Aufruhr in ÄgyptenVor ein paar Jahren traf ich in der niederländischen Universitätsstadt Leiden Afshin Ellian, einen iranisch-geborenen Philosophen, der als sehr junger Mann an der Revolution im Iran im Jahr 1979 teilnahm. Ellian gehörte zum linken Flügel und demonstrierte für Freiheit in den Straßen Teherans, aber wie die meisten Gleichaltrigen hatte er nur vage Vorstellungen davon, was dies in der Praxis bedeutete.

(Von Flemming Rose, veröffentlicht am 1.2.11. in Jyllandsposten / Übersetzung Alster)

„Wir riefen nach Freiheit, aber wenn jemand mich gefragt hätte, was ich damit meinte, dann wäre es mir unmöglich gewesen, eine wirkliche Antwort zu geben; das galt auch für die Älteren,“ sagte Ellian, der eine Doktorarbeit über den Versöhnungsprozess nach dem Fall des Apartheid-Regimes in Südafrika geschrieben hat.

Nachdem ich in der jüngsten Zeit die Demonstrationen in der arabischen Welt verfolgt hatte, musste ich an Ellian denken. Die Rebellion der Jugend musste Ellian an die dramatischen Ereignisse in seinem Geburtsland vor 30 Jahren erinnert haben.

Die Demonstranten in Kairo wissen, wogegen sie sind, und ihre Furchtlosigkeit, mit der sie Mubarak und seinen Polizeistaat herausfordern, ist bewundernswert, aber vorläufig haben wir wenig bis nichts darüber gehört, wie die flotten Parolen verwirklicht werden sollen.

Im Januar 2009 erkannte Ellian Zusammenhänge zwischen der Unkenntnis über die Spielregeln der Demokratie und der Debatte, die nun über den Islam in Europa geführt wurde. „Wir hatten damals einen aufrichtigen und brennenden Wunsch nach Freiheit, aber wir wussten nicht, was Freiheit bedeutet. Es ist die gleiche Debatte in Europa jetzt, da viele Muslime in der gleichen Situation sind wie im Iran in den 1970er und 1980er Jahren. Viele Muslime verstehen nicht, dass es der Preis der Freiheit ist, dass andere mit ihrem Glauben uneinig sein können, dass sie ihre Ideologie und ihren kulturellen Hintergrund kritisieren können.“

Man könnte hinzufügen Ägypten 2011, und Paris 1968. Und in diesem Sinne gibt es eine Verbindung zwischen dem, was in diesen Jahren in Europa, der Jugend-Revolution vor vier Jahrzehnten, geschah, und dem Drama, das sich jetzt vor unseren Augen in der arabischen Welt abspielt.

Das war eine Assoziation. Eine andere gilt einem Treffen mit dem verstorbenen Abu Laban (Amerkung des Übersetzers: Der dänische Imam sorgte mit einer Reise nach Ägypten und dem Libanon mit einem Dossier über die Mohammed-Karikaturen von Jyllandposten für weltweite gewalttätige Proteste. Er hatte noch drei besonders „beleidigende“ Karikaturen im Gepäck, die von ihm und nicht aus der Zeitung stammten) vor ca. 10 Jahren, d.h. vor dem 11. September und den Kriegen im Irak und in Afghanistan. Im Zusammenhang mit einer Geschichte, an der ich in Russland arbeitete, tauchte ich unangemeldet in seiner Moschee auf. Abu Labans Kommentare waren von einer Sehnsucht nach einem islamischen Staat für den gesamten Nahen Osten durchsetzt. Sein unbändiger Hass gegenüber Diktaturen in der islamischen Welt war beeindruckend.

„Keine von ihnen ist legitim. Sie verdienen allesamt entfernt zu werden,“ wetterte er. Da hatte er so gesehen recht, und seine gerechte Entrüstung erregte mein Mitgefühl. Aber seine Antwort auf die Beseitigung von Diktaturen mit ihrer Korruption, brutaler Unterdrückung, Armut und sozialer Ungleichheit erregte gleichwohl keine Begeisterung bei mir.

Sie erinnerte mich an die Bolschewiki während und nach der russischen Revolution von 1917. Sie nährten auch fanatische Pläne, die perfekte Gesellschaft zu schaffen, damals unter der kommunistischen Fahne.

Nach Laban waren der Kapitalismus und Sozialismus gescheitert. Nun war der Islam an der Reihe, seinen utopischen Traum zu verwirklichen. Er leugnete den Nationalstaat als Rahmen für eine demokratische Entwicklung und bestand auf einem transnationalen islamischen Reich. Das ist inzwischen ein Blindgänger.

