Es geht mal wieder ein Riss durch unser Land, wohl nicht zufällig entlang jener Linie, an der Deutschland jahrzehntelang geteilt war. Auf der einen Seite, im Osten, da tobt er schon, der „heiße Herbst“, in Form immer größerer Proteste gegen Energie- und Rußlandpolitik der Bundesregierung.

Auf der anderen jedoch, im Westen, weht bislang allenfalls ein laues Lüftchen, wenn überhaupt. Warum ist das so? Warum gehen im Osten schon wieder so viele Menschen zu Montagsspaziergängen und Demonstrationen?

Was sind die Motive, was treibt diese Menschen an, was besorgt und beunruhigt sie? Warum fallen diese Proteste im Westen bis dato so viel kleiner aus? Und welche Zustände könnten dazu führen, daß die Protestwelle auch auf den Westen überschwappt?

Antworten auf diese Fragen liefert die Politikberaterin und Publizistin Antje Hermenau in dieser Ausgabe von JF-TV THEMA: „Wut im Osten – der Druck steigt“.

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49 KOMMENTARE

  1. Wenn im Osten einige tausend auf die Strasse gehen, interessiert das im Westen niemand. Man ist im Westen aus dieser Gegend ohnehin keine guten Nachrichten gewohnt. Insofern ist dort der Ruf = Wir sind das Volk = eher lächerlich. Besser sollte es heissen – wir sind die Ossis.

  2. Wenn in D eine freie, kritische Presse-Reportage, Medienlandschaft bestehen wuerde, koennte es auf dieser Ebene geklaert werden, man muesste nicht durch Demos seine Meinung unbedingt kundtun, allerdings ist dies notwendig, wenn die genannten Voraussetzungen seit M abgeschafft wurden.

  3. Dass im Westen auf die Kacke gehauen wird, eher verhalten. Warum das so ist, weiss wohl niemand so genau. Die Feigheit und das Verwöhntsein mag dazu beitragen, aber das allein ist es wohl nicht. Ich denke, da spielen noch andere Gründe mit, die, milde ausgedrückt, mehr als unerfreulich sind.

  4. Der Westen ist seit Kriegsende
    „Entpolitisiert“ worden.
    Uns ging es Jahrzehnte gut,man schimpfte ein
    wenig über die Regierung,aber das war es auch schon.
    Erst wenn die Westler begreifen,daß mit dem
    Wohlstand und dem Sozialstaat erstmal Schluss ist,
    wird sich die Meinung und auch die Demonstrationsbereitschaft
    ändern.
    Ich sage es ja immer wieder,wir brauchen mehrere neue Parteien
    des konservativen Spektrums,so daß sich die Wähler, irgendwo
    politisch,zu Hause fühlen können,und eine wirkliche
    Opposition etablieren,oder meint jemand,daß die
    CDU eine Oppositionspartei ist,sie würde ganuso
    handeln wie die jetzige politische Verbrecherbande !

  5. @blimpi: Ich sage es ja immer wieder,wir brauchen mehrere neue Parteien
    ——
    Die AFD ist ausreichend

  6. Schon wieder ein Spaltungsartikel,
    wo man sich listig hinter dem
    Vorwand der Untersuchung einer
    angeblichen oder gar erhofften/erwünschten
    Spaltung versteckt u. die Kommentatoren
    aufeinander hetzt.

    An der Spaltung nachher hier im
    Kommentarbereich will ich mich
    nicht groß beteiligen: zu oft wurde
    unsereiner, alle Wessis, von den
    Bessermenschen Ossis schon mit
    dick, dumm, faul, gefräßig, verwöhnt
    durch angebl. Luxus u. als dekadent
    beschimpft. Aber wir wurden mit
    der Stasi u. fast 200.000 IM, mit
    DDR-Kadern Merkel, Gauck, Wanka,
    Kahane, Illner, Giffey, Göring-Eck.,
    Gysi, Lederer, Borchardt, der
    Geißel Geisel, Lieberknecht, Juristen,
    Lehrern, Professoren, Polizisten usw.
    geflutet. Somit haben Ossis gehörig
    zum Neosozialismus beigetragen u.
    sind somit keinen Deut besser als
    wir Wessis. Auch Ossis haben an der
    jetzigen Misere ihren Anteil.

