olmsted.jpgEr war der erste Todesfall der US-Streitkräfte im Irak 2008. Major und Blogger Andrew Olmsted (Foto). Er selbst würde über diese Tatsache, wie Rocky Mountain News berichtet, vielleicht sogar geschmunzelt haben. Für jeden anderen war die Nachricht niederschmetternd. Amanda Wilson, die seit zehn Jahren mit ihm verheiratet war, konnte am Freitag kaum sprechen.

Die Offiziere, welche die Nachricht überbrachten, kamen am Donnerstag an ihre Tür in Colorado Springs, um ihr mitzuteilen, dass Olmsteds Einheit aus einem Hinterhalt überfallen worden war, und dass er tot sei. Ebenfalls getötet wurde Kapitän Thomas J. Casey, 32, aus Albuquerque.

Der 38jährige Soldat Andrew Olmsted, der in Fort Carson stationiert gewesen war, war ein profilierter Blogger — er schrieb seit Juli auch für die Rocky Mountain News.

Allzeit bereit, bat der frühere Eagle Scout einen Freund, einen Beitrag für den Fall seines Todes bereit zu halten, er schrieb:

„Ich bin tot. Das ist Mist, zumindest für mich, meine Familie und meine Freunde. Aber alle Tränen dieser Welt werden mich nicht zurückbringen, darum wäre es mir lieber die Leute, würden sich an das Gute über mich erinnern, als meinen Verlust zu betrauern. (Wenn es sich aber herausstellen sollte, dass mich eine gewisse Anzahl an Tränen zurück ins Leben zu bringen vermögen, dann packt auf um Himmels Willen die Zwiebeln aus.)“

Ein alter Freund und Kamerad in Fort Dix Major Dave Willis lachte:

„Das ist genau er.“

Dann tat er, was ihn Olmsted gebeten hatte, nicht zu tun – er weinte.

Olmsted erlebte Einiges, das in glücklich machte, bevor er starb. Er sah seine geliebten Boston Red Sox zweimal die Meisterschaft gewinnen. Er hatte eine ausgedehnte iTunes-Bibliothek voll mit seiner bevorzugten 80er Jahre Musik. Und er hatte seine Bücher.

Über seinen Einsatz im Irak schrieb er:

„Ich ging aus meinen eigenen Gründen in der Irak, nicht aus Ihren. Mein Leben ist keine Notiz, um Leute auf der einen oder anderen Seite niederzuknüppeln. Wenn Sie denken, die USA sollten im Irak bleiben, zeihen Sie mich nicht damit rein, indem Sie behaupten, mein Tod verlange irgendwie, dass wir im Irak bleiben. Wenn Sie denken, die USA sollten morgen abhauen, zitieren Sie meinen Namen nicht als Beispiel für ein Leben, das auf unserer Mission im Irak verschwendet wurde. Ich habe meine eigenen Ansichten, was wir wegen dem Irak unternehmen sollten, aber da ich nicht da bin, um sie zu erläutern, ist es mir lieber, wenn andere mich nicht als eine Art moralisches Kapital benutzen, um eine Position zu unterstützen, die ich vermutlich gar nicht unterstützt habe. „

Olmsteds letztes Posting war voller Humor und politischer Philosophie. Aber der letzte Teil, zeigte auch noch eine andere Seite von ihm. Der Blog endet mit einem Zitat von Botschafter Delenn aus der Science Fiction Serie Babylon 5:

„Ich werde euch wiedersehen an dem Ort, wo keine Schatten fallen.“

Olmsted schreib:

„Ich weiß nicht, ob es ein Leben nach dem Tod gibt; ich neige dazu, es zu bezweifeln, um ganz ehrlich zu sein. Aber wenn die Möglichkeit besteht, Amanda, dann werde ich mich an Delenns Worte halten, irgendwie, auf irgendeine Weise. Ich liebe dich.“

(Spürnase: WSS00000)

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32 KOMMENTARE

  1. Er war Soldat. Als Soldat kann man auch sterben.

    Mit ihm sind mehr als 3000 Soldaten gestorben und zigtausende schwer bist schwerst verletzt worden.

  2. Rest in peace!

    Die alten bekannten Gesichter

    Ich hatte Gespielen, ich hatte Gefährten
    In den Tagen der Kindheit, in der fröhlichen Schulzeit;
    All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter.

    Ich habe gelacht, ich habe geschwärmt,
    Spät getrunken, spät gegessen mit meinen Genossen;
    All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter.

    Ich habe geliebt, wie war sie schön,
    Ihre Tür ist verschlossen; nie seh ich sie wieder;
    All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter.