Ägypten und andere Ländern innerhalb und außerhalb der islamischen Welt brauchen national gesinnte Muslime, denn nur der Nationalstaat war im Laufe der Geschichte in der Lage, die Bürgerrechte von verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen zu sichern – auch wenn einige in Europa dabei sind, diese Wahrheit zu vergessen und vom Untergang des Nationalstaates phantasieren.

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50 KOMMENTARE

  1. Die oben bezeichneten „national gesinnten Muslime“ wird es nicht geben, da sie in der Zweiteilung des dar al-islam und dar al-harb leben.
    Der Mohammedaner ist daher zum Unfrieden ggü. seinem Nachbarn verpflichtet.

  2. Wie immer, wenn in moslemischen Staaten „Revolutionen“ stattfinden, werden auch die Ägypter vom Regen in die Traufe kommen. Wenn der Diktator weg ist, kommt die Diktatur der Religiosen und das fröhliche steinigen beginnt wieder. Das Geplärre wird dann wieder groß sein, wenn alles nur noch schlimmer ist als vorher. Was anderes kennen die doch gar nicht. Will jemand wetten?

  3. Der Unterschied zwischen Dänemark und der islamischen Bananenrepublik Deutschland?

    Dänemark hat mutige Journalisten, Deutschland journalistische TraumtänzerInnen, wie der folgende Naivartikel zeigt:

    http://www.welt.de/debatte/kommentare/article12412204/Aegypten-muss-Gewaltenteilung-mit-dem-Islam-vereinen.html

    Ägypten muss Gewaltenteilung mit dem Islam vereinen

    Demokratie wächst nicht wie eine Blume in der Wüste, islamische Kräfte werden an Bedeutung gewinnen. Trotzdem sollten wir den Ägyptern vertrauen.

  4. Wir wollen auch den Besten der Guten eine Bühne geben:

    http://www.gruene.de/einzelansicht/artikel/der-anfang-vom-ende-der-mubarak-altherren-clique.html

    Der Anfang vom Ende der Mubarak-Altherren-Clique

    Claudia Roth und Dr. Stephan Roll, Ägypten-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, sprechen im Interview über die aktuelle Lage in Ägypten. Stephan Roll sagt, man sehe jetzt den Anfang vom Ende des Mubarak-Regimes. Die Menschen in Ägypten seien frustriert, weil es zu wenig Arbeit und Wohnraum gebe. Außerdem habe Mubaraks Altherren-Clique keinen Fortschritt in ihrer 30-jährigen Regierungszeit geschaffen. Was in der Region insgesamt geschehe, sei noch nicht abzusehen, so Roll. Aber man werde wohl eine Verstärkung der politischen Partizipation bekommen, meint der Ägypten-Experte. Claudia Roth fordert von der Bundesregierung, im Rahmen der Europäischen Union deutlich zu machen, dass es in Ägypten zu einem Gewaltverzicht kommen müsse und eine Verlängerung des Mubarak-Regimes nicht zu verantworten sei.

  5. #3 Michael Emmrich (02. Feb 2011 08:38)

    Will jemand wetten?

    Nö. Ich bin doch nicht blöd.

  6. Claudia Roth fordert von der Bundesregierung, im Rahmen der Europäischen Union deutlich zu machen, dass es in Ägypten zu einem Gewaltverzicht kommen müsse und eine Verlängerung des Mubarak-Regimes nicht zu verantworten sei.

    Um Himmels willen. Jetzt hat Claudia Roth auch Ahnung von Ägypten.

  7. Das Wort Nationalstaat bedarf einer Ergänzung, um verständlich zu sein.
    Während Europa tatsächlich um eine Abschaffung der Nationalstaatlichkeit bemüht ist, bietet sich in Ägypten derzeit als einzige Möglichkeit eine Sozialstaatlichkeit auf der Basis eines konservativen Islam an. Eine andere Möglichkeit haben die Ägypter nicht. Sie leben noch heute trotz aller Bemühungen des Westens wie in der Steinzeit. Das ist auch der Grund weshalb die Türkei, der Iran und alle anderen islamisch geprägten Diktaturen wie hungrige Bestien an den Grenzen Ägypten lauern, um sich auf den Braten zu stürzen. Wer wird als erster in Kairo den Arm zum gefürchteten Heil-Hitler-Gruß erheben? Wird es vielleicht Erdogan sein?