    Hiermit ist für mich alles zu diesem
    ärgerlichen Artikel gesagt. Der Neid auf
    unser angebl. luxuriöses Wessileben
    hängt mir zum Halse ´raus.

  7. Es gibt im Westen zuviele Dummbratzen,die gar nichts verstanden haben und weiter vor sich hin delirieren.Eingelullt von der Politriege in Berlin und ihren Schergen,den ÖR-Medien.
    Die Ossis habe ein feineres Gespür für beginnenden Faschismus und haben den Boden der Demokratie noch unter ihren Füßen.

  8. Im Westen gibt es seit 75 Jahren Gehirnwäsche:
    Ami = gut
    Regierung macht es schon richtig
    Mit Konsum satt gemacht und das Gefühl der Machtlosigkeit. Man resigniert, wenn man nichts erreicht.

    Was Gehirnwäsche leistet, sieht man an den Hoppern.

    In den Neuen:
    Mistrauen gegenüber der Regierung
    Ganz wichtig: Das Erfolgserlebnis, die SED gestürzt zu haben

    Daraus resultieren eine andere Mentalitaet und Selbstvertrauen.

  9. Vielleicht helfen ja inzwischen diese schon zum „normalen“ Alltag gehörenden mysteriösen Vorfälle mit den vielen „Männern“, den Schlafmützen im Westen ein wenig auf die Sprünge!

    Interessant: Wegen der gestiegenen Terrorgefahr haben die Streifenwagen Maschinenpistolen an Bord!
    Nicht aufregen! Jeder Streifenwagen hat nur eine Maschinenpistole.

    .
    „?Angriff mit Glasflasche in Hannover: Mann erleidet schwere Verletzungen

    Stichwort „Waffe“: Die Polizisten rückten mit besonderer Vorsicht in Hannover-Misburg vor.

    In Hannover-Misburg ist am Mittwoch ein Streit zwischen drei Männern völlig eskaliert. Ein 20-Jähriger erlitt durch einen Angriff mit einer Glasflasche schwere Verletzungen. Außerdem fielen Schüsse, weshalb die Polizei schwer bewaffnet anrückte. Ein Verdächtiger wurde bisher gefasst.

    Der Auslöser der Streitigkeiten ist unklar. Außerdem war die Situation mit Stichwort „Waffe“ für die Ermittler anfangs sehr unübersichtlich. Augenzeugen berichteten, dass einzelne Polizisten deshalb sogar Maschinenpistolen dabei hatten. Behördensprecherin Janique Bohrmann kann jedoch nur bestätigen, „dass vorsorglich zum Eigenschutz Dienstwaffen gezogen wurden“. Um welche es sich handle, entscheiden die Beamten vor Ort. Wegen der gestiegenen Terrorgefahr hat jeder Streifenwagen eine Maschinenpistole an Bord.“
    https://www.haz.de/lokales/hannover/angriff-mit-glasflasche-in-hannover-mann-erleidet-schwere-verletzungen-XWQIKGPGMXVDDRSO62H7IIHYGU.html

  10. @ ike 13. Oktober 2022 at 18:00
    ————————–
    Die Amis fordern mehr Geld, damit die Kokaine die Waffen bezahlen kann. Der MIK will Geld sehen und dem ist es egal ob Dollar oder Euro. Der Ami soll seinen Krieg selber bezahlen. Ami, LMAA.

  11. Viele, bzw. die meisten auf dem Gebiet der ehemaligen Bonner Republik haben noch nicht realisiert, dass dieser Themenpark, bzw. dieses Freiluftsanatorium, was man auch „Bundesrepublik“ nannte, Geschichte ist und auch nie wieder zurückkehren wird.
    Die Party ist vorbei.

  12. Der Westen ist eben vollgefressen, verblödet und dekadent. Außerdem arbeitet das Kurzzeitgedächtnis schlecht und es geht den Wessis immer noch viel zu gut. Die DDR hatte selbst den Sozialismus bzw. selbigen lange genug vor der eigenen Haustür. Mittlerweile halte ich eine erneute Spaltung des Landes für gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Der Westen ist verloren und bislang sieht der heiße Herbst dort eher nach lauem Lüftchen aus. Die Menschen dort haben sich entschieden, lieber kaputt zu gehen, anstatt sich noch einmal am Riemen zu reißen.

