerikanertum der Dauerjugendliche, auch das 68er-Tum ist der Versuch, die eigene Jugend nebst Pubertät bis in das Rentenalter zu retten und zum politischen Programm umzulabeln.

    Die Kontinuität, die Kontigens, Schicksal und Geworfenheit sind die Feinde des Radikalökonomismus, ob Neo-Con oder sozialistisch.
    Reaktionär hingegen die Ansicht, daß man zwar gut daran tut, seine Wurzeln zu überprüfen, wie z.B. das Elternhaus, daß es aber nicht möglich ist, diese gänzlich zu kappen. Meistens werden gerade die erklärten Gegenteile ihrer Väter nur zu Kopien selbiger.

    Wenig beschrieben: Die 70er Jahre sind dadurch gekennzeichnet, daß der Durchschnittsbürger nicht mehr alt wird, stilbildend ist der Dauerjugendliche, sei es der 35-jährige Normalkonsument, sei es der ewige Gutmensch oder Revoluzzer.
    „Ein fliehendes Pferd“ von Walser beschreibt diesen Übergang m.E. ganz vorzüglich.

  140. #152 maestro

    „Nicht umsonst wird Habermas in den USA fast wie ein Gott verehrt. Die zersetzende Wirkung der kritischen Theorie wirkt auf junge, unerfahrene Menschen wie eine Droge.“

    Jetzt riskiere ich mal ein paar Tomaten und faule Eier: Ich finde die Gedanken Adornos über Entfremdung keineswegs uninteressant und auch nicht verkehrt.
    Der Mensch fürchtet sich vor den Gewalten der Natur und entwickelt Kontroll-/Herrschaftsstrategien. Gut so. Diese Kontrollen baut er immer weiter aus. Allmählich sind diese Strategien aber kein Mittel mehr, daß der Mensch beherrscht, er wird mehr und mehr zum Sklaven seiner Strategien, die sich verselbstständigt haben.
    Dadurch verliert der Mensch ganz den unmittelbaren Kontakt zur Natur, zu den Dingen, die ihn umgeben und natürlich auch zu sich selbst.

    Puuh, jetzt stehe ich als linker Kulturrevoluzzer da, schmeißt also Euer faules Gemüse!

  141. #150 Lepanto

    „Wird er in Handschällen abgeführt oder von Abgeordneten gelyncht, wenn er die realen Probleme anspricht?“

    Spricht mir aus tiefster Seele! In gutem Deutsch und Bildersprache, so daß es berührt.

    Millionen haben heute den Mut – sie haben 33 bis 45 nämlich „aufgearbeitet“ – dafür zu kämpfen, daß nicht morgen die NPD in Berlin die ganze Macht an sich reißt oder die katholische Kirche die Inquisiton wieder aufnimmt.

    Aber welcher zivilcouragierte Kämpfer gegen rechts hat den Mumm, „liebe Bürger“ zu sagen, statt „liebe Bürger und Bürgerinnen“, weil er gebildet ist und weiß, daß der grammatikalische Genus NICHT den Sexus meint.
    Das wäre ja ein schweres Delikt – fast zu vergleichen, als trennte man seinen Müll nicht korrekt – und hätte nicht jeder Angst, in ein Toleranz-, Gender- oder Umwelterziehungslager verschleppt zu werden?

  142. #155 abendlaender11 (25. Mrz 2012 16:43)

    Der Gedanke ist jedoch nicht neu; man findet ihn in Hegels Dialektik von Herr und Knecht in der „Phänomenologie des Geistes“ bzw. in der Geschichte vom Zauberlehrling.

    Im Gegensatz zu Adorno betrachtet Hegel diesen Prozess allerdings gerade als die eigentliche Menschwerdung, die sich als Prozess der Abnabelung von der Natur charakterisieren lässt.

    Hegel ist also ein Futurist; Adorno ein Naturalist.

  143. Die Vergangenheitsbewältigung mit dem „Dritten Reich“ geschah schon weit vor den 68ern. 1946 thematisierte schon der erste deutsche Nachkriegsfilm überhaupt („Die Mörder sind unter uns“) die Verbrechen der Nazis und der Wehrmacht.auch im Fernsehen wurden u.a. der Ausschwitzprozess thematisiert und und und

    Bei den 68ern waren die Verbrechen der Nazis und der Genozid an den Juden kein Thema. Es gibt aus der damaligen Zeit keine einzige Seite Text in punkto Vergangenheitsbewältigung.

    Die 68er sind genau wie bei der Atomkraft Trittbrettfahrer, die aber dafür das umso energischer und radikaler nachgeholt haben.

    Gaucks Anfang als Bundespräsident ist sehr ettäuschend.Er will unbedingt auch den rot-grünen gefallen. Am Anfang zeigt er sich als besoders konsensorientiert. Nichts da von Leviten lesen und eigenen Kopf.

    Er sollte mal ein bischen cojones haben und sich vom rot-grünen Mainstream emanzipieren.

