zik

Irgendwie rührend: Da sorgt sich ein altes Mütterlein, was wohl aus ihrem Sohn – inzwischen selbst 50-jährig – werden soll, wenn sie nicht mehr ist. Besonders beunruhigend: Das Kind könnte falschen Frauen in die Hände fallen, vor dem Mütterchen es bisher beschützt hat. Im Spiegel macht sich Konrad Lischka große Sorgen um uns alle. Wie werden wir zurecht kommen, wenn Qualitätsjournalisten wie er uns nicht mehr sagen können, was wichtig und was unwichtig ist?

Die alte Tante  Spiegel hat schlaflose Nächte, denn sie wird doch noch gebraucht. Glaubt sie.

Wie schlecht das Ansehen der Presse ist, illustriert dieser Satz aus einer Leser-E-Mail zum Artikel “ Zeitung als Shareware?“: „Jetzt kommt die Quittung. Alles Alte verschwindet. Tageszeitungen gehören dazu wie fossile Autos. Einfach weg.“

Bemerkenswert bei diesen Kommentaren ist, dass die Ablehnung sich nicht gegen spezielle Produkte oder Vertriebsformen richtet. Die leidige Print-Online-Debatte ist für die Leser gar nicht relevant – sie halten die traditionellen Medien insgesamt für überholt. Abfällig äußern sich Leser über „Mammutverlage“, Produkte, die „halt für die Massen produziert“ werden und Medienmacher, die sie für „abgehoben und arrogant“ halten.

Einmal angenommen, es käme so. Einmal angenommen, die Massenpresse würde einfach verschwinden – wie könnte der Alltag in so einer Gesellschaft aussehen? Drei Gedanken zur Welt ohne Massenpresse. (…)

Eine Straße, ein Haus, vielleicht auch nur eine Familie ist unmittelbar betroffen, das Druckpotential daher recht klein im Vergleich zu Fällen, die weit mehr Menschen unmittelbar angehen (Autobahnbau, Umgehungsstraße usw.).

Also machen die Krayer, was Betroffene in solchen Fällen fast immer machen: Sie schreiben der Lokalzeitung und die macht eine Aufregergeschichte daraus. Der Mechanismus ist so alt wie die Massenmedien: Ein Aufreger erzählt exemplarisch die Geschichte der ignoranten Bürokraten, die auf die Meinung von ein paar Bürgern wenig geben. Das ärgert dann alle Leser und schafft eine mittelbare Betroffenheit.

Diese Methode funktioniert oft recht gut. Selbst wenn die Leser gar nicht aktiv werden, glauben die kritisierten Behörden, Unternehmen oder Institutionen, es nun mit einer kritischen Masse aufgeregter Bürger zu tun zu haben, auch wenn sie das nur mediatisiert als einen Artikel in einem Online-Medium, einer Zeitung oder einem Magazin wahrnehmen. Der oft bemühte Druck der Öffentlichkeit ist letztlich vermittelt – direkten Kontakt haben die betroffenen Institutionen oder Unternehmen nur mit Medienvertretern. (…)

Immerhin hat man schon davon gehört, dass es auch neue Formen des Informationstausches gibt. Die funktionieren angeblich nach dem selben Prinzip wie die alten Medien. Eben nicht. Der Erfolg eines Blogs hängt nicht von kapitalkräftigen Verlagen ab, sondern, ob er Themen, die die Menschen berühren, anspricht. Man sieht es an Deutschlands erfolgreichstem Block PI-News: Unser Erfolg rührt daher, gerade die Nachrichten zu verbreiten, die Medien wie der Spiegel am liebsten unter den Teppich kehren. Von der alten Tante Spiegel hier Einsicht zu verlangen, hieße wohl, sie zu überfordern:

Der Grundkonsens, was relevant ist, entsteht heute im Web im Prinzip nach dem alten Massenpresse-Prinzip. Es gibt keinen Mechanismus, der die Relevanz frei verfügbarer Informationen erkennt – das übernehmen Menschen. Und sie finden Gehör, wenn sie sich in einem Medium vor einem leidlich großen, unbestimmten Publikum äußern. Ohne Massenpresse hätte so schnell niemand die Brisanz der Facebook-AGB erkannt oder von der umstrittenen Entfernung einer israelischen Fahne bei einer Demonstration in Duisburg erfahren, über die zuerst das von Journalisten betriebene Blog Ruhrbarone schrieb.