  13. Blimpi 13. Oktober 2022 at 17:54

    Ich sage es ja immer wieder,wir brauchen mehrere neue Parteien
    des konservativen Spektrums, …
    ————————————–
    Aber sicher, mindestens 4, auf jede entfällt dann 3 Prozent.

  14. in der baader meinhoff zeit hab schon gelegentlich in einenG3 lauf geschaut. das war bei jeder verkehrskontrolle usus. jaja ,, die gute alte zeit.

  15. @ seegurke 13. Oktober 2022 at 18:03

    Den Boden der
    Deutschen Demokratischen[sic] Republik?

    Wußte ich es doch, daß nun wieder die
    bösarigen Beleidiger u. Selbsterhöher aus
    ihren DDR-Löchern gekrochen kommen.

  16. Alles was seit 1990 im Osten aufgebaut wurde, kann verloren gehen. Genau deshalb stehen die Menschen dort auf. Im Westen besitzen die Leute noch etwas. Aber das wird sich garantiert ändern.

  17. aus der zeit stammt ja auch der spruch; die polizei, dein freund und helfer. vielleicht etwas am thema vorbei, aber heute wird ja auch nicht besser disigned, The Länd zb..

  18. @ Psychos Only 13. Oktober 2022 at 18:26

    Vor paar Jahren schrieb „Die Zeit“,
    daß – allein seit 1989 – von 18 Mio. Ossis
    4 Mio. in den „Westen“ gingen, 2 Mio. Wessis
    in den „Osten“ Deutschlands. Zwischen wem
    u. wo genau wollen Sie, Volksverhetzer, nun
    Ihre neue Mauer ziehen?

  19. apropos design. passend zu dem waschlappen opa.. der waschlappen wird im schwäbischen schon seit urzeiten als waschlomba bezeichnet.. na also..passt doch.

  20. Die Wessis hatten einfach 40 Jahre mehr Zeit Vermögen zu bilden. Die haben sie auch genutzt und deshalb haben sie jetzt ein dickeres Fell. Mal abwarten wie lange es noch ausreichend wärmt.

  21. Die Menschen dort haben sich entschieden, lieber kaputt zu gehen, anstatt sich noch einmal am Riemen zu reißen.
    ……
    nein ,die wessis haben bloß solangsam mal den kanal voll immer wieder ihr geld richtung osten zu verschenken. oder was glauben denn die ossis wo das geld herkam? aus bulgarien?

  22. @ @ Psychos Only 13. Oktober 2022 at 18:26

    Der Westen sei „vollgefressen“,
    der Osten nicht? Antje Hermenau,
    die Schulkameradinnen Angela Merkel
    u. Barbara Borchardt nicht?

    [Wessi Sebastian Münzenmaier, AfD:
    Linksextreme Antifa-Verfassungsrichterin
    Borchardt im linken Gewaltmob
    Bei einer Demonstration im Jahr 2016 in Parchim lief die Antifa-Richterin Seite an Seite mit gewaltbereiten Linksradikalen, welche zahlreiche Antifa-Flaggen hissten und dutzende Sprüche mit Gewaltaufforderungen zeigten. Dabei beschimpfte und attackierte der linke Mob einen Ableger der Dresdner Pegida-Bewegung und forderte unverblümt auf, die „Nazis“ plattzumachen. In der ersten Reihe dieser linken Gewaltbewegung mit dabei: Barbara Borchardt. Im Anschluss hagelte es sogar eine Strafanzeige für die DDR-Apologetin wegen der „Öffentlichen Aufforderung zu Straftaten“. Unter mehr als fragwürdigen Umständen stellte die zuständige Schweriner Justiz das Verfahren damals ein…
    +https://www.sebastian-muenzenmaier.de/linksextreme-antifa-verfassungsrichterin-borchardt-im-linken-gewaltmob/]

    Die Geißel Geisel:
    https://www.tagesspiegel.de/images/berlins-stadtentwicklungssenator-andreas-geisel/alternates/BASE_1_1_W1000/berlins-stadtentwicklungssenator-andreas-geisel.jpeg

    Dirk Hilbert, OB v. Dresden:
    https://static.radiodresden.de/content/_processed_/d/4/csm_10.07._Dirk_Hilbert_wahlparty_xcitepress__2__2bd7c8cd38.jpg

  23. @ Heisenberg73 13. Oktober 2022 at 18:47

    Spaltpilz, Volksverhetzer, Zersetzer!
    V-Mann oder nur arrogant?