  144. Ausgezeichnet kritisch zusammengefasst durch Frau Küble. Ich sehe die Rede von Gauck jedoch sogar noch negativer. Ich war mit geringen Erwartungen Gauck gegenüber gestartet, aber er hat es tatsächlich geschafft, mich mit seiner linksideologischen EU-sozialistischen Rede noch weiter zu entsetzen. Meine Null-Erwartung wurde noch unterschritten.

    Im übrigen glaube ich, daß diese Reden nicht von den Bundespräsidenten selbst geschrieben werden, sondern sie vermutlich alle denselben Ghost Writer haben, der wiederum eine Marionette der EU-Sozialisten ist. Insofern sind sie alle mehr oder weniger nur Bauchrednerpuppen.

  145. #63 WahrerSozialDemokrat (25. Mrz 2012 01:33)

    Er muss alle Gesetze unterschreiben, die nicht verfassungswidrig sind. Das ist die Lehre aus Weimar.

    Nööö!!! Eben nicht!

    Und es gibt keine Lehre aus Weimar!!! Macht für uns heute auch keinen Sinn!!!

    Das Wort „muss“ lehnte sich an den Textus meines Vorredners an; ich hatte nach Abfassen meines Kommentars auch gedacht, ich hätte es lieber in Anführungszeichen gesetzt.

    Traurig allerdings, dass Sie sich nur an diesem Wort aufhängen und nicht am Inhalt meiner Aussage. Deshalb ein geschichtlicher Nachhilfekurs zur Stellung des Bundespräsidenten gegenüber der des Weimarer Reichspräsidenten:

    Die schwache Position des Bundespräsidenten, die vor allem an dem Gegenzeichnungserfordernis und seinen relativ geringen realpolitischen Befugnissen abzulesen ist, ist auch eine Reaktion auf die Erfahrungen der Weimarer Republik (sog. Antwortcharakter einer Verfassung). Während der Beratungen des Parlamentarischen Rates herrschte weitgehender Konsens aller Beteiligten, dass dem Präsidenten nicht wieder eine solch überragende Stellung im politischen System zukommen sollte wie seinerzeit dem Reichspräsidenten (v. a. Paul von Hindenburg). Insbesondere das Notverordnungsrecht (Artikel 48 der Weimarer Verfassung), das Recht des Reichspräsidenten, im Notfall mit präsidentiellen Erlassen am gewählten Parlament vorbei zu regieren, und das Recht des Reichspräsidenten, den Reichskanzler selbst zu ernennen und zwar in eigener politischer Entscheidung, wurden als mitursächlich gesehen für die politische Krise der Weimarer Republik ab 1930 mit den Präsidialkabinetten unter den Kanzlern Heinrich Brüning, Franz von Papen und Kurt von Schleicher und schließlich das Abgleiten in die Diktatur unter Adolf Hitler. Die SPD-Fraktion sprach sich deshalb und angesichts der fehlenden Souveränität des deutschen Staates dafür aus, auf die Einrichtung des Amtes eines Bundespräsidenten zu verzichten und dessen Funktionen vom Präsidenten des Bundestags wahrnehmen zu lassen. (aus Wikipedia)

    Das ist letztlich auch ein Grund dafür, dass der BPräs. nicht vom Volk gewählt wird.

  146. Für meine Enkel ist Europa längst aktuelle Lebenswirklichkeit – mit grenzüberschreitender Freiheit und den Chancen und Sorgen einer offenen Gesellschaft. Nicht nur für meine Enkel ist diese Lebenswirklichkeit ein wunderbarer Gewinn.
    http://www.derwesten.de/politik/die-rede-von-bundespraesident-joachim-gauck-im-wortlaut-id6488708.html

    Solche Passagen zeigen, dass sich Gauck meilenweit vom normalen Bürger entfernt hat.
    Er kennt seine wirklichen Sorgen nicht mehr, sonst konnte er sie nicht so elegant wegwischen.

    ICH WÜNSCHE JEDEM VON EUROPA-ILLUSIONEN BEFALLENEN EINE ZIGEUNER-FAMILIE INS HAUS.
    So „ein wunderbarer Gewinn“ heilt von allen Illusionen und zwar nachhaltig.

  147. #162 Lepanto

    „Für meine Enkel ist Europa längst aktuelle Lebenswirklichkeit – mit grenzüberschreitender Freiheit und den Chancen und Sorgen einer offenen Gesellschaft.“

    Dieses saudumme Europa-Gequatsche konnte ich schon mit 17 Jahren – Anfang der 70er-Jahre nicht ohne Hautausschläge mit anhören.
    Als wenn es totatilitärer supranationaler Bürokratien bedarf, um ’ne Französin anzuflirten, mal nach Madrid zu reisen oder eine Italienerin zu heiraten.
    Gaucks „Werte“ sind die Tageskurse der weltweit operierenden Unternehmen, die beliebige Verfügbarkeit von Billiglohnkräften über alle Ländergrenzen hinaus, die Beseitigung der Demokratie (dafür braucht man den Demos, ein Volk) zugunsten einer Finanzdiktatur, die die Identitäten von Völkern als Hindernis beiseite räumen muß.