  8. @ #3 Michael Emmrich (02. Feb 2011 08:38)

    Wie immer, wenn in moslemischen Staaten “Revolutionen” stattfinden, werden auch die Ägypter vom Regen in die Traufe kommen. Wenn der Diktator weg ist, kommt die Diktatur der Religiosen und das fröhliche steinigen beginnt wieder. Das Geplärre wird dann wieder groß sein, wenn alles nur noch schlimmer ist als vorher. Was anderes kennen die doch gar nicht. Will jemand wetten?

    Ich steige bei Dir ein!

  9. #5 Eurabier (02. Feb 2011 08:54)

    „Wir wollen auch den Besten der Guten eine Bühne geben…“

    ______________________

    Der Genosse Trittin von den Grün_Innen meinte im „Frühstücksfernsehen“ des ZentralenDhimmiFernsehens, daß die Moslembrüüda Elbaradei unterstützten würden und er gaaanz froh sei, daß sie auch in den „demokratischen Prozess“ eingebunden seien.
    Soweit der Hizbollah- Pilger Tritt-ihn…

  10. @ #3 Michael Emmrich (02. Feb 2011 08:38)
    … Will jemand wetten? …
    Du willst doch wohl nicht ohne Arbeit an das große Geld kommen? 😉

    By the way:
    Ein Teil der Revolution werden uns die Ägypter nach Europa exportieren so wie damals Lenin.

    Will jemand wetten?

  11. Da kam gerade im Fernsehen wieder mal so ein durchgeknallter und abgehobener Gutmenschen-Experte, ein so genannter Islamexperte, zu Wort.

    Der schwafelte etwas dass die Demokratie die jetzt in Ägypten kommen werde, vergleichbar mit der Demokratiebewegung in der ehemaligen DDR sei. Und dass die Moslembruderschaft sich den demokratischen Spielregeln anpassen würde. Da sei er ganz davon überzeugt.

    Ich habe nur gedacht, dass die bodenlose Naivität unserer Gutmenschen langsam ins Schwachsinnige abdriftet.

    Die Menschen in der ehemaligen DDR hatten nie vor nach dem Sturz von Honecker Frauen zu steinigen, Hände abzuhacken und Andersgläubige zu ermorden. Und die Muslimbruderschaft sind fundamental islamitische Moslems, die die Scharia mit Gewalt in Ägypten einführen wollen.

    Und ob die sich jetzt an demokratische Spielregeln halten werden habe ich so meine Bedenken. So etwas geht nur in der naiven Phantasiewelt eines weltfremden grünen Gutmenschen! Aber so lange die Gutmenschen nur fest daran glauben können Schweine sogar fliegen. Der Aufschlag der Gutmenschen wird für sie sehr schmerzhaft werden!

  12. edit:

    Der Aufschlag der Gutmenschen in der Wirklichkeit wird für sie sehr schmerzhaft werden!

  13. @ 13 crohde01 (02. Feb 2011 09:31)
    … Es ist der Test für die Region …

    Hier läuft alles nach Al-Kaida-Plan. Osama bin Laden hat doch die Araber dazu aufgerufen, ihre Regime zu beseitigen. Von demokratischer Gesellschaftsordnung war da nie die Rede.

    Es geht einzig und allein um die Islam-Herschafft.

  14. @ #14 Redschift (02. Feb 2011 09:37)

    Das kauft denen doch keiner mehr ab. Je mehr sich von diesen Rotwein-Schlürfern lächerlich machen, umso besser. Das ist doch alles in ein paar Wochen nachprüfbar. Dann sehen sie wieder alt aus und müssen das ganze Demokratie-Gesülze relativieren.

  15. Demokratie ist nicht nur eine Worthülse, die man ausspricht und *schwupps“ ist sie da – und die Welt ist schön.

    Auch in Deutschland war es ein langer, sehr steiniger Weg bis zum heutigen Zustand.

    Ägypten hat nicht die geringsten Voraussetzungen um den – sehr verständlichen Wunsch nach persönlicher Freiheit – umsetzen zu können.

    Das Land hat ein erschreckendes Bevölkerungswachstum – und das auf einem Staatsgebiet, das zu mehr als 95% aus unkultivierbarer Wüste besteht.

    Das Land kann sich seit Jahrzehnten nicht ANNÄHREND selbst ernähren – jeder Versuch der Bildung der Kinder – kann bei der schieren Masse – nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.

    Mit einem Land wie Ägypten wäre jede Staatsform hoffnungslos überfodert.