  24. Maria-Bernhardine 13. Oktober 2022 at 18:54

    Weder noch. Mal runterschalten und über das Wahlergebnis in Niedersachsen vom Sonntag nachdenken.
    Bin übrigens selber „Wessi“ …

  25. Und das in Niedersachsen!
    DREIßIG PROZENT FÜR DIE AfD IN NIEDERSACHSEN

    Die HAZ weiß auch genau, wer in diesem Wahlbezirk wohnt. Ratet mal!

    Die Gegend sieht auf den veröffentlichten Fotos sauber, ordentlich und gepflegt aus.
    Eine für den Sperrmüll bereitgelegte Schaumstoffmatratze ist das Einzige, was in der ordentlichen Gegend „stören“ könnte!

    .
    „?30 Prozent für die AfD: Was ist los im hannoverschen Wahlbezirk 4307?

    Kleinbürgerliche Wohlanständigkeit, aber hinter den Fassaden sitzen 30 Prozent AfD-Wähler: Der Kuenzerweg im Wahlbezirk 4307 in Wettbergen.
    Bei der Niedersachsenwahl haben in einem Wettberger Wahlbezirk 30 Prozent für die AfD gestimmt, das ist der höchste Wert in Hannover. Wie kommt das? Eine Spurensuche.

    Bert Strebe

    13.10.2022, 18:18 Uhr

    Hannover. Der Jogger bleibt stehen, wischt sich den Schweiß, pult sich die Stöpsel aus den Ohren. „Was haben Sie gesagt?“ Der Blick des Mannes verändert sich, als er erfährt, dass bei der Landtagswahl am vergangenen Sonntag hier, in seinem Viertel,? 30 Prozent die AfD gewählt haben. Was könnten die Gründe dafür sein? Er schaut kurz in die Ferne. „Russen wohnen hier“, sagt er schließlich, „und Polen“, als wäre damit alles klar. Dann verabschiedet er sich, läuft weiter in Richtung eines Wohnblocks, den manche in der Gegend „Kremlmauer“ nennen. Nach ein paar Metern stoppt er erneut, dreht sich um: „30 Prozent? Wahnsinn!“

    Die Partei, die sich Alternative für Deutschland nennt, ist bei der Niedersachsenwahl am Sonntag landesweit auf knapp 11 Prozent der Stimmen gekommen. In Hannover waren es stadtübergreifend 7,6 Prozent der Erst- und 7,3 Prozent der Zweitstimmen. In einzelnen Wahllokalen fielen die Resultate deutlich höher aus, am Sahlkamp etwa oder in Vahrenwald oder am Mühlenberg. Aber den höchsten Wert erreichte die AfD im Stadtteil Wettbergen, in dem Wahlbezirk mit der Nummer 4307.

    Jeder Dritte hier wählt AfD
    Hier haben die Wähler 30 Prozent der Zweit- und 29,4 Prozent der Erststimmen für die rechtspopulistische Partei abgegeben. Jeder Dritte hat am Sonntag im Wahllokal Henning-von-Tresckow-Grundschule seine Kreuze bei der AfD gemacht.

    Bei dem Wahlbezirk 4307 handelt es sich um ein überschaubares Areal nördlich der B 217 und westlich der Stadtbahnstrecke zwischen Haltestelle Tresckowstraße und dem Endhaltepunkt Wettbergen. Mehrfamilienhäuserblocks bestimmen das Bild, hellrote Klinker, oft vier, manchmal sechs Geschosse. Kleine Terrassen, kleine Balkone, Blumenkästen, Bildchen in Kinderzimmerfenstern. Gebäude und Wege sind gepflegt, Rasen und Büsche entsprechen dem, was man in solchen Siedlungen kennt: langweilig, aber ordentlich.

    n.

    All das wirkt weder wie ein sozialer Brennpunkt noch wie die Heimstatt von Protestwählern oder gar Rechtsradikalen. Es sieht nach kleinbürgerlicher Wohlanständigkeit aus, nach Mittagsruhe von zwölf bis drei und sonnabends immer Auto waschen und sonntags immer Tatort, nach gestrengen Hausmeistern und Spießern im Küchenfenster, die Parksünder anzeigen. Hier stehen auch wirklich noch Schilder, die, wie in den Fünfzigern, das Spielen von Kindern auf dem Rasen untersagen.

