klimawandel_200.jpgHeute war es sehr mild für einen Januar. Und es wird noch milder in den nächsten Tagen. Also wird weniger geheizt, was uns wahrscheinlich näher an die im Kyoto-Protokoll vereinbarten CO2-Einsparziele bringt als tausende von Windrädern. Dennoch bricht über diesen Erfolg kein Jubel aus. Die Medien konzentrieren sich lieber auf die negativen Aspekte des milden Wetters. Die Vorteile findet man, wenn überhaupt, irgendwo im Wirtschaftsteil. Etwa in Bezug auf die Arbeitslosenstatistik.

In der FAZ vom 3. Januar steht unter der Überschrift “Ein warmer Winter für den Arbeitsmarkt”: “Gegenüber dem Dezember 2005 ergibt sich ein Rückgang der Arbeitslosigkeit von einer halben Million Menschen…Frank Jürgen-Weise, der Vorstandsvorsitzender der Bundes-Arbeitsgaentur, machte neben der guten Konjunktur den bislang milden Winter für diese Entwicklung verantwortlich.”

Im Oktober waren allein in der saisonal stark wetterabhängingen Baubranche 22 000 Stellen offen. Davon hört man wenig in den Medien. Dafür umso mehr was der Schneemangel, oder besser, Schneeausfall, für die Wintersportgebiete bedeutet.

Natürlich steht für die Medien fest: Der Klimawandel ist menschengemacht. Also muß er auch schlecht sein, weil unnatürlich. Als wären natürliche Klimaschwankungen automatisch gut und harmlos.

Andererseits wird eingefordert den CO2-Ausstoß zu verringern. Ein paar Prozentchen wenigstens, die sich global nicht im geringsten auswirken, aber gut sind für das schlechte Gewissen.

Hierfür leisten wir nun einen unfreiwilligen Beitrag: Die Skifahrer bleiben zuhause, weil die Pisten eher grün als weiß sind. Die Hotels in den Skigebieten liegen in eher kälteren Gegenden, und heizen weniger aufgrund von Gästemangel. Die klimaschädlichen Anfahrten in die Skigebiete entfallen ebenfalls.

Noch viel bedeutsamer: Millionen Haushalte müssen deutlich weniger heizen, und tragen ausgiebig bei zur erwünschten CO2-Reduktion bei.

Nach Berechnungen des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) in Berlin hat ein durchschnittlicher Privathaushalt seit Beginn der Heizperiode im September etwa 50 Euro weniger Heizkosten gehabt, als im Vorjahreszeitraum. „Monatliche Einsparungen von mehr als 15 Euro sind bei einem durchschnittlichen Rechnungsbetrag von 80 Euro schon erheblich“, sagte Holger Krawinkel, Energieexperte des Verbraucherverbandes, WELT.de.

Grund für die gesunkenen Heizkosten sei die seit Wochen anhaltende Wärmeperiode. Da die meisten deutschen Erdgas-Versorger zum 1. Januar zudem Preissenkungen angekündigt hätten, „dürfte trotz Mehrwertsteuererhöhung ein kleines Sümmchen in der Heizkosten-Kasse der Verbraucher übrig bleiben, wenn sich die Witterungslage nicht noch deutlich verschlechtert.“

Sorgt der Klimawandel gleichsam dem Wirkungsprinzip eines ökologischen Gleichgewichts für einen neuen Gleichgewichtszustand, indem sich der CO2-Ausstoß verringert, wenn es wärmer wird ? Zumindest für nördliche Besiedlungsgebiete trifft dies zu, so lange keine zusätzliche Emission hinzu kommt.

Und das nicht nur im kalten Winter. Sind die Sommer in Deutschland erst einmal verläßlich warm, entfallen die Gründe für kostspielige, klimaschädliche Urlaubsreisen in die üblichen Badeparadiese.

Nun heißt es für den Menschen von der Natur zu lernen. Die Zugvögel zeigen bereits die geforderte Flexibilität im Umgang mit dem Klimawandel – den es übrigens schon lange vor dem Auftreten des Menschen gab.

Kiebitz, Singdrossel, Star und Hausrotschwanz galten noch bis vor wenigen Jahrzehnten als klassische Zugvögel. Inzwischen verbringen sie immer öfter den Winter in Mitteleuropa.

Andere Arten entwickeln sogar neue Zugrouten, wie die Forscher der Vogelwarte Radolfzell anhand von Untersuchungen an der Mönchsgrasmücke nachweisen konnten. Viele der kleinen Vögel steuern inzwischen nicht mehr Südfrankreich, Spanien oder Nordafrika an, sondern überdauern den Winter in Südengland.

Wenn sich der Klimawandel selbst reguliert, wozu braucht es dann noch die Heerscharen von Klimaforschern und Mammutkonferenzen mit tausenden von Teilnehmern ? Wenn die künftig zuhause bleiben, wäre schon der nächste Beitrag zum Umweltschutz erbracht. Und eine Menge Geld gespart, das man in Solarkollektoren investieren kann.

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