    Ich sehr für Ägypten keine Hoffnung – zudem zerstören Plünderer im ganzen Land die historischen Stätten – und nehmen sich damit zukünftige Einnahmequellen.

    siehe z.B. hier

    http://www.eloquentpeasant.com/2011/01/29/statues-of-tutankhamun-damagedstolen-from-the-egyptian-museum/#1

  16. @ #18 SaekulareWelt (02. Feb 2011 09:50)

    Was Ägypten vielleicht ökonomisch retten könnte, wäre die Entdeckung eines riesigen Ölvorkommens unter der ägyptischen Wüste.

    Allah sei Dank.

  17. # 18 SaekulareWelt

    „Auch in Deutschland war es ein langer, sehr steiniger Weg bis zum heutigen Zustand.“

    Das war gestern. Heute sind auch wir auf dem Weg in eine brave new world, bzw. EU-Diktatur.

  18. #21 AtticusFinch (02. Feb 2011 10:12)

    # 18 SaekulareWelt

    “Auch in Deutschland war es ein langer, sehr steiniger Weg bis zum heutigen Zustand.”

    Das war gestern. Heute sind auch wir auf dem Weg in eine brave new world, bzw. EU-Diktatur.

    Auf DEN Einwand habe ich gewartet 🙂

    Nun, ich bin weit entfernt – hier in diesem unserem Lande – alles schönzureden. Sonst würde ich in diesem Forum auch sicher nicht schreiben…

    Wir sollten uns aber auch nicht „versündigen“ – gemessen an einem Land wie Ägypten ( und da gibt es noch GANZ andere Beispiele) ist bei uns alles mehr als GOLD.

    Ich denke, bei ALLER berechtigten Kritik – man sollte die Verhältnismässigkeit – nicht aus den Augen verlieren.

  19. #3 Michael Emmrich (02. Feb 2011 08:38)
    Will jemand wetten?

    Mir ist bewußt das ich mit meiner Hoffnung hier eine Minderheit repräsentiere, aber diese mache ich an -2- Dingen fest.

    Erstens die Jugend als Macht der Revolution und das Handy/Internet Zeitalter als quasi Kontrolle der Entwicklung

    Zweitens unterscheide ich die Mentalität der hiesige Jugend der Migrantengeneration 3+ von der in Nordafrika/Arabien.

    Ich tippe auf 50:50 ISLAMSTAAT gegen „islamische Demokratie“!

  20. 40% Analphabeten = ca. 35 mio. „Fachkräfte“

    Tja Herr Wulff, da scheint wieder ein großer Happen Islam vor unserer Tür zu stehen. Denen könnten Sie doch schon mal ein fröhliches „Willkommen in der islamischen Republik Alemanistan“, entgegen schmettern. Bummshallah.

  21. @ #23 Moralist (02. Feb 2011 10:22)

    Wer nicht lesen und nicht schreiben kann, ist nur Wachs in den Händen der Islamisten. Je jünger die Analphabeten, umso schlimmer. Die sind wie eine Herde Schafe, ohne die religiösen Rädelsführer wären die gar nicht auf der Straße.
    Der Islam baut doch auf den Mangel an Bildung und wird die große Masse weiterhin schön dumm und auf Kurs halten. Bummshallah.

  22. Es werden von allen nordafrikanischen Staaten jetzt Millionen auf uns zu kommen.

    Dimmiwulff kann ja schon mal knien üben, damit der obligatorische Sklavenschlag an ihm vollzogen werden kann.

  23. #5 Eurabier

    Nehmen wir den durchaus wahrscheinlichen Fall an, dass die Moslem Brüder- und Schwesternschaft in Ägypten siegen wird und Ägypten zu einem Gottesstaat wird. Wird dann Frau Roth auch die Ägypter für ihren Sieg der Demokratie beglückwünschen, so wie sie es seinerzeit im Falle Erdogans gemacht hat?

    Speziell der von dir eingefettete Teil ist ja wieder ein grausames Geschwurbel. Ich wünschte, alle Grünwähler werden ein bisschen mehr darauf achten, was Frau Roth für einen Schwachsinn von sich gibt – immerhin ist sie kein kleines Parteimitglied (oder muss es Parteimitscheide heißen 😉 ) sondern Vorsitzende dieser Partei! Dann kämen die Grünen schnell unter 5%.

