Vor „beängstigenden Potenzialen der Wut und Aggressivität, die wir jahrzehntelang verdrängt haben“, warnte am Wochenende der Präsident des Deutschen Städtetages, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (Foto, SPD). Wer jetzt aber denkt, Gott habe Hirn vom Himmel geworfen, sieht sich schnell getäuscht.

Denn Ude meint nicht etwa die vereitelten Terroranschläge in Großbritannien und die wachsende Gewalt in Deutschlands muslimischen Parallelwelten. Beängstigend sind für ihn auch nicht die, die im Namen ihrer Religion unschuldige Menschen in Stücke sprengen, ihnen ein Messer in den Rücken rammen oder ihre Töchter und Schwestern ermorden. Nein, Ude spricht von denen, die der feindlichen Übernahme durch den Islam Widerstand entgegensetzen, indem sie friedlich gegen Moscheebauten demonstrieren oder auf Menschenrechtsverletzungen im Islam aufmerksam machen wie Ralph Giordano oder Necla Kelek.

Dabei weiß er wie so viele westliche Islamversteher natürlich alles besser als jemand wie Kelek, die im muslimischen Milieu aufgewachsen ist. Denn bestimmt ist Ude schon bis zur Theke eines türkischen Gemüsehändlers vorgedrungen und da macht ihm keiner etwas vor. Was er sagt, ist für sich betrachtet vollkommen lächerlich und anmaßend und offenbart eine erschreckende Ahnungslosigkeit, wie sie sich nur ein Berufspolitiker leisten kann.

Namentlich nannte der SPD-Politiker bei einer Veranstaltung des Kulturforums der Sozialdemokratie den Schriftsteller Ralph Giordano sowie die Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Necla Kelek. Es sei schlicht Blödsinn, wenn Kelek Minarette als Ausdruck von Macht und nicht als religiöses Symbol bewerte.

Sprach der Experte, dem dann noch nicht einmal folgende Aussage zu blöd war:

Jede deutsche Altstadtsilhouette sei von Kirchen oder „gigantischen Phallussymbolen“ beherrscht, gegen die „zwei winzige Minarette“ keinen Machtanspruch bedeuteten. Mit Blick auf Giordanos Kritik an Kopftuch tragenden Musliminnen sagte Ude, was sich da an Eskalation zeige, mache ihm Angst. Es gehe bei religiöser Freiheit auch nicht darum, ob ihm die „Zöpfchen“ orthodoxer Juden gelungen vorkämen oder nicht.

Wir werden das Kommentieren dieser Sätze unseren Lesern überlassen. Die Inkompetenz Udes in Sachen Islam ist vollkommen. Ein anschauliches Beispiel, dass es in der Politik völlig egal ist, ob man von der Matereie, zu der man sich äußert, etwas versteht. Davon, dass der Politiker seinem Land und den Menschen dienen sollte, die darin leben, braucht man erst gar nicht zu reden.

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