Schon recht frech, wie der Spiegel das Versagen der Medien in einer so wichtigen Sache wie dem Duisburger Fahnenskandal auch noch zur eigenen Existenzberechtigung verdreht. Aber immerhin gibt es tatsächlich Themen, die so weit unten sind, dass die Qualitätsjournalisten gerne deren Bearbeitung anderen überlassen. Das Vereinsleben etwa, wo eitle Spießbürger das ganze Jahr lang hoffen, dass ihr Foto einmal in einer richtigen Qualitätszeitung erscheint:

Genauso ist es im Grunde genommen auch mit den Vereinsnachrichten, die viele Lokalzeitungen füllen. Ein zynischer Journalistenwitz erzählt, dass man einmal im Jahr nur mindestens ein Foto jedes Vereinmitglieds abdrucken müsse, um eine Lokalzeitung zu verkaufen – die Leser würden abonnieren, um das eigene Foto nicht zu verpassen. Solche Inhalte waren eigentlich immer schon user generated content – kein Wunder, dass Web-Plattformen wie Meinverein dieses Prinzip heute ohne Druck- und Personalkosten für Journalisten monetarisieren wollen.

Einen Schritt weiter gehen gedruckte Gratismedien wie die in einigen Gemeinden Nordrhein-Westfalens verbreiteten „Informer“-Magazine: Die Anzeigenblätter fordern Vereine, Geschäftsleute, Politiker, und Bürger auf, die Seite einfach selbst online mit Fotos und Texten zu füllen – “ Open magazine, ein modernes Medium im klassischen Gewand“ heißt das Konzept.

Fazit: Zur Verbreitung von Veranstaltungshinweisen, Vereinsnachrichten und Verlautbarungen gibt es bessere Kanäle als die traditionellen Medien. Was immer weniger Menschen unmittelbar und kaum jemanden mittelbar betrifft oder interessiert, ist in einem Medium für ein großes und heterogenes Publikum fehl am Platz.

Auch für betagte alte Damen gilt: Hochmut kommt vor dem Fall. Hoffen wir das Beste.

(Foto: Qualitätsjournalist „ZIK“ vom Kölner Express im Wald, Spürnase: Tomexx)

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52 KOMMENTARE

  1. Sie sehen halt ihre Felle davonschwimmen. Da Qualitätsjournalisten nichts können, sehen sie sich schon als Harz IVler und bekommen kalte Hufen. Erst zögerlich, später immer lauter fangen sie an zu jammern. Hetzen nicht selten ihre Leser gegen uns Blogger auf.

    Armseliges Pack eben.

  2. Im Harry-Potter-Universum gibt es den Klitterer. Der schreibt den haarsträubendsten Blödsinn, tut aber nicht so, als sei er ein seriöses Nachrichtenmagazin. Der SPIEGEL schon. Um so überraschender, wenn man auf die gleiche Berichterstattung wie im Klitterer stösst. Ja, warum soll man den dann kaufen? Den SPIEGEL? Von der einen Hälfte weiss man, sie ist parteiisch und der Rest ist schlecht recherchiert. Allein das Klimagedöns, das jeden normal denkenden Menschen schwer beleidigt, wäre Grund allein, sich dieses Machwerk nicht anzutun.

    Übrigens gibt es tolle Printmedien. Den „Zeitungszeugen“ zum Beispiel. Man glaubt gar nicht, wieviel Schrift früher in eine Zeitung gepasst hat und wie wenige Bilder. Entweder hatten die Menschen damals bessere Augen oder sie wollten mehr Lesen. Und was mir aufgefallen ist, Meldungen waren Meldungen und Berichte, Berichte, keine Meinungen. Und Kommentare waren streng getrennt.

    Ist das nicht erstaunlich? Ich glaube schon.

  3. ot

    Mehr Gewalt im Kölner Karneval als sonst

    Im Kölner Karneval zeigen sich die Narren in diesem Jahr gewalttätiger als sonst. Von Donnerstag bis zum frühen Freitagmorgen wurden in Köln und Leverkusen 115 Körperverletzungen gezählt und damit vier Mal mehr als im Vorjahr, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Es wurden demnach 123 Menschen in Gewahrsam genommen. Er habe das Gefühl gehabt, „dass sich die Menschen für jede Nichtigkeit gegenseitig an den Kragen gingen“, beschrieb ein eingesetzter Beamter die Stimmung.

    bild.de

  4. Keiner brauch Spiegel und Co..

    Ohne die vielen Wartezimmer-Abos der Arztpraxen, Fluglinien usw. wären Spiegel, Stern und Süddeutsche eh nur noch Nischenblätter!

  5. Journalismus ist heute weitestgehend Volkserziehung. Sowas kann man dann halt bald auch nicht mehr hören und lesen.
    Über das dusselige arrogante Gequatsche habe ich mich oft genug geärgert. Also kauf ich den Mist nicht mehr.

  6. Würden die Medien wie der „Spiegel“ ihre Aufgabe wahrnehmen und wichtige und interessante Informationen vermitteln, hätten sie das Problem der in Massen davonströmenden Leser nicht. Aber sie gefallen sich ja besser in der Rolle der obersten Erziehungsbehörde und moralischen Superinstanz. Und weil immer mehr Menschen das erkennen und ablehnen, suchen sie sich entsprechende Alternativen.
    Das, lieber „Spiegel“, nennt sich dann freie Marktwirtschaft.

  7. Herr Lischka hat in einem Punkt Recht. Nach wie vor setzt in Deutschland – im Gegensatz zu den USA – ein gut gemachter Artikel oder ein paar Leserbriefe die Politik für irgendein Anliegen weit wirksamer Bewegung jeder BLog und alle BLogger.

    Bester Beweis: wann hätte PI-News jemals eine konkrete politische Aktion für eines seiner Anliegen ausgelöst ??

    Außerdem schaue man sich mal den Inhalt von PI und anderen BLogs an: Sie kopieren den größten Teil ihrer Inhalte aus den angeblich so unfähigen professionellen Medien !!

    Wetten dass dieser Eintrag auch wieder der PI-zensur zum Opfer fällt ??!!

  8. Go Kriese Go!

    So ist das, erst wenn die Masse Existenzängste bekommt werden die Augen und der Kopf klarer!

    #3 ProContra (20. Feb 2009 15:18)
    Sagt ja einiges zur Volksstimmung in diesem unserem Lande aus.

    Bei den Autos muss der Kühlergrill ja auch immer agressiver(bulliger) aussehen um überhaupt noch Verkauft werden zu können.

  9. Sicher brauchen wir Tageszeitungen. Nur sollten dann diese auch mal das schreiben was wirklich der Wahrheit entspricht. Auch wenn es mal nicht „IHRE“ Richtung sein sollte.
    Nur denke ich, da können wir lange warten. Es ist so einfach das zu schreiben was die Masse lesen will. Es muss noch nicht mal die Wahrheit sein.
    Zeitungsmacher schaufeln sich ihr eigenes Grab. Merken die das eigentlich nicht?

  10. Ich war heute selber ein wenig erschrocken. Während einer Wartezeit ist mir seid langer Zeit eine Tageszeitung vom heutigen Datum in die Hände gefallen. Ich gebe zu schon ewig in keine mehr geschaut zu haben. Jetzt weiss ich auch wieder warum.
    Ich kannte ALLE „aktuellen“ Nachrichten bereits aus dem Internet seid gestern Abend.
    Eigentlich sollten Zeitungen in Papierform aus Umweltschutzgründen vom Markt genommen werden.
    Ist auch irgendwie unglaubwürdig mir ein schlechtes Gewissen als „Klimasünder“ machen zu wollen und gleichzeitig selber der weltweit grösste Waldvernichter zu sein.

  11. #6 BePe (20. Feb 2009 15:24)

    HE, HE, HE . . .

    um wessen Gesellschaftsordnung sich dieser abgewirtschaftete Politkas… äh „Politiker“ und seine Kumpane wohl sorgt?

    Ist doch Klar:

    Um die UMMA ISLAM!

  12. #8 Sadiq al-Sharq al-Awsat (20. Feb 2009 15:29)

    Warum sollte er?

    Geistiger Dünnsch… wird nicht gelöscht, weil trägt zur allgemeinen Erheiterung bei und die haben wir in diesen Zeiten bitter nötig.

    Danke.

  13. Tja, dabei bei der Jungen Freiheit geht es aufwärts, wie sie darüber schreiben.

    Die Druckpresse geht nicht unter. Spiegel und Co. gehen unter. Wer aber überzeugt war und ist, dass Qualitätspresse = Spiegel…

  14. ich bin oft im real um in den zeitschriften zu stöbern, während meine frau einkauft…schon lange habe ich keinen mehr gesehen der zum spiegel, focus, stern oder anderen “ qualitätsprodukten “ gegriffen hat, die liegen da wie beton !

    das einzigte was da noch gekauft wird ist die bravo und BILD.

    spiegel ist eine alt herren zeitschrift !

  15. Mein Motto: Nur ein arbeitsloser Journalist ist ein guter Journalist.
    Die Finanzkrise wird dabei helfen.
    Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit 2 Tageszeitungen und 3 Wochenblätter abonniert. Jetzt habe ich nur noch ein Wochenblatt.
    Kein Geld für linksgrüne Medienkonzerne mehr!

  16. Würden die „Qualitätsmedien“ tatsächlich Qualität abliefern und sich nicht nur als Zensoren der öffentlichen Meinung begreifen würden, dann hätten sie diese Probleme nicht. Heutzutage ist es doch egal ob ich Bild, Welt, Spiegel oder Stern lese – es steht überall derselbe oberflächliche populistische Mist drin, nur jeweils ein wenig anders verpackt!
    Die Medien sind zu Propagandainstrumenten der Wirtschaft und der Politik verkommen und das dafür kein Bürger bereit ist zu zahlen, sollte doch einleuchtend sein. Würde die GEZ nicht ihre Gebühren mittels staatlicher Gewalt eintreiben, dann würden auch die ÖR-Medien schnell untergehen.
    Die Zukunft liegt in Blogs wie PI-News, Nachdenkseiten, usw., die sich der Probleme und Sorgen der Bevölkerung annehmen und nicht nur den Mächtigen als Meinungsvehikel dienen.

  17. Der Zerfall des europäischen Abendlandes findet kaum Aufmerksamkeit bei den Herren der Hamburger Qualitätspresse. Dafür wissen sie, womit sie den Pöbel unter ihrer Leserschaft unterhalten können: Mit Britney Spears und den Beckhams. DAS ist wirklich wichtig.

  18. Auch wenn ich täglich hier lese, möchte ich nicht auf meine Tageszeitung verzichten. Alleine vom Handling und von der Haptik her kommt sie an kein elektronisches Medium ran. Und beim Früstücksbrötchen ist die Zeitung klar im Vorteil. OK, das ist in ein paar Jahren vielleicht anders, wenn sich das e-Paper durchgesetzt hat.

    Davon abgesehen ist es keine gute Idee sich nur auf eine Quelle zu konzentrieren. Nur PI zu lesen ist genauso falsch, wie nur Süddeutsche zu lesen oder nur Tagesschau zu sehen. Das entscheidende Stichwort ist hier „Medienkompetenz“. Nur der Konsum einer Vielzahl an Medien bringt einen der Wahrheit (sofern es sie überhaupt gibt) näher.

  19. „Ein guter Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten.“
    Dieser Aufruf aus früheren Jahren ist längst vergessen, heute bedeutet Journalismus nur noch Meinungsbildung und -beeinflussung.
    Reichspressechef Dietrich sagt:
    „Ich bringe eine Meldung nicht, weil sie neu ist und ich bringe sie nicht, weil sie interessant ist. Ich bringe eine Meldung, weil ich etwas damit erreichen will.“
    Kommentar überflüssig.

  20. eines ist ganz sicher: wir brauchen diese vorbeter von den msm nicht mehr. das internet hat auch die informationsbeschaffung revolutioniert, und jeder kann sich jetzt an manipulativ kommentierten berichten vorbei informieren. und das gilt nicht nur für gewalttätige diktaturen. auch in der meinungs- und informatiosdiktatur deutschland besteht bedarf auf informationsfluß, der nicht kaputtkommentiert ist, bevor er die adressaten erreicht. der stürmer, der wehrmachtsbericht, das neue deutschland, die aktuelle kamera, der spiegel, der stern, focus, die tagesschau: sie alle und viele mehr haben endgültig ihren zenith überschritten und sind im wohlverdienten niedergang. letztere darf über ihre anstalt noch schutzgelder abpressen. noch. aber auch das wird bald zum erliegen kommen.
    und das ist wirklich gut so.

  21. #28 Tariernix schreibt:

    „Der Zerfall des europäischen Abendlandes findet kaum Aufmerksamkeit bei den Herren der Hamburger Qualitätspresse. Dafür wissen sie, womit sie den Pöbel unter ihrer Leserschaft unterhalten können: Mit Britney Spears und den Beckhams. DAS ist wirklich wichtig.“

    Und darum weg mit ihnen!

    Und das nicht etwa
    Theo Retisch!

    Der jammer ist freilich schon gross bei den hetzern und lügnern, sie jammern unter http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/130445/index.html am 28.01.2009 über das zeitungssterben…..wie schrecklich…

  22. @#5 Rechtspopulist
    Genau das ist es oder noch schlimmer. Die Damen und Herren JournalistInnen betreiben nicht nur Volkserziehung, sie verhalten sich wie die Hohen Priester einer Kaste von Allwissenden. Sie glauben die Schöpfer und Hüter von existentiell wichtigen Tabus zu sein und sprechen ihr „anathema“ über jeden aus, der nicht konform geht(siehe z.B. Herrn „Autobahn“ Kerner). Sie verdrehen und verzerren für ihre Zwecke offensichtliche Tatsachen oder unterdrücken sie. Wo ist denn der wirklich investigative Journalismus bei Spiegel & Co., wo denn?

  23. #31 Theo Retisch

    Beim lesen des Artikels kamen mir die Tränen, vor Freude und vor Lachen. 🙂

    Die „WAZ“-Gruppe macht große Verluste 🙂

    Röper meint es droht journalistischer Einheitsbrei. Augen auf Röper, den Qualitätsmedien-Eiheitsbrei der droht nicht, den haben wir jetzt schon.

  24. Tja, wenn’s keinen Spiegel mehr gäbe, müsste halt eine deutsche Ausgabe der Hürryet her (looool!).

    Ironie beiseite: Ich lese gern Zeitung. So am Sonntag nachmittag zum Kaffee gemütlich im Kulturteil schmökern, das hat was.
    Tageszeitung in Minimalausgabe: Welt kompakt, an meinem Wohnort mit Hamburger Lokalteil, auf dem Weg von und zur Arbeit in der Bahn. Ich kenne oft noch nicht alle Meldungen, da ich kaum noch Tagesschau gucke (stattdessen PI 🙂 ).
    Und am Wochenende gibt’s die Junge Freiheit. Nicht nur, dass ihre Inhalte mir sehr entgegenkommen, sie muss, weil inseratfrei, auch weniger Rücksichten nehmen als der mit Werbung vollgepflasterte Spiegel.

    Lesen darf man die JF, ohne gleich einen Karriereknick hinnehmen zu müssen. Bloß nicht für sie schreiben, wenn man ein öffentliches Amt anstrebt. Apropos rechtsradikal? Daß ich nicht lache – sie sollten mal mal lesen, was die NPD von der Jungen Freiheit hält („Igitt, die verehren ja Stauffenberg…“ ).

    Was mich maßlos ärgert: Auf dem Zeitungsmarkt entscheidet der Leser, den öffentlich-linken Rotfunk bekommt man zwangsgebührenpflichtig ungefragt vorgesetzt.

  25. Der Spiegel/Spon ist megaout. Wobei man den Spiegel noch als teures Fischeinwickelpapier nutzen kann. Der Spon vermuellt nur das Netz mit unwichtiger Propaganda.

  26. #33 BePe
    #31 Theo Retisch

    „Die “WAZ”-Gruppe macht große Verluste 🙂 “

    polizeipresse.de anklicken, die Crime-Meldungen Kopieren, und den islamischen Migrationshintergrund vertuschen, dazu braucht man WAZ-Qualitätsjournalisten, bzw. Stänkerer, die Vaclav Klaus „provozierend“ finden, und KEINE ZEILE vom Ermächtigungsgesetz gelesen haben.

    Was einst investigativer, NEUGIERIGER, wahrheitsliebender Journalismus war, ist heute „populistisch“ oder gar verschwörungstheoretisch (!).

    Den Bilderberger-Spiegel brauchen wir, um über die unsäglichen Gefahren der dräuenden CO2-Apokalypse auf dem Laufenden zu sein.

    Hintergründe:

    “ … Von wahrheitsgetreuer Berichterstattung bezüglich der Klimaänderung konnte ab 11. August 1986, dem Tage als Rudolf Augstein mittels seines „DER SPIEGEL“ den Kölner Dom in der Nordsee ersäufte, nicht mehr reden. Nach diesem Bericht damals schwante mir Böses. Anfang September 1986 rief ich ihn in Hamburg aus Kissimmee aus meinem Büro an. … „

    http://www.klima-ueberraschung.de/

  27. Sie,lieber Leser,wollen integren Journalismus,frei von Scheuklappen und Maulkorb,unabhänig von Staat und Macht,wahrheitgetreu und im Sinne des Zeitgeistes? Versuchen Sie es doch mal mit der Bastelbeilage eines Bussi-Bär Heftchens. Nix gefunden?? Seien Sie nicht enttäuscht, bei den Anderen gibt es nicht mal eine Bastelbeilage!

    Ich seh´s schon:
    STEUERMILLIARDEN FÜR DIE RETTUNG DER PRESSE IM SINNE DES DEMOKRATIEERHALTES!

  28. #36 Dwarsloeper:

    „Lesen darf man die JF, ohne gleich einen Karriereknick hinnehmen zu müssen.“

    So ist das in dieser freiesten brd aller zeiten mit der cdu voran, wie hier schon unter http://www.pi-news.net/2009/02/alle-gegen-rohbohm/ zu lesen war.

    Das springerhetzblatt http://www.abendblatt.de/daten/2009/02/05/1036870.html schrieb dazu

    Jugendbündnis: „Rohbohm muss zurücktreten“
    Der Vorsitzende der CDU-Fraktion arbeitet bei einer Zeitung, die vom Verfassungsschutz beobachtet wurde.

    Jugendbündnis gegen rechts! ist gemeint!

    Ausgerechnet die cdu, ihr verfassungsschutz und ihr oberster verfassungsschützer:

    »Die Tatsache, dass eine Organisation durch die Verfassungsschutzbehörden der Länder und des Bundes beobachtet wird, heißt ja noch nicht, dass man mit Menschen, die in solchen Organisationen Mitglied sind, nicht mehr reden darf.«

    Schäuble in http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2060068/ql0304/index.html am 7.5.07

    Nicht mal
    Theo Retisch
    ist dieses gesindel an heuchelei und scheinheiligkeit noch zu überbieten.

  29. @ #8 Sadiq al-Sharq al-Awsat

    es ist schon wahr, daß man als blogger viele infos aus der alten qualitätspresse zusammensucht.

    und das ist genau der punkt.

    ohne den vergleich und das sammeln in blogs wie pi oder FF sind einzelne qualitätspresseorgane ziemlich wertlos, da sie weniger reine informationen als vielmehr oft „gesinnungsjournalismus“ verbreiten.

    ich will infos und nicht die gesinnung von einzelnen redakteuren, denen man die sozialisation schon vom vornamen ansehen kann!

  30. Der Stolz der Nation: Nazijägerjournalisten

    Sie sind der ganze Stolz der Nation und werden mit Geld und Ehre überschüttet: die Nazijägerjournalisten Deutschlands. Wo immer ein politisch mutmaßlich rechter Deutscher seinen Fuß vor die Tür setzt oder in der Öffentlichkeit zu laut hustet, sind sie zur Stelle und warnen eindringlich vor einer immensen „Gefahr von Rechts“. Da genügt es schon, wenn ein Deutscher ein Kraftfahrzeug mit dem Kennzeichen HH führt – denn fantasiebegabte Linke behaupten, dies soll angeblich eine Abkürzung für „Heil Hitler“ sein, also sozusagen eine streng geheime Autoverschwörung böser “Nazis”.

    Ebenso entlarvend finden sie es, wenn man Kleidungsstücke bestimmter Hersteller trägt, zum Beispiel vom skandinavischen Modemacher Thor Steinar. Darüber, dass kein Normalsterblicher in derartigen Pullovern oder Hosen irgendeine Form von „Rechtsextremismus“, geschweige denn eine Bedrohung erkennen kann, können die Nazijägerjournalisten nur lächeln. Denn sie kennen jedes Detail und jede Facette der geheimen rechten Symbolverschwörung. Nichts bleibt ihnen verborgen. Nicht einmal das, was gar nicht vorhanden ist. Denn zur Not verfügen sie über eine überaus gute Fantasie.

    Wenn bei Demonstrationen Links- und Rechtsextreme aufeinander treffen, drücken die Nazijägerjournalisten beide Augen zu, wenn die Linken mal wieder Dutzende Polizisten mit Steingeschossen krankenhausreif zurichten und gleichzeitig in einem Anfall ungehemmten Vandalismus die Einsatzwagen anzünden und umstoßen. Das alles ist in den Augen der journalistischen Nazijäger lediglich kollateraler Schaden für eine gute Sache, der nun wirklich keine Erwähnung verdient. Denn es gilt ja, den „Faschismus“ aufzuhalten. Da darf man eben nicht kleinlich sein.

    Wenn jedoch auf der gleichen Demonstration Rechtsextreme einem gewalttätigen „Antifa“ auf den kleinen Zeh treten, muss sofort und unmittelbar die NPD verboten werden. Und zwar ohne wenn und aber!

    Zumindest ein solch glohrreicher Nazijägerjournalist soll an dieser Stelle einmal kurz vorgestellt werden: der Hamburger Patrick Gensing, der seit 2005 die Website NPD-BLOG.info betreibt. Mit scheinbar unerschöpflicher Energie kommentiert und verurteilt Gensing seit nunmehr vier Jahren täglich jeden Nieser und jeden Furz, bei dem er einen rechten Politiker zu ertappen glaubt. Für diese destruktive, ja geradezu schizophrene Arbeit wurde er sogar regelrecht mit gutmenschlichen Preisen überschüttet.

    Was wirklich hinter einem solch “heldenhaften” Menschen steckt, wird oft deutlich, wenn man das Umfeld betrachtet und einige Jahre zurückblendet. So war Patrick Gensing bis vor rund zehn Jahren bekennender Vollblut-Punker, inklusive Leder- und Nietenkleidung sowie grell gefärbter und bretthart gegelter Haare, und bestritt Gerüchten zufolge seinen eigenen Lebensunterhalt nicht selbst, sondern wurde von einer wohlhabenden schwedischen Freundin ausgehalten. Seine “Kumpels” sollen ihn nur “Paddel” genannt haben, aufgrund seiner stets tollpatschigen und linkischen Art. Wie dem auch sei: Von der „schiefen“ Bahn ab und auf den Weg gut bezahlter Projektarbeit „gegen Rechts“ brachte ihn sein ehrgeiziger großer Bruder: Carsten Gensing. Der ist mittlerweile Nachrichtenchef bei der Bildzeitung und Intimus von Bildchef Kai Diekmann. Bei soviel Vitamin-B in der Familie und wohlfeiler Verbindung zum Springernetzwerk verwundert der „Erfolg“ eines Nazijägerjournalisten wie Patrick Gensing also überhaupt nicht.

    Gensings Tätigkeit stellt letztlich nicht mehr und nicht weniger dar als eine einträgliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einen Ex-Punker. Schön für ihn. Der Tisch ist nun stets gedeckt und die “Hast Du mal nen Euro”-Nummer ist Vergangenheit. Doch als objektiver Leser sollte man dem ebenso langweiligen wie kalkulierten Gefasel seines Blogs – wie auch dem vergleichbarer Websites – kein einziges Wort glauben.

    http://deutschlandpolitik.wordpress.com/2009/02/16/der-stolz-der-nation-nazijagerjournalisten/

  31. Ich werde nie verstehen, warum sich Journalisten überall in Deutschland, beschäftigt bei den wichtigsten Printmedien, dermaßen verbiegen – dass zu befürchten ist, auf ihren -durch den unseligen Presserat z.B. oktroyierten- „Qualitätsanspruch“ bald verzichten zu müssen.
    Und viele von ihnen hat es bereits kalt erwischt: sie wurden gefeuert!

    Wann kapiert diese gemainstreamte und PC-verseuchte Journaille endlich, dass sich nichts so gut verkaufen lässt, wie die WAHRHEIT?

  32. Hallo, nur ganz kurz: Es gibt nette Literatur bezüglich der „öffentlich-(un)rechtlichen“ Anstalten, z. B.: Der Rundfunk im Dienste der Volksführung, Eugen Hadamovski, Reichssendeleiter bei unserem Freund Goebbels.
    Ist sehr interessant im Zusammenhang mit „Autobahn- Eva“.
    Interessieren täte mich eine Reichsrundfunk- Gebührenordnung aus der Zeit von 1933, an die ich nicht herankomme (bin wohl nicht priviligiert genug.(Stichwort GEZ)

  33. OT – ein Aufruf an alle PI-Leser!

    der Blog quadraturcirculi hat einen offenen Brief der Schüler aus Speyer veröffentlicht.

    PI hat darüber schon berichtet.

    Bitte lest den aktuellen Artikel – hier:
    http://quadraturacirculi.wordpress.com/

    und unterstützt die mutigen Schüler aus Speyer.

    Es ist dringlich!

  34. #1 Entfernungsmesser (20. Feb 2009 15:15)

    Sie sehen halt ihre Felle davonschwimmen. Da Qualitätsjournalisten nichts können, sehen sie sich schon als Harz IVler und bekommen kalte Hufen. Erst zögerlich, später immer lauter fangen sie an zu jammern. Hetzen nicht selten ihre Leser gegen uns Blogger auf.

    Armseliges Pack eben.

    Das könnte aber auch, ähnlich wie der Zusammenbruch der Sowjetunion, höchst gefährlich werden.

    Man stelle sich nur vor, tausende arbeitsloser Spezialisten in der Manipulation der Masse und nahezu alle haben nur ein Ziel, Grüne und Linkspartei.

  35. Spätestens seit der Spiegel Stefan Aust entsorgt hat, ist der Spiegel dermaßen verschmiert, dass er nur noch völlig konturlose Spiegelbilder liefert.

    Er möge in Frieden in den Archiven ruhen.

  36. #47
    Hier die gewünschten Informationen zu den Rundfunkgebühren vor dem 2. Weltkrieg, die man auch ohne besondere Privilegien zusammenbekommt – ein Lexikon und ein Internetanschluss reichen aus.

    Als die erste Sendegesellschaft in Berlin am 29. Oktober 1923 ihr Programm startete, hatte sie zum Jahresende waren es 467 zahlende Hörer. Die Jahresgebühr betrug 25 Mark. Schwarzhörer galten offenbar als Verbrecher: Geldstrafen und im Extremfall Gefängnis bis zu sechs Monaten waren vorgesehen. Trotzdem stiegen die Teilnehmerzahlen kaum, zumal am 1. Januar 1924 die Jahresgebühr auch noch auf 60 Mark – etwa ein Drittel eines durchschnittlichen Monatseinkommens – hoch gesetzt wurde. Es folgten Inflation und Währungsschnitt, und im April 1924 wurde die Gebühr auf zwei Reichsmark festgelegt wurde. Zum Jahresende hatten sich 548.749 Teilnehmer angemeldet, ein Jahr später war die Millionengrenze überschritten. Aus dem Verkauf von Radiobauteilen lässt sich jedoch schließen, dass immer noch die meisten Menschen ihr Radio selbst bastelten und nicht anmeldeten.
    Im Sommer 1933 kam, subventioniert vom Reichspropagandaministerium der „Volksempfänger“ für 76 Reichsmark auf den Markt, 1938 kam der „Deutsche Kleinempfänger“ für 35 RM dazu. Die monatliche Rundfunkgebühr betrug 2 RM – ein Arbeiter verdiente brutto etwa 100 RM und konnte für einkommensschwache Haushalte auf Antrag erlassen werden. Das Geld bekamen je zur Hälfte das Propagandaministerium und die Reichspost.

    Es ist jedoch wohl dennoch eine historische Legende, dass diese Förderung eine besonders hohe Empfangsdichte erzielt hätten: Die Rundfunkempfangsdichte lag 1934 in Deutschland bei 33,3 %, bis 1937 stieg sie bis auf 46,9 %. 1937 lag die Empfangsdichte in den USA jedoch bereits bei 78,3 %, in Großbritannien bei 66,1 %. In Deutschland waren vergleichbare Werte erst 1941 mit 65 % erreicht.

  37. #51
    Puuuhh – ich entschuldige mich für das schlechte Deutsch; habe die Infos wohl etwas zu hektisch zusammengehauen ….

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