  24. Abdel Samad hat sich im Fernsehen aus Ägypten gemeldet und die Situation dort mit grossem Optimismus kommentiert. Ägypten 2011 sei nicht mit dem Iran 1979 zu vergleichen, die FACEBOOK-Generation demonstriere dort. Ich frage mich, ob Samad nie die Facebook-Einträge all der muslimischen Judenhasser und Hamas-Verklärer gelesen hat?! Broder dagegen nimmt auf achgut eine pessimistische Position ein – bei einer Diskussion der beiden Deutschlandsafari-Kumpels würde ich sehr gerne Mäuschen spielen. Schliesslich findet Samad es beleidigend (woher kenne ich das?), wenn wir Ägypten keine Demokratie zutrauen.

  25. #30 KDL (02. Feb 2011 11:21)

    MoslembrüderInnen bzw. Moslembrüder_innen! 🙂

    Aber ja, wenn Mubarak weg sein wird, wird sie eine entsprechende Grußbotschaft absondern!

  26. nur der Nationalstaat war im Laufe der Geschichte in der Lage, die Bürgerrechte von verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen zu sichern

    Diese Aussage ist so unsäglich falsch, da man eigentlich lachen muss.

    Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (das beste Deutschland, dass es jemals gab), war kein Nationalstaat. Und doch sicherte es die Rechte der verschiedenen Gruppen.

    Die Überbewertung des Nationalstaates ist sehr gefährlich. Wir brauchen einen gesunden Patriotismus, keinen Nationalismus.

    Nur ein gesunder Patriotismus ermöglich sinnvolle internationale Zusammenarbeit. Nationalisten sind dazu nicht in der Lage.

    Für Ägypten und die anderen islamischen Länder sehe ich nur eine islamistische Zukunft. Diese ganzen „freiheitsliebenden“ Menschen dort werden die Freiheit der Kopten ziemlich schnell beenden: durch Morde.

    So wie die Türken die Armenier ausgelöscht haben.

  27. #40 Hokkaido

    Ich finde es ja fast rührend, dass es im Jahre 2011 noch einen Fan des Heiligen Römischen Reiches der deutschen Nation gibt. Abgesehen von der Inquisition, dem 30-jährigen Krieg und dem feudalistischen Ausbeutungssystem war es ja wahrscheinlich auch gar nicht mal so schlecht.

    Was Ägypten angeht, die westlichen Intellektuellen werden hier wie so oft schon von ihrer Naivität fehlgeleitet. Man wunschdenkt sich ein ägyptisches Volk, dass linksliberalen europäischen Vorstellungen folgt.

    In der Realität sind die ägyptischen Massen vor allem ungebildet und einer primitiven Religion anhängend und diese Massen werden unter dem Einfluß skrupelloser Anführer sehr wahrscheinlich die linken Studentenpüppchen aus der Oberklasse, mit denen sich die westlichen Medien schmücken, hinwegfegen.

  28. @40

    Das H.R.D.N. war gesund bis ins 14. Jahrhundert, danach war es nur noch ein Gespenst seiner selbst!

    Das beste Deutschland, wenn wir schon so etwas konstruieren wollen, war zweifelsohne Preußen:

    dem Menschen verpflichtet, engagiert – tolerant, fortschrittlich, ethisch, fleißig.

    Nur weil das Reich von 1871 aus Preußen hervorgegangen ist, konnte es so schnell so erfolgreich werden (und den Neid der Engländer auf sich ziehen, die Folgen sind leider bekannt).

  29. # 30 SaeculareWelt
    # 45 AtticusFinch

    Ach, und damit Sie mich nicht missverstehen: Die Fettnäpfchentreterin bin ich.

  30. Nun wird sich u.a. auch in Ägypten wieder einmal rächen, dass unsere Politiker nichts, aber auch gar nichts von den Ausschliesslichkeitszielen des Islams begriffen haben. Blind vertrauen sie darauf, dass sich alles zum Besseren richten wird und Teilhabe und Demokratisierung ein Bedürfnis aller Menschen sei. Die Menschen in Ägypten definieren sich jedoch in erster Hinsicht als Moslems und die auf PI besprochene Gallup-Umfrage beweist, dass mehr als 80% in Ägypten (in anderen islamischen Ländern vergleichbar) mehr Islam in der Politik wollen. Damit sind unsere Politiker genauso naiv wie little Bush, der in der Hoffnung, den Irak demokratisieren zu können, in den Krieg zog.

  31. Das mit den national gesinnten Moslems hat ja leider nicht mal in der Türkei geklappt, die jetzt immer mehr in Richtung Religion und Islam-Fanatismus abdriftet. Atatürk rotiert im Grab!
    Die Sorge vor einem großislamischen Reich, welches sich als Ergebnis der aktuellen Aufstände herauskristallisieren könnte, teile ich allerdings.

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