    Er will haargenau das Gleiche wie Merkel, Özdemir, Fischer, Schröder, Guttenberg … die Abschaffung Deutschlands, den EineWelt-Markt.

  148. @ #155 abendlaender11 (25. Mrz 2012 16:43)

    Ich kenne Adorno zu wenig und er war mir auch immer viel zu schwer lesbar. Adorno hat mit der primitiven Linken sicher nichts zu tun. Die Studentenbewegung war erzürnt darüber, dass er sich nicht auf die Seite ihres „reinen“ Marxismus und richtigen Weges stellte. Adorno selbst mußte mal aus einem solchen Anlaß die Polizei rufen, um das besetzte philosophische Institut räumen zu lassen.

    Aber ich empfinde Adorno doch letztlich als totalitären Denker, (auch wenn es philosophische Gedankengänge bei ihm gibt, die bedenkenswert sind). Schließlich hat er ja auch nicht von ungefähr versucht die Gesellschaft in ihrer Totalität zu denken.

    Das Totalitäre war letztlich der „Ansatz“ die bestehende Gesellschaft total zu negieren und zusätzlich zu behaupten, (vermutlich philosophisch implizit verklärt) dass man deshalb keine positiven Vorschläge zur Veränderung des Bestehenden machen könne. („es gibt kein richtiges Leben im Falschen“)

    Gleichzeitig aber implizit die Alternative zum Bestehenden zu „denken“, obwohl er die Erreichbarkeit dieses Ziels wiederum sicherlich nicht ausspricht. Adorno selbst denkt aber (ohne es zu denken) wahrscheinlich dass man durch konsequentes Negieren die Entfremdung überwinden kann. Er denkt also nicht an Kläranlagen.

    Nun könnte man konzedieren Adorno habe damit irgendwie sagen wollen, man solle nicht fanatisch daran glauben, dass man den richtigen Weg wisse, wie es bei den Linken der Fall ist.

    Mag sein, dass er das wollte (obwohl er explizit wahrscheinlich wieder nichts wollte). Aber er selbst führt sich ad absurdum, indem er das Bestehende total negiert und damit wiederum totalitär das Wissen über die Falschheit des Bestehenden positiv für sich in Anspruch nimmt.

    Die Studentenbewegung hat er jedenfalls mit einer solchen „Philosophie“ allein gelassen. Die wurde vom orthodoxen Marxismus und vom Kulturmarxismus eines Marcuse beeinflußt.

    Vielleicht hat seine Studie zur „autoritären Persönlichkeit“ aber mit zur Zerschlagung der Familie beigetragen.

  149. #150 Lepanto (25. Mrz 2012 16:16)

    Schreiben, jammern und selbstbemitleiden verändert nichts, hat es nie und wird es nie …, da bin ich mir sicher !

    Allerdings war und ist das ja nicht das Thema, deshalb belasse ich es bei dieser kurzen Antwort .

  150. Ziemlich schwache Kritik. An jeder Rede kann man bemängeln, was alles NICHT gesagt wurde.
    Übrigens, Felizitas Küble: Das Wiedergutmachungsabkommen mit Israel musste Adenauer gegen die eigene Partei mit den Stimmen der SPD durchsetzen.

  151. #70 Der Hammer (25. Mrz 2012 05:54)

    Sicher waren die wirtschaftlichen Probleme die Ursache für den Zusammenbruch der Sowjetunion.

    Man sieht aber an China, dass mann das totalitäre System, trotz Einführung des Kapitalismus aufrechterhalten kann. Die Freiheitsbestrebungen in den Satellitenstaaten der SU hätten ohne den KSZE-Prozess wahrscheinlich anders ausgesehen. Gorbatschow scheiterte an dieser Fehleinschätzung. Das Ende der SU hatte viele Ursachen, die nicht allein auf die wirtschaftlichen Probleme zurückgeführt werden können.

    Übrigens, die „Ostgebiete“ (Schlesien) gehörten sowieso Österreich 😉

  152. ,Die 68er-Proteste in der DDR, Bernd Gehrke

    Parallel hierzu entstanden 1967/68 neue oppositionelle Milieus, deren Kontinuität trotz mancherlei Veränderungen bis 1989 reichte. An Personen, an der Kontinuität von Diskursen oder an Orten der Vergemeinschaftung lässt sich diese Kontinuität nachzeichnen. Diese Milieus wurden zum Träger immer wieder neuer und sich verändernder politischer Aktivitäten oder Gruppenbildungen. Die neue Opposition ging aus der Vernetzung und partiellen Überlappung von Milieus der kritisch-marxistischen und christlichen Intelligenz sowie der subkulturellen Jugendbewegung hervor.

    ,

    http://www.bpb.de/publikationen/YOB0UH,4,0,Die_68erProteste_in_der_DDR.html#art4

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