    Einen Freund hatt ich, wer hat ihn besser,
    Undankbar verließ ich ihn plötzlich; verließ ihn
    Zu denken der alten bekannten Gesichter.

    Wie ein Geist durchschritt ich das Tal meiner Kindheit,
    Eine Wüste schien mir die Welt, die durchirren
    Ich musste, zu suchen die alten Gesichter.

    Mein Freund, du mehr als Bruder, o wärst du
    Geboren im Haus meines Vaters, so könnten
    Wir reden von den alten bekannten Gesichtern.

    Wie einige starben, mich andre verließen,
    Wie man andre mir nahm; – ach, alle schieden.
    All, all sind sie fort, die alten bekannten Gesichter.

    (Charles Lamb (1775-1834); aus dem Englischen von Ferdinand Freiligrath)

  3. Gehört zwar nicht hierher,aber in der Bild-Online ist zu lesen,dass die sieben Schläger von Frankfurt türkischer u. arabischer Herkunft seien.

  4. Danke, daß ihr auch über solche sehr traurigen Themen berichtet. Nationalsozialismus und Kommunismus wurden nicht zuletzt dank der von Männern wie ihm gebrachten Opfer besiegt, und dem islamischen Terrorismus wird es ebenso gehen.

  5. Menschlich gesehen sehr tragisch, aber man sollte auch nicht vergessen, dass durch die Amerikaner im Irak bereits mehr Menschen gestorben sind als unter Saddam Hussein.

  6. In seinem Abschiedstext zeigt Andrew Olmsted all das, was seinen islamischen Gegnern komplett fehlt:

    Humor, Aufgeklärtheit, die Fähigkeit zur Selbstkritik, Würde und Anstand.

  7. Das Kadisch für Ihn. Weimeru Amejn.

    Was die wenigsten PC verstehen. Leider. Im Irak verteidigt George Bush unsere westlichen Werte.
    Die republikanischen USA kennen die Gefahr des Islam.

  8. #9 Prosemit (07. Jan 2008 12:56)

    Das Kadisch für Ihn. Weimeru Amejn.

    Was die wenigsten PC verstehen. Leider. Im Irak verteidigt George Bush unsere westlichen Werte.
    Die republikanischen USA kennen die Gefahr des Islam.
    ———————————————-

    Tut mir Leid, aber ich bezweifle, dass GWB in erster Linie „unsere westlichen Werte“ im Irak verteidigt. Ich bin ganz gewiss nicht antiamerikanisch eingestellt, aber DAS ÖL dürfte der Hauptgrund sein. Die Macht!
    Und, wenn „die republikanischen USA die Gefahr des Islam“ so gut kennen, dann verstehe ich deren vergangene Politik schon zehn Mal nicht!

  9. #10 karim

    Ich fürchte, Sie verstehen Bush überhaupt nicht. Nicht nur Bush, sondern die Vereinigten Staaten.

    In der Vereinigsten Staaten (nicht dem Teil, die Moore für ihr Idol halten – ich halte ihn für einen Kretin, ohne die armen Kranken beleidigen zu wollen) gibt es eine sehr starke Strömung, immer noch für die Freiheit einzustehen.

    Im ersten Weltkrieg (die Friedhäfe sind sehenswert) und im zweiten Weltkrieg verteigten GI’s die Freiheit gegen eine Diktatur. In Europa ist und wahrhaftig wenig él zu finden. In Vietnam und Korea sind die Exploratione auch unergiebig geblieben…

    Bush ölkrieg ist eine „Propagandelüge“.

  10. Er starb fürs Vaterland durch einen Hinterhalt der Islam-Terroristen.

    Rest in Peace!

  11. @ PI

    Der „Kapitän“ (Captain) war ein Hauptmann der US-Armee.

    Bei der US-Marine allerdings ist ein Captain ein Kapitän…

  12. # 9 und 11

    Ich denke wirklich das die Amerikaner aus ihrem eigenen gutmenschentum heraus meinen, Demokratie und Freiheit verteidigen zu müssen, Notfalls mit Gewalt wie im Irak. Gerade die efahrungen mit Deutschland im ersten und zweiten weltkrieg haben sie, meine ich, anfällig dafür gemacht, an die machbarkeit eines solchen Unterfangens zu glauben. In Deutschland herrschten nämlich gänzlich andere Vorraussetzungen als Bsp. in Vietnam oder im Irak.