    „Ich habe auch erst gedacht, ich komme in eine Gegend, wo die Mülleimer brennen“, sagt ein Mann, der aus Bemerode zugezogen ist. „Mühlenberg gleich da drüben und so“, er weist nach Norden. „Aber es ist ja total schön hier!“ Allerdings gebe es viele Ausländer im Viertel, setzt der Mann hinzu, doch mit denen habe er keine Probleme. Tatsächlich hat Wettbergen bei einer Repräsentativumfrage zur Lebenszufriedenheit in Hannover von 2019 sehr gut abgeschnitten.

    „Ich sage meine Namen nicht. Ich wohne hier.“
    Also: Warum wählen hier so viele Menschen die Dagegen-Partei AfD, die kein positives Leitbild hat und sich meist mehr mit sich selbst als mit der Tagespolitik befasst? Es ist schwer, Anwohnerinnen oder Anwohner zu finden, die sich mit Namen und Foto in der Zeitung dazu äußern mögen. „Nee“, sagt eine Frau mit gefärbten Haaren, vor 32 Jahren aus Schlesien nach Hannover gezogen, „meinen Namen sage ich nicht. Ich wohne ja hier.“ Aber sie sagt auch, dass im Viertel eigentlich alle wie eine Familie seien, ob in Deutschland oder in Syrien oder in Afrika oder in Polen geboren. Sie mag das mit den vielen AfD-Stimmen gar nicht glauben. „Ich bin baff!“

    Bärbel Neulinger wohnt erst seit einiger Zeit wieder in Wettbergen, sie hat nicht gewählt. Eine Erklärung für den hohen AfD-Anteil hat sie nicht, aber vielleicht einen Anhaltspunkt: „800 Euro Rente, 648 Euro Miete“, sagt sie über ihre Lebenssituation. „Warmmiete. Aber dreimal erhöht in den letzten Jahren.“ Sie weiß kaum, wie sie klarkommen soll.

    In der Tresckowstraße findet sich, einen Steinwurf vom Wahlbezirk 4307 entfernt, neben der Grundschule ein Flüchtlingsheim des Roten Kreuzes, eine große Anlage, vier Gebäude. Nein, sagt ein Ehepaar, das gegenüber wohnt, hier gebe es keine Unruhe mehr. Früher ja, als da nur junge Männer lebten, aber jetzt seien es Familien, alles gut. Daran könne es nicht liegen.

    AfD wählen aus Trotz?
    Ein Mann von 80 Jahren, blaue Windjacke, verweist aber wie der Jogger darauf, dass es immer mehr Osteuropäer in der Gegend gebe, Russen, Polen, Ukrainer, und die seien „undisziplinierter“ als die „etablierten Bewohner“, was man an den „Entsorgungsanlagen“ sehe. Seine Theorie: Die Zugezogenen wählten „aus Trotz“ AfD. Mal ganz abgesehen davon, könnte man ergänzen, dass russischstämmige Menschen in der AfD die Partei sehen könnten, die Putin im Ukraine-Krieg am ehesten gewähren lassen will.

    Ein älteres Ehepaar, Brigitte und Joachim Kauer, sie auch ursprünglich aus Polen, meint ebenfalls, es würde „ungepflegter“ in der Gegend werden, erzählt von vermüllten Terrassen und Reklamebriefen, die von Mietern aus dem Briefkasten geholt und in die Büsche geworfen würden. „Was hätte wohl mein Opa gesagt?“, sagt Brigitte Kauer. „Er hat mir beigebracht, sauber und akkurat zu sein.“

    Die Ausnahme im sonst relativ ordentlichen Bezirk: Sperrmüll an einer Mülltonnenstelle.

    Wenn man durch die Straßen des Wahlbezirks streift, muss man Unrat allerdings beinahe suchen. Hier steht mal ein Einkaufswagen, der da nicht hingehört, dort liegt ein zerknüllter Joghurtbecher, 50 Meter weiter ein Tetrapack. An einem Mülltonnenplatz häuft sich auch etwas Sperrmüll. Brigitte Kauer beteuert: „Vor 25 Jahren war es schöner hier.“

    Wählen die hier lebenden Auswanderer aus Russland – die Menschen sagen schlicht „Russen“ zu ihnen, es sind aber wohl mehrheitlich Russlanddeutsche – bevorzugt die AfD? 2016, zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise, hat es im Bundesgebiet tatsächlich Demos von Russlanddeutschen gegen die Aufnahme etwa von Syrern gegeben: Die seien keine Deutschen, und sie würden nicht arbeiten und trotzdem Geld bekommen.

    „Die armen Schichten wählen aus Frust AfD“: Bogdan Alois Broda mit Hündin Emma.

    Fast niemand von den Menschen mit osteuropäischem Akzent im Wahlbezirk 4307 mag was dazu sagen. Eine Frau mit Hündchen dreht sich beim Stichwort AfD rasch zur Seite und nuschelt: „Ich brauche nicht.“ Ein junger Mann muss plötzlich dringend weg, ein Herr in roter Wattejacke ruft: „Och, bitte nicht!“ Nahe der Endhaltestelle Wettbergen stehen drei Männer zusammen, reden auf Russisch. Auf die Wahl angesprochen, sagt einer mit starkem Akzent: „Dafür kein Kommentar!“, und er wendet sich beim Reden ab, als wäre es unzumutbar, mit dergleichen belästigt zu werden.

    Die, die was sagen, stimmen jedenfalls nicht für die AfD. Valeri Kauz, vor drei Jahrzehnten aus Kasachstan gekommen, schüttelt den Kopf: „Ich habe eine andere Partei gewählt.“ Eine Frau aus Kroatien ist geradezu entsetzt: „Das hätte ich nie gedacht!“ Bogdan Alois Broda aus Kattowitz sagt: „Das sind die armen Schichten. Und der Frust.“

    Setzen die Ausländer auf starke Männer? Joachim Roden, seines Zeichens Pirat, ist sich da sicher.
    Setzen die Ausländer auf starke Männer? Joachim Roden, seines Zeichens Pirat, ist sich da sicher.

    Frust über die allgemeine Lage – Corona, Krieg, Teuerung – wäre eine plausible These. Eine zweite steuert ein junger Mann mit raspelkurzen Haaren bei, er sagt: „Bringt sowieso nix.“ Alle, die an der Macht seien, seien „doof, egal wer“. Übersetzt: Politikverdrossenheit. Ein bisschen differenzierter äußert sich Joachim Roden, nach eigenen Angaben „Pirat“. Er hat, These drei, beobachtet, dass seine russlanddeutschen Nachbarn Putin für einen starken Mann halten, die Türken dächten ebenso über Erdogan. Und dass die AfD auf (angeblich) starke Männer und markige Worte steht, ist kein Geheimnis.

    Nur eine Frau Ende 30 bekennt sich zur AfD, reckt, auf das Wahlergebnis angesprochen, beide Fäuste in den Himmel und ruft: „Schön! Schön!!“ Aber als sie gebeten wird, etwas mehr dazu zu sagen, muss sie dringend nach Hause, die Kinder kommen gleich.

    „Kremlmauer“ sagen manche zu der Wohnzeile der Hanova-Gesellschaft in der Tresckowstraße, weil dort viele Menschen aus Russland wohnen.

    Die vierte und letzte These zu den 30 Prozent Wutwählern kommt von einem stämmigen Mann mit Dreitagebart, der angeblich selbst nicht gewählt hat. Er steht bei offener Tür neben seinem Wagen und sagt: „Die Politik“ – gemeint sind der Kanzler und Co. – „vermittelt die falschen Werte. Die geben Millionen für Waffen in der Ukraine aus. Und wir können unsere Gasrechnungen nicht mehr bezahlen.“ Er lächelt schief. „Die Bevölkerung hier ist quasi nichts mehr wert.“

    Der Mann düst ab mit seinem Audi. Die Sonne blinzelt durch das Wohnungsbauabstandsgrün. In der Bernardisstraße mitten im Wahlbezirk 4307 hält der quietschrote Verkaufswagen mit den schlesischen Wurstspezialitäten, der jeden Mittwoch kommt. Auch polnische Zeitschriften werden feilgeboten. Wenn man dort ansteht für Krakauer oder Geflügelkabanossi, hört man kein Wort Deutsch mehr. Aber viele, die hier stehen, fühlen sich deutscher als andere Deutsche.“
    https://www.haz.de/lokales/hannover/30-prozent-fuer-die-afd-was-ist-los-im-hannoverschen-wahlbezirk-4307-AKLEBU335IHD3Z2CJNSURYAVIM.html

  26. @ kategorische Imperativ 18:39 13.10.22

    Wessi-Ossi

    Hallo!
    Ich dachte das wäre nach 33 Jahren
    vorbei !

    Den Soli durften übrigens alle bezahlen!

    Und der Westen,bzw die Industrie
    hat den besseren Schnitt gemacht!

    Der Konsum im Westen ,war gesättigt!
    Die Grenzöffnung war der rettende
    Strohhalm, vor der drohenden Rezession.

    Aber solange man sich mit solchen
    Nickeligkeiten unter Landsleuten
    beschäftigt,kann das Politbüro
    wenigstens die Umvolkung
    in großen Schritten umsetzen!

    Solange keine Einigkeit im Innern,
    wird es den Invasoren leicht gemacht!

  27. Maria-Bernhardine, Sie haben immer sehr gute Beiträge. Lassen wir doch die Vorurteile West und Ost. Es geht uns allen im Moment an den Kragen….

  28. Antje Hermenau ist eine ehemalige GRÜNE und spricht jetzt voller Vernunft bei der JF.

    Es geschehen noch Zeichen und Wunder!

    Es besteht noch ein bisschen Resthoffnung für Deutschland.

  29. Ich bin beruflich viel im Land unterwegs, auch in Mitteldeutschland.
    Nicht nur in Mitteldeutschland auch im Westen gärt es.

    In Sachsen ist eine 75jährige wegen der geplanten Entführung des Gesundheitsirren festgenommen worden.

  30. @ lorbas 13. Oktober 2022 at 20:13

    Eine 75-Jährige, die irgendwo hinausposaunte,
    sie wollte Lauterbach entführen. Ich lache
    mich schlapp! Bestimmt psychkrank.

  31. Marco Pino/JF-TV bei https://youtu.be/LXPL_5QVG1E?t=479
    „Man wundert sich, dass es in Mitteldeutschland starke Sympathie für RUS gibt“

    „Immer wieder Russlandfahnen auf Demonstrationen
    Ostdeutsche und Russen – die Mär von der besonderen historischen Nähe
    +https://www.kn-online.de/politik/ostdeutsche-und-russland-ist-die-historische-naehe-eher-ein-maerchen-QVIBYYYY3RHVZOKDJV32Z5O3FE.html

    „Das macht ja auch das ostdeutsche Verhältnis zu Russland aus, dass viele von uns die Russen kennengelernt haben, über Brieffreundschaften etwa, Schüleraustausch und Reisen“, wird die ebenfalls im Osten geborene Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, im MDR zitiert.

  32. Für diese Idioten in der Regierung war ich 89 nicht auf der Straße. Aber ich habe Hoffnung, dass die Menschen in den alten Bundesländern auch langsam aufwachen. Wenn nicht, wird es ein schreckliches Erwachen in einer Kommunistischen Ökodiktatur geben. So langsam wäre ein einwöchiger Generalstreik angebracht, um diesen Vollpfosten da oben zu zeigen, wo der Hammer hängt. Leider schwelgen noch viele in ihrer rosaroten Wolke um den Kopf und träumen weiter. Diese grünen Fanatiker schneiden in ihrer grenzenlosen Spinnerei und im Auftrag der Amerikaner dem deutschen Volk die Lebensader durch, hat das einer von diesen Träumern schon begriffen?! DAS WIRD EINE HARTE LANDUNG!

  33. Vorsicht Ironie und Satire

    Der Jammer Ossi muss noch viel darüber lernen wie man Geld macht

    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/rbb-juristische-direktorin-freigestellt-aber-lebenslang-abgesichert/ar-AA12VLTS?ocid=msedgntp&cvid=8652167a45b748588c8050cd8f90065c

    Lasst euch von Jens Spahn coachen!

    Maskendeals, Impfstoffe, Politdeals …. statt für ein paar Kröten auf den Feldern oder in der Werkhalle zu schufften.

    Seid Clever ihr Ossis hört endlich auf zu jammern 🙂

  34. Psychos Only 13. Oktober 2022 at 18:26

    Der Westen ist eben vollgefressen, verblödet und dekadent.
    (….)
    *******
    Nein.
    Und gilt das nach Ihrer Logik auch für die Ossis, die nicht die AfD wählen? Sind im Osten alle auf den Beinen bei den Demos? Also, der große Rest der Ossis verblödet, vollgefressen und dekadent?

    Der Kampf gegen „räächts“ ist im Westen wesentlich stärker und der Schuldkult in die Köpfe gehämmert und es besteht eine wesentlich breitere Aufstellung der Antifanten, insbesondere in NDS
    AfD Plakate werden zerstört/abgerissen, AfD Vertretern keine Räume für Infoveranstaltungen vermietet, Wahlinfostände angegriffen usw.
    Bitte auch das bedenken, wenn hier schon so auf die Wessis gehauen wird

  35. @ ike 13. Oktober 2022 at 19:31

    (…)
    Solange keine Einigkeit im Innern,
    wird es den Invasoren leicht gemacht!
    ****
    Leider nicht nur denen.

  36. @ Psychos only
    „Mittlerweile halte ich eine erneute Spaltung des Landes für gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Der Westen ist verloren …“

    Meinen Sie „Spaltung“ im eigentlichen Sinne, die haben wir ja bereits seit Jahren, oder eine 2-Staaten-Lösung? Um ehrlich zu sein, letzteren Gedankengang hatte ich auch schon. Die eine Seite bunt und weltoffen, die andere deutsch-national-konservativ. Die vierzig Jahre Trennung wirken nach, davon erholen wir uns nie. Vielen Westdeutschen, und das soll kein Vorwurf sein, stehen ja die in Deutschland lebenden Türken näher als ihre ostdeutschen „Brüder und Schwestern,“ mit ersteren sind sie schließlich gemeinsam aufgewachsen und sehen ihnen so manches nach. Schwere Kriminalität, Drogenmissbrauch und Ausländergewalt stehen viele Westdeutsche wesentlich toleranter gegenüber als der Ossi, sie kennen es ja nicht anders. Der Frosch sitzt im Westen einfach schon zu lange im Topf mit dem heißen Wasser. Die Realität ist aber, wir können da nur gemeinsam durch, und das nicht nur als Deutsche, sondern als Europäer.

  37. Ich als Westler ohne Ost-Hintergrund finde diese Diskussionen ziemlich lächerlich. Als ob im Osten momentan ALLE auf die Straßen gingen und in Opposition zu der hirnlosen Regierung stünden. Ja der Anteil mag größer sein als im Westen und die Zündschnur sich auf der Straße zu empören auch kürzer.
    Wenn die Opposition so groß wäre, warum wurde dann in der Oberbürgermeistewahl in Cottbus nicht der AfD Kandidat ins Amt gewählt? Schieske kam auf 31,4 (ein achtbares Einer gegen Alle Ergebnis), aber von der Mehrheit doch ziemlich weit entfernt.
    Lasst Euch nicht wieder in diese unseligen Ost/West Spaltung treiben, das haben unsere Altparteien Politiker schon genug getan. In meinen vielen Gesprächen in der Nachbarschaft, im Kollegen-, Verwandschaft-, Freundeskreis spürt man die Verärgerung über die Eliten. Die wird sich auch bald wieder auf der Straße bahnbrechen. Den meisten hier fehlt aber auch noch die Vorstellungskraft wie schlimm es wirklich werden kann. Man ist seit dem 2.WK so erzogen worden, dass man glaubt, am Ende werden es „die da oben“ schon hinbekommen. Das geht nicht von heute auf morgen aus den Köpfen.

  38. Oh, machen wir jetzt wieder ein Wessi – Ossi Fass auf? Ohne Mich!

    Ich grüße meine deutschen Brüder und Schwestern von Rügen bis Sachsen, vom Alpenrand bis Nordessstrand!

    PRO PATRIA! Alles für Deutschland,
    Peter Blum

  39. So lange nicht auch im Westen tausende- oder besser hunderttausende auf die Straße gehen- bringen die Demos im Osten leider nicht viel, so sehr es auch positiv ist, dass von dort oft viel Widerstand kommt. Nicht nur Wahlen, auch wer erfolgreich durch demos Druck ausübt, wird im Westen entschieden!

  40. @Blimpi: Warum mehere Parteien? Dir ist schon klar, dass eine Zersplitterung nur der Regierung nützt? Es braucht Einheit innerhalb einer Sammlungsbewegung, die die AfD ist, wo alle an einem Strang ziehen statt gegeneinander anzutreten! Ich weiß nicht wie du daran kommst das wir statt eine mehere bräuchen. Bitte um Erklärung.

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