    1. Deutschland war zu Begin des ersten Weltkriegs keineswegs, eine autoritäre repressive Diktatur (auch wenn Spuren davon vorhanden waren).
    2. Deutschland hatte mit dem Nazionalsozialistischen Regime einen Rückfall, aus bereits selbst erkämpfter Demokratie.
    3. Deutschland war hochindustrialisiert und einer der modernsten Sozialstaaten in Europa, mit gefestigter politischer und wirtschaftlicher infrastrucktur

    Demokratie müssen sich die Länder dieser Welt leztendlich selbsterkämpfen. Amerika macht wie gesagt den Fehler zu glauben das man sie für andere erkämpfen könnte. hier war das nur wegen der von vorneherein viel günstigeren Ausgangsbedingungen und einer 100 Jährigen (wenn auch nicht staatlich organsierter) Demokratischer Tradition möglich.

  13. Hei Tornaga, Soldaten sterben nicht, Soldaten fallen. Wo der Unterschied liegt? Ich glaube im Auftrag. Sterben werden wir alle, aber wenn man fällt, hatte man einen Auftrag. Von seinem Land, seiner Regierung, seinem Volk. Mir ist der Unterschied deshalb wichtig, weil wir mit solchen Aufträgen äußerst vorsichtig umgehen sollten. Jeder gefallene Soldat erinnert uns daran. Sterben ist unvermeidbar – fallen schon.

  14. Er war anscheinend ein sehr guter und netter Mensch. Ganz egal was sein Auftrag war, er ist für eine gute Sache gestorben wenn ihr versteht.
    Ohne Worte, Beileid für seine Familie.
    Fin quando vai in ciel’….

  15. Kann ich meinen Beitrag nochmal Editieren?

    er war an prosemit gerichtet aber die Nummern der kommentare sind jetzt andere als vorhin.

  16. #19 karlsquell

    Ich komme auch ohne die Nummern zurecht 😉

    èber die vielen Fehler im Irak Krieg ist oft genug geschrieben worden. Ich glaube viele dachten, die „Iraker“ würden sich freuen, wenn sie befreit werden. An den lange unter Hussein schwelenden Hass, der dann freigesetzt wird, hatten viele nicht gedacht.

    Die „Iraker“ entpuppten sich dann als verschiedenste mohammedanische Ströumgen und Richtungen, die sich gegenseitig noch mehr hassten, als Juden und Christen zusammen.

  17. Dieser Mann ist insofern ein Held, als dass er mit seinen Männern hinausging. Ein Major muss das nicht unbedingt machen, der kann auch einen Hauptmann schicken. Aber er ging selbst, mit seinen Männern. Das ist ein echter Führer, ein „true leader of men“.

    Ich hätte gerne irgendwo einen Gefechtsbericht. Ich hab‘, vor einiger Zeit, mal die Berichte über die Soldaten die die M.o.H. oder das Navy Cross erhalten haben gelesen. Unglaublich was diese Männer dort leisten.

    Als Beispiel: US Marines die das Navy Cross im Irak und A-Stan erhielten Liest sich oft wie das Drehbuch zu einem der oft verschrienen amerikanischen Kriegsfilmen. Einfach unglaublich.

  18. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, auch wenn ich dafür Prügel beziehe.

    Die Muslimischen Frauen müssen sich ihre Rechte, sofern sie sie wollen, selbst erkämpfen!!

    Von uns durchgesezte Gleichberechtigung in Islamsichen Gesellschaften ist Chancenlos, weil die Struckturen, die an einem fortbestand der Frauenunterdrückung, interresiert sind, bei einem Eingriff von aussen unangetastet bleiben. Ist das selbe Prinzip, Mitbestimmung und Gleichberechtigung forden Blut.

  19. Ich glaube viele dachten, die “Iraker” würden sich freuen, wenn sie befreit werden.

    Das taten sie ja auch. Die folgenden Probleme durch den Terrorismus hätten sich vermutlich zum Teil vermeiden lassen, sind aber lösbar.

    Demokratie müssen sich die Länder dieser Welt leztendlich selbsterkämpfen.

    Völlig richtig. Ohne Hilfe von außen wäre das aber in einer Tyrannei wie der des Massenmörders Saddam unmöglich gewesen.

  20. Das taten sie ja auch.

    Naja, so wie der böse Giftzwerg aus Schneeweißchen und Rosenrot vielleicht, Mir 😉

    Der hat sich wahrscheinlich auch gefreut, wenn ihn die Mädchen vor dem Bären retteten, was ihn aber nicht daran gehindert hat, hasserfüllt die Mädchen anzuzetern, weil sie sein „Hemdchen dabei zerrissen“ hatten.

    Ich habe auch keine Zwiebeln gebraucht, Sergio-Allessandro. Und das obwohl ich den Mann und seinen Blog nicht kannte. Es waren nicht nur Tränen der Trauer, es waren vor allem Tränen des Zorns.

    Ich sehe ein, dass ein Land sich verteidigen muss, ich sehe auch ein, dass ein Land manchmal für das Gute eintreten muss und ich würde sogar einsehen, wenn die USA das für das Öl machen würden. Schließlich brauchen wir Öl, unsere Zivilisation würde zusammenbrechen, wenn wir keines mehr hätten, weil die Erpressungen zu unverschämt werden, oder wenn es sich maßlos verteuern würde.

    Ich sehe leider ein, dass das nicht ohne Helden geht, die ihr Leben riskieren und manchmal auch geben, auch wenn das schrecklich ist. Sie haben Hochachtung verdient.

    Ich sehe aber nicht ein, dass amerikanische Jungs dafür sterben, dass man „Freiheit und Demokratie“ wie Perlen vor die Säue Leuten vorwirft, die es weder verdienen noch brauchen, noch damit umgehen können. Leuten, die dafür hassen, dass man ihnen hilft.

    DAS IST NICHT RECHT.

    Möge Andrew Olmsted in Frieden ruhen.

  21. Ein gefallener im Kampf gegen Totalitäre Ideologien. So lange Menschen in den Kampf für die Freiheit ziehen, ist der Krieg nicht verloren.

    Thank you for your service.

  22. Ich sehe aber nicht ein, dass amerikanische Jungs dafür sterben, dass man “Freiheit und Demokratie” wie Perlen vor die Säue Leuten vorwirft, die es weder verdienen noch brauchen, noch damit umgehen können. Leuten, die dafür hassen, dass man ihnen hilft.

    DAS IST NICHT RECHT.

    Möge Andrew Olmsted in Frieden ruhen.

    Genau das ist der Punkt, Eisvogel.
    Man hilft ihnen unter enormem Aufwand und sie hassen dafür die, die ihnen helfen.

    Und das überall wo sie sind. Ganz Europa, der gesamte Westen ist betroffen. Sie hassen unsere Demokratien und die Menschen. Sie schlagen die Menschen mit der Faust ins Gesicht.

  23. 27 karlmartell, aber auch Eisvogel

    Man hilft ihnen unter enormem Aufwand und sie hassen dafür die, die ihnen helfen.
    Und das überall wo sie sind. Ganz Europa, der gesamte Westen ist betroffen. Sie hassen unsere Demokratien und die Menschen. Sie schlagen die Menschen mit der Faust ins Gesicht.

    Ich glaube, dahinter verbirgt sich ein Mißverständnis. Nämlich jenes, daß dieses Unverständnis gegenüber „Freiheit“ tatsächlich nur ein Problem von [i]ihnen[/i]
    also von jenen im befreiten Irak wäre.

    Ich sehe großes Unverständnis in unserer Gesellschaft gegenüber der Notwendigkeit, im Irak für die Freiheit einzustehen. Eigentlich eine Selbstverstädnlichkeit, der gerade wir Deutsche uns entzogen haben, wohl weil wir selber kein tragfähiges Verhältnis gegenüber dem Wert „Freiheit“ erworben haben.

    Wir sind ebenfalls lediglich befreit worden, das mag der Grund sein.

    Ich will das aber nicht in diesem Thread diskutieren, der Andrew Olmstedt gewidmet sein soll, und der sich erbeten hatte, nicht in der einen oder anderen Weise beansprucht zu werden.

    E.Ekat

  24. Sehr traurig, daß Menschen für die Eindämmung moslemischer Gewaltgesellschaften sterben müssen.

  25. #8 Bundschuh

    Bitte Zahlen und Quellen.

    Irak-Iran-Krieg unter Saddam Hussein sind zigtausende gestorben. Siehe nur den blutigen Brunnen in Teheran. Oder die mit Gas ermordeten tausende Dorfbewohner( Frauen und Kinder) Alles unter Saddam Hussein. Und im Kuwait-Krieg. Auch unter Saddam Hussein.

  26. @#8 Bundschuh
    Und vor allem, selbst im jetzigen Irak Krieg sind mehr Menschen durch Araber, als durch Amerikaner gestorben. Von der Summe der Toten in allen Kriegen dürften die von Saddam Ermordeten den größten Einzelposten darstellen.
    Und außerdem, es sind nicht die Amerikaner, die sich in den Städten in die Luft sprengen. Diese Toten kann man ihnen daher auch nicht zur Last legen. Die Toten Zivilisten im Irak sind Opfer des internationalen Terrorismus, genau wie die Toten im World Trade Center, im Pentagon, in London, in Madrid … und ein weiterer Beweis dafür, dass die Islamisten nur eine Sprache verstehen und Amerika ist die Einzige Nation, die diese Sprache